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Dem Maler über die Schulter sehen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

In grossem Tempo bewegt sich der Pinsel über die Leinwand. Dazu murmelt und pfeift der Maler leise vor sich hin. Die Leinwand füllt sich rasch mit in verschiedenen Grüntönen gehaltenen Pinselstrichen. Dann beginnt Martin Ziegelmüller zu erzählen: «Manchmal, bei grossen Leinwänden, beginne ich gerne damit, die Palette zu putzen.»

Bereits die ersten Sekunden des Dokumentarfilms «Martin Ziegelmüller» von Peter Wyssbrod ziehen die Zuschauer in ihren Bann. Als heimlicher Beobachter kann dem Künstler bei seiner Arbeit im Atelier, aber auch in seinem Privatleben über die Schulter geschaut werden. Direkt und aus nächster Nähe, mitten im Alltag des Künstlers.

Nicht schauspielern

«Unsere Abmachung war, dass er mich bei der Arbeit nicht stört», erzählt Martin Ziegelmüller. Dies habe, abgesehen von zwei bis drei Zusammenstössen auch gut funktioniert, erklären die beiden lachend. Grund für die Abmachung waren Ziegelmüllers Erfahrungen von Aufnahmen fürs Fernsehen. Damals habe er Sequenzen teilweise zehn Mal wiederholen müssen, ehe sie im Kasten waren. «Das wollte ich nicht mehr, ich bin kein Schauspieler», erklärt der Vinelzer.

Seine Forderung entsprach auch der Idee des Filmemachers Peter Wyssbrod: «Ich wollte selber nichts Inszeniertes, sondern Unmittelbarkeit und Spontaneität.» Gefilmt hat der Bieler deshalb alles mit einer kleinen Handkamera. «Mit einem Stativ wäre ich viel zu langsam und unbeweglich gewesen, um auf ihn zu reagieren», erklärt er.

Freud und Leid

Im Film setzt sich Ziegelmüller, nachdem er einige Zeit gemalt hat, immer wieder auf seinen Bürostuhl und betrachtet seine Bilder. Dabei werden sowohl die Freuden wie auch die Leiden des Malers deutlich, ist er doch mit dem Gesehenen oft unzufrieden. «Ich habe schon viel Seich gemalt, aber das kann man ja zum Glück übermalen», erzählt er im Film.

Solche Momente des Hinterfragens bieten auch dem Zuschauer Gelegenheit, die Bilder zu betrachten, denn die Werke selber rückt Wyssbrod kaum ins Zentrum. «Ich wollte die Bilder nicht abfilmen, sondern immer in Handlungen eingebettet zeigen», erklärt der Filmemacher.

Der Maler als Mensch

Der Film beschränkt sich jedoch nicht auf den Künstler Ziegelmüller, die Kamera begleitet ihn auch in sein persönliches familiäres Umfeld. Alltägliche Gespräche wechseln sich mit monologischen Gedankengängen von Ziegelmüller und seiner Frau Barbara ab. Dadurch entsteht ein rundes und abwechslungsreiches Bild. Der Film bleibt sich in seiner Echtheit immer treu und schafft eine Intimität, die nie ins Peinliche abgleitet.

Seine Premiere feierte der Dokumentarfilm 2008 im Kino in Ins und zu Beginn dieses Jahres wurde er an den Solothurner Filmtagen gezeigt. Seit Kurzem ist er als DVD mit zusätzlichem Material zur Biographie des Künstlers erhältlich.

Mobilarte, Hauptgasse 40, Murten. Ausstellung und Filmvorführungen während der Geschäftsöffnungszeiten bis Sa., 20. Juni.

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