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Demokrat der ersten Stunde

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150. Todestag von Pater Gregor Girard

«Dank seiner ausserordentlichen pädagogischen Begabung vermochte er die Liebe der Kinder, der Eltern und der Öffentlichkeit für die Schule ebenso zu wecken, wie mit seinem Weitblick und seiner christlich geprägten Pädagogik das Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung, Erziehung, Toleranz und christlicher Brüderlichkeit für das Funktionieren eines demokratischen Staates.» Dies schreibt Paul Birbaum, Freiburg, der von 1996 bis 1999 im Auftrage der «Stiftung Pater Girard» mit der Aufarbeitung der Archive über den bekannten Freiburger Franziskaner beschäftigt war.

Nachlass geordnet

Im Auftrage der 1990 gegründeten Stiftung öffentlichen Rechts hat Paul Birbaum in Teilzeit das Inventar des «Fonds Girard» in Freiburg erstellt, nämlich der Dokumente der Kantons- und Universitätsbibliothek, jene der Archive des Franziskanerklosters, des Kantons und der Stadt Freiburg sowie des Bischofssitzes. Gemäss Mitteilung der Stiftung sollte dieses Inventar zu gegebener Zeit den Forschern wie dem interessierten Publikum zur Verfügung stehen.

Bewegter Lebensweg

Der am 17. Dezember 1765 in Freiburg geborene Jean-Baptiste-Kaspar-Melchior-Balthasar Girard, der mit dem Eintritt ins Franziskaner-
kloster in Luzern den Ordensnamen Gregor annahm, wirkte erstmals
in den Jahren 1790-1799 in Freiburg, und zwar als Prediger und Lehrer
seiner jungen Mitbrüder in Phi-
losophie und Moral. Landesweit bekannt wurde er dann mit seinem «Projet d’éducation pour la répu-
blique helvétique», das er 1798
dem helvetischen Minister für Künste und Wissenschaften unterbreitete.

1804 beginnt Girards praktische pädagogische Tätigkeit in Freiburg, als den Franziskanern die Leitung der französischen Knabenschule anvertraut wurde. Als Präfekt von 1804 bis 1823 wandelte Pater Girard die bisherige «Armenschule» in eine allgemeine, von Kindern aller Sozialschichten besuchte Volksschule um, führte 1816 den wechselseitigen Unterricht ein und verhalf dadurch seiner Schule zu nationalem und sogar internationalem Ruf. Als der Freiburger Grosse Rat die Aufhebung des wechselseitigen Unterrichts beschloss, demissionierte er sofort als Präfekt und verliess Freiburg.

Reiche theoretische und praktische pädagogische Tätigkeit

Erst nach einem zehnjährigen Aufenthalt in Luzern, unter anderem als Lehrer für Philosophie am städtischen Lyzeum, kehrte er definitiv in seine Heimat zurück. Als Referent und Berater entwickelte er eine
umfangreiche Tätigkeit. Er wurde auch verschiedentlich ausgezeichnet, namentlich von der Académie française und vom französischen König. Noch als 83-Jähriger wurde
er von der Regierung der Radikalen in Freiburg letztmals für die Freiburger Schule in Anspruch genommen, und zwar als Kommissionspräsi-
dent zur Reorganisation des freiburgischen Schul- und Unterrichtswesens. Er verstarb dann am 6. März 1850.

Kritischer, toleranter Geist mit Sinn für das Realisierbare

«Girard war ein universaler, aufklärerisch-offener, liberal denkender, toleranter und kritischer Geist, mit einem ausgeprägten Sinn für das praktisch Realisierbare.» Dies schreibt Paul Birbaum, der sich in den letzten Jahren intensiv und minutiös mit der Aufarbeitung des Inventars beschäftigt hat, in einem Kurzporträt. Er betont weiter, dass Pater Gregor Girard «Milde, Herzensgüte, Vertrauenswürdigkeit und Liebe, aber auch Entschlossenheit, Bestimmtheit und gelegentlich sogar Hartnäckigkeit» ausstrahlte. Für
den Schulgesetzgeber, Schulorganisator, Lehrer, Methodiker, Didaktiker und Lehrmittelproduzenten war die Volksschule sozusagen sein «Lieblingskind». Für den vom christlichen Menschenbild geprägten Franziskaner sollte das Kind nicht nur geistig, lebenspraktisch und staatsbürgerlich gebildet, sondern auch sittlich und religiös erzogen werden, hält Paul Birbaum ebenfalls fest.

Veranstaltungen

Aus Anlass des 150. Todesjahres von Pater Girard werden in Freiburg verschiedene Anlässe durchgeführt:

Die FN werden in einer Sonderseite Leben und Werk des berühmten Freiburger Franziskaners würdigen.

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