Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Demonstrations- und Streiktag der Bauarbeiter im Kanton Freiburg

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mehrere hundert Bauarbeiter demonstrierten am Montag in Freiburg gegen die ihrer Meinung nach überrissenen Forderungen der Baumeister.

Zwischen dem Schweizerischen Baumeisterverband und den Gewerkschaften Unia und Syna herrscht dicke Luft. Der Grund: Sie können sich nicht auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag einigen. Seit Anfang Jahr schon verhandeln die Gewerkschaften und der Baumeisterverband über einen neuen Landesmantelvertrag (LMV). Der LMV regelt die Löhne und Arbeitsbedingungen für alle Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter in der Schweiz. Ende Jahr läuft er aus. Bereits sechs Verhandlungsrunden sind seit Februar ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Eine Lösung ist noch nicht in Sicht.

Landesweite Protestwelle

«Statt die Arbeitsbedingungen zu verbessern, um die Gesundheit zu schützen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, verlangen die Baumeister längere Arbeitszeiten, weniger Rechte für die Bauarbeiter und Lohnkürzungen für ältere Arbeiter», kritisierte François Clément, Co-Sekretär der Unia Region Freiburg, an einer Medienkonferenz am Montagmorgen. Rund 20‘000 Bauarbeiter in der ganzen Schweiz haben sich an Abstimmungen der Unia für Streiks im Zusammenhang mit der Erneuerung des LMV ausgesprochen.

Der Streiktag am Montag in Freiburg mit dem Protestmarsch vom ehemaligen Cardinal-Areal zum Python-Platz ist Teil einer landesweiten Bewegung. Auch in Genf, Lausanne, La-Chaux-de-Fonds und Delsberg wurde am Montag protestiert. Am Dienstag sollen sich dann Bauarbeiter aus der ganzen Romandie zum zentralen Protest in Lausanne treffen. Bereits am 17. Oktober gingen die Tessiner Bauarbeiter auf die Strasse. Am 29. Oktober folgten ihre Walliser Kollegen, und am 1. November demonstrierten diejenigen in der Nordwestschweiz. In Zürich kommen am 11. November Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter aus Bern, der Ost- und Zentralschweiz sowie aus Zürich zusammen.

Fachkräftemangel

Obwohl die Bauwirtschaft boomt, gehe es den Bauarbeitern weniger gut. Eine grosse Unia-Umfrage aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass die Gesundheit, Arbeitssicherheit und Arbeitsqualität unter dem wachsenden Zeitdruck leiden. «Im Schnitt stirbt in der Schweiz alle zwei Wochen ein Bauarbeiter bei einem Arbeitsunfall», gibt Clément zu bedenken. Die Unfälle würden oft durch Zeitdruck und Hektik ausgelöst. «Bauarbeiter sind aber Menschen und keine Maschinen», betonte Thierry Jaquet, Verantwortlicher der Syna Freiburg. Die Baubranche verliere immer mehr gute Fachleute. Jeder zweite gelernte Maurer verlässt die Branche. Die Zahl der neuen Lernenden hat sich so gut wie halbiert. Schweizweit würden der Baubranche im Moment 10’000 Arbeiterinnen und Arbeiter fehlen, schätzt Clément. 

Kritik vom Baumeisterverband

Etwas anders sieht die Sache der Freiburgische Baumeisterverband. «Die Gewerkschaften argumentieren teilweise mit Fake News und veranstalten eine Polemik», sagte Direktor Jean-Daniel Wicht gegenüber den FN. So beabsichtigt der Baumeisterverband keineswegs, die Löhne von älteren Arbeitern zu senken. Die Aufforderung zum Streik verstosse zudem gegen die im Landesmantelvertrag festgeschriebene Friedenspflicht, die jede arbeitsstörende Beeinflussung wie Streik untersagt.  Nach Auskunft von Wicht seien von den 3500 bis 4000 Bauarbeitern im Kanton Freiburg aber nur rund 350 der Streikaufforderung der Gewerkschaften gefolgt. Wicht hofft, dass doch noch eine Lösung gefunden wird.  Mitte November wollen sich die Gewerkschaften und der Baumeisterverband zu einer neuen Verhandlungsrunde treffen.

Landesmantelvertrag

Vom Bundesrat abgesegnet

Der Landesmantelvertrag (LMV) für das schweizerische Baugewerbe, abgeschlossen zwischen dem Schweizerischen Baumeisterverband und den Gewerkschaften Syna und Unia, regelt die Arbeitsbedingungen in der Baubranche und setzt Mindestlöhne fest. Er muss sogar vom Bundesrat abgesegnet werden und ist für alle Baufirmen in der Schweiz verbindlich. Der LMV der Periode 2019–2022 läuft Ende Jahr aus. In der Vergangenheit kam es bei Neuverhandlungen schon wiederholt zu harten Diskussionen zwischen dem Baumeisterverband und den Gewerkschaften. fca

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema