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Den Fischern passt das Audit nicht

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Seit mehreren Jahren liegen sich die Freiburger Fischer und die zuständigen kantonalen Behörden in den Haaren: Die Fischer sind der Meinung, dass der Kanton nicht wie vorgeschrieben 30 Prozent aus den Fischereipatenten für Wiederbevölkerungsmassnahmen verwendet hat. Es geht um eine Summe von 668 000 Franken, die aus Sicht der Fischer hauptsächlich für den Fischbesatz – insbesondere von Zandern und Hechten – verwendet werden müsste.

Da zwischen den beiden Seiten kein Kompromiss zustande kam, gab die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft ein externes Audit in Auftrag. Die Resultate wurden im Februar kommuniziert: Das kantonale Amt für Wald, Wild und Fischerei sei in allen Belangen korrekt vorgegangen (FN vom 10.2.2018).

«Dieses Geschäft ist noch nicht abgeschlossen.»

Bernard Jaquet

Präsident Fischerverband

 

Der Freiburgische Verband der Fischervereine nahm nach dieser Bekanntgabe nicht Stellung zu den Ergebnissen des Audits, weder mündlich auf Anfrage noch schriftlich wie damals in Aussicht gestellt.

«Meinungsverschiedenheit»

Die Stellungnahme des Verbands blieb auch an der Delegiertenversammlung vom Samstag in Gurmels aus. Gemäss Präsident Bernard Jaquet werde das erst an der nächsten Session des Grossen Rates der Fall sein. Er liess aber durchblicken, dass der Verband die Schlussfolgerungen des Audits nicht akzeptiert. Der Verband habe bei Staatsrätin Marie Garnier (Grüne) fehlende Dokumente einverlangt und zum Ausdruck gebracht, dass bezüglich der Schlussfolgerungen eine Meinungsverschiedenheit bestehe, so Jaquet. «Dieses Geschäft ist nicht abgeschlossen», sagte er.

Dominique Schaller, Vorsteher des Amts für Wald, Wild und Fischerei, wiederholte vor der Versammlung der Fischer die wichtigsten Schlussfolgerungen des Audits: Das Amt habe keinen Fehler begangen, der von den Fischern verlangte Betrag sei nicht geschuldet, die Bewirtschaftung der Gewässer müsse nicht geändert werden, die Forderung nach Bewirtschaftung durch Fischer sei grundlos, und strafrechtlich liege keine Verfehlung vor. Allerdings wolle der Kanton einen gemässigten Besatz an den beiden Stauseen prüfen.

«Ich bedaure, dass dieser Entscheid von den Fischern nicht akzeptiert wird», so Schaller. Er forderte ein Ende des Streits um Geld: «Die Auseinandersetzung dauert nun schon zu lange. Jetzt sollte auf einer neuen Basis mit neuen Personen eine Zusammenarbeit möglich sein.»

Einladung für ein Gespräch

Schaller rief in Erinnerung, dass Staatsrätin Garnier dem Fischerverband einen Brief geschrieben habe und zu einem Gespräch im April eingeladen habe. «Der Verband der Freiburger Fischereivereine ging leider nicht darauf ein», so Schaller. «Ich habe nun eine erneute Einladung für September verschickt, um das weitere Vorgehen zu diskutieren. Ich hoffe, dass die Einladung angenommen wird.»

Bernard Jaquet sagte daraufhin, sein Verband habe in einem Brief die beiden damaligen Kandidaten für die Nachfolge Garniers, Didier Castella (FDP) und Valérie Piller Carrard (SP), zu einem Gespräch aufgefordert. Beide hätten jedoch nicht darauf geantwortet.

Anschliessend richtete sich der neue Sektorleiter für Fauna, Jagd und Fischerei, Denis Vallan, an die Fischer: «Eure Ziele und diejenigen des Amts unterscheiden sich nicht sehr: Wir wollen eine grosse Anzahl Fische erhalten. Doch über den Weg dorthin gehen die Ansichten auseinander. Diesen Weg müssen wir definieren.»

Er erinnerte daran, dass für sein Amt die Wiederbevölkerung über gute Laichgründe führe. «Mein Anliegen ist es, die Umwelt so zu gestalten, dass sich der grösste Teil der Fische selber fortpflanzen kann, und dass wir so mit dem Fischbesatz zurückgehen können.» Das sei auch die Vorgabe des Bundes. Und er machte deutlich: «Der gesetzliche Rahmen ist gegeben.» Vallan sagte auch, dass am 1. August dieses Jahres mit Manuel Pompini ein neuer Fischereiverwalter sein Amt antreten werde. Dann wird auch ein neuer Staatsrat die Direktion leiten. Vallan hofft, dass deshalb die Fischer die Einladung zu einem Gespräch annehmen: «Mein Anliegen ist es, die Spannungen zu senken. Dass alle glücklich sind, ist nicht möglich. Ich möchte aber, dass wir konstruktiv einen neuen Weg einschlagen.»

Delegiertenversammlung

Diskussion um das neue Fischereireglement

Der Freiburgische Verband der Fischervereine hat an seiner Delegiertenversammlung die einzelnen Punkte diskutiert, die im neuen Reglement über die Fischerei für die kommenden Jahre zur Anwendung kommen sollen. Dabei ging es zum Teil um Präzisierungen der Gebiete, in denen nicht gefischt werden darf: beispielsweise Schilfgebiete, die mit neuen technischen Hilfsmitteln besser erfasst werden können. Auch die Fangzeiten am Schiffenen- und Greyerzersee sollen wieder mit denjenigen der anderen Gewässer harmonisiert werden. Beim Reglement handelt es sich um einen Entwurf des Kantons, zu denen der Fischerverband Stellung nimmt. Die Änderungen, welche die Fischer akzeptierten und ablehnten, hielten sich etwa die Waage. Der Verband reicht auch eigene Vorschläge ein, so zum Beispiel über die Einführung eines Kollektivpatents zu 50 Franken, wenn Fischervereine mit Kindern eine Ferienpassaktivität durchführen. Gegen die Erhöhung der Ordnungsbussen können die Fischer hingegen nichts machen.

uh

 

 

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