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Den Doktor zieht es in die Tropen

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Es war 1994, als Erhard Ruckstuhl aus Gurmels damit begann, sich im Vorstand für den Verein Ambulanz Murten zu engagieren. Gestern Abend an der Mitgliederversammlung ist der heute 65-Jährige als Präsident zurückgetreten. «Wir erfüllen uns einen Traum», sagt der Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, «meine Frau und ich werden unser Zuhause im Juli 2017 auf die Salomon-Inseln in der Südsee verlegen.» Deshalb gebe er sein Amt bei der Ambulanz Murten weiter an Jürgen Lauber aus Courgevaux, der zwölf Jahre lang Geschäftsführer der Saia-Burgess Controls in Murten war (die FN berichteten).

 Der Allgemeinmediziner gibt zugunsten seines Südsee-Unternehmens per 2017 auch seine Praxistätigkeit im «Doktorhuus» im Doktorgässli in Gurmels ab. Die private Berner Spitalgruppe Lindenhof übernimmt den Betrieb (siehe FN von gestern). Dies im Rahmen ihrer Strategie, in ländliche Regionen zu expandieren.

Ihr Fachwissen und ihr Engagement werden auf den Salomon-Inseln dringend gebraucht, weiss Ruckstuhl. «Auf den Inseln leben rund 22 000 Menschen, und es hat nur ein verwahrlostes Spital», erklärt Ruckstuhl weiter. «Wir wollen das Spital in karitativer Absicht reaktivieren.»

Von 60 auf 1750 Einsätze

In den 22 Jahren bei der Ambulanz Murten habe sich viel verändert: «Als ich begann, betrieb noch ein Garagist den Dienst», erinnert sich Ruckstuhl. «Wir haben eine riesengrosse Entwicklung durchgemacht, in allen Phasen–vom Einladen über das Fahren bis zur Notfallbehandlung.» Das sei auch das Ziel gewesen: «Wir wollten die Notfallmedizin auf den neuesten Stand bringen.» Heute seien die Patienten in den Ambulanzfahrzeugen videoüberwacht, so dass der Arzt im Spital bereits bei der Anfahrt mit Anweisungen eingreifen kann. Dann, bei der Ankunft des Patienten im Spital, weiss er bereits, was für ein Fall vorliegt und wie es dem Patienten geht. «Wir haben mit fast gar nichts angefangen. Doch dann ist die Arbeit intensiver und interessanter geworden.» Zum Vergleich: 1994 waren es rund 60 Fahrten, 2015 zählte die Ambulanz Murten rund 1750 Einsätze (siehe Kasten).

Ein Familienunternehmen

Erhard Ruckstuhl ist in Gurmels aufgewachsen und Vater von drei erwachsenen Kindern. Bereits sein Vater war Arzt in Gurmels und führte die Praxis während 30 Jahren. Erhard Ruckstuhl hat die Praxis übernommen und hilft seit nunmehr 32 Jahren, Leiden zu lindern. Zudem betreut er die Patienten in den Altersheimen in Jeuss, Gurmels und Ulmiz. Auch Erhard Ruckstuhls Ehefrau Chantal arbeitet heute in der Praxis, sie ist heute eine der wenigen Fachärztinnen in der Kinder- und Jugendmedizin im Seebezirk.

Der Wechsel auf die Pazifik-Inseln ist eine grosse Veränderung: «Alles ist sehr einfach dort–es hat zum Beispiel kein fliessendes Wasser, es herrschen schlichte Bedingungen, die Menschen sind arm.» Seine Frau und er hätten geplant, zwei Jahre in den Tropen zu bleiben. Auf die Idee sei er durch den Muntelierer Arzt Hermann Oberli gekommen, erinnert sich Ruckstuhl. Oberli war zehn Jahre als Chirurg in der Südsee tätig (die FN berichteten). Er kenne den Inselstaat in der Südsee, sagt Erhard Ruckstuhl, er habe die Salomon-Inseln auch schon gemeinsam mit seiner Frau bereist.

 Neben seiner Arbeit als Arzt hat Ruckstuhl eine grosse Leidenschaft: Die klassische Musik und das Singen. Der 65-Jährige sang in bis zu drei Chören gleichzeitig und bildet seine Stimme seit rund 20 Jahren am Konservatorium in Freiburg weiter. Ob er in der Südsee auch singen wird, weiss er noch nicht genau. «Das werden wir sehen, aber wahrscheinlich schon», sagt Ruckstuhl lachend. Für die Zeit nach seinem Aufenthalt in den Tropen hat das Ehepaar geplant, in eine Stadtwohnung in Freiburg zu ziehen–«um der Kultur näher zu sein,» begründet Erhard Ruckstuhl.

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