Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Den Heimvorteil als Ass im Ärmel

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Cup-Wettbewerb schreibt bekanntlich seine eigenen Gesetze. Gerade im Fussball ist es keine Seltenheit, dass sich ein haushoher Favorit im Duell gegen ein unterklassiges Team blamiert. So wurden etwa die Berner Young Boys in den letzten Jahren zum Gespött der Nation, als sie 2013 und 2014 gegen 1.-Ligist Le Mont respektive 2.-Ligist Buochs unterlegen waren. Anders sieht es im Volleyball aus: Im Gegensatz zum Fussball reicht nicht ein Tor, ein guter Goalie und eine Portion Glück zur Sensation. Stattdessen gilt es für den Aussenseiter, mindestens 75 Ballwechsel für sich zu entscheiden, will er in die nächste Runde einziehen. Der 1.-Ligist VBC Münchenbuchsee realisierte beim 3:2-Heimsieg im Cup-Viertelfinal gegen den NLA-Vertreter Kanti Schaffhausen sogar 98 Punkte. Zum ersten Mal überhaupt qualifizierte sich damit eine Formation aus der dritthöchsten Spielklasse für die Runde der letzten Vier im Schweizer Cup. Vor dem morgigen Halbfinal gegen Volley Düdingen sagt Münchenbuchsees Libera Vanessa Belli (26), weshalb gegen Schaffhausen der Exploit gelang, welches die Unterschiede zwischen der 1. Liga und der NLA sind und wie es ist, gegen ihren Ex-Club anzutreten.

 

 Vanessa Belli, Münchenbuchsee hat auf dem Weg in den Halbfinal mit Aadorf, Freiburg und Schaffhausen gleich drei NL-Clubs eliminiert und steht als erster 1.-Ligist der Geschichte in einem Cup-Halbfinal. Was denken Sie, wenn Sie auf diesen Weg zurückblicken?

Ich habe auch gehört, dass das eine Premiere ist. Dass wir im Cup-Halbfinal stehen, ist sicher eher ungewöhnlich und nicht etwas Alltägliches.

 

 Welches sind die Qualitäten von Münchenbuchsee? Wieso hat es gerade Ihr Team so weit geschafft?

Ich habe das Gefühl, dass wir dies unserem starken Zusammenspiel im Team zu verdanken haben. Wir alle haben unheimlich viel Spass auf dem Feld und sind im Cup jeweils ohne allzu hohe Erwartungen angetreten. Gut spielen und Freude haben war unser Ziel. Dass wir uns gegen Aadorf und Freiburg mit 3:0 durchsetzen konnten, hatten wir nicht erwartet, und wir sind natürlich über unsere tolle Leistung erfreut. Vor dem Viertelfinalspiel gegen den NLA-Club Schaffhausen haben wir uns dann gesagt, dass wir das Beste daraus machen wollen und probieren wollen, mitzuspielen. Das gelang uns dann extrem gut.

 

 Welche Rolle spielte dabei der Heimvorteil?

Die Leute in Münchenbuchsee sind einfach der Wahnsinn, und ich möchte mich auf diesem Weg auch für die überwältigende Unterstützung bedanken. Hinzu kommt, dass wir zwar eine Dreifachturnhalle haben, aber trotzdem nur auf einem Drittel der Fläche spielen. Besonders die NLA-Teams sind es sich gewohnt, in grossen Hallen mit viel Platz zu spielen. Kommen sie zu uns, fragen sie sich natürlich schon, warum wir nur auf dem kleinen Feld spielen mit wenig Raum drumherum. Auch ist die Hallendecke eher niedrig. Es ist ein ziemlicher Heimvorteil, den wir haben.

 

 Welches sind die grössten Differenzen zwischen der NLA und der 1. Liga?

Der grösste Unterschied ist sicher im Tempo des Spiels zu spüren sowie in der Konstanz des Zusammenspiels, die durch mehr Trainingsstunden, die die NLA-Teams im Vergleich zu uns haben, aufgebaut werden kann.

 

 Mit Sarina Schafflützel, Sara Schüpbach und Ihnen stehen drei ehemalige NLA-Spielerinnen im Kader von Münchenbuchsee. Wie sehr hilft diese Routine?

Sarina und Sara können mit ihrer Erfahrung auch dann Punkte erzielen, wenn es brenzlig wird. Sie kennen das Tempo und das Spiel der NLA und behalten die Ruhe. Das ist eine grosse Unterstützung.

 

 In der 1. Liga steht Münchenbuchsee bei 16 Siegen aus 17 Spielen. Das Siegen ist für Ihr Team der Normalfall …

Es ist immer schön, wenn man dieses Gefühl in eine Partie mitnehmen kann. Das gibt uns sehr viel Selbstvertrauen. Gleichwohl müssen wir realistisch bleiben. Mit dem TS Volley Düdingen treffen wir auf ein Top-Team der NLA. Trotzdem sind wir optimistisch und zuversichtlich. Wir freuen uns, gegen ein solches Team spielen zu dürfen.

 

 Nachdem Sie mit Schaffhausen bereits gegen einen Ex-Club gespielt haben, trifft nun mit Düdingen dasselbe zu. Für Sie muss dieser Halbfinal ein Traumlos sein?

Ja, für mich ist es nach dem Spiel gegen Schaffhausen natürlich doppelt speziell. Vor der Auslosung habe ich gesagt, dass ein Halbfinal gegen Düdingen schön wäre. Ich kenne Nicki Neubauer noch gut, war er doch in meiner Zeit bei Kanti Schaffhausen der Assistenztrainer und in Düdingen dann mein Trainer. Es werden viele Leute in der Halle sein, die ich kenne.

 

 2013 haben Sie Düdingen, mit dem Sie 2008 in die NLA aufgestiegen sind, nach einem Abstecher zu Schaffhausen nach insgesamt vier Jahren verlassen. Hat Sie danach die höchste Liga nie mehr gereizt?

Nachdem ich zunächst pausiert hatte, spielte ich für eineinhalb Jahre in der NLB für Münsingen. Danach habe ich mich für den Wechsel zu Münchenbuchsee entschieden. Neben der Arbeit (Red.: Belli arbeitet in den Personalbereichen IT und Marketing Projekte bei der Post) und der Berufsmaturität lag ein NLA-Pensum nicht mehr drin. Ausserdem macht mir meine Schulter zu schaffen, weshalb ich jetzt als Libera spiele und nicht mehr auf der Aussenposition.

 

 Bevor am Sonntag für Münchenbuchsee der Saisonhöhepunkt ansteht, geht es am Samstag in der 1.-Liga-Meisterschaft auswärts gegen Schmitten. Können sich die Freiburgerinnen auf leichte Punkte freuen?

Es ist zwar das letzte Spiel vor den Aufstiegs-Playoffs, für die wir bereits qualifiziert sind. Das heisst aber nicht, dass wir nach Schmitten fahren, nur um zu «bällele». Klar haben wir den Halbfinal im Kopf, trotzdem werden wir uns zuerst auf das Spiel vom Samstag konzentrieren.

 

«Wir alle haben unheimlich viel Spass auf dem Feld und sind im Cup jeweils ohne allzu hohe Erwartungen angetreten.»

Vanessa Belli

Spielerin VBC Münchenbuchsee

Schweizer Cup

Münchenbuchsees erstaunlicher Weg

Frauen. Schweizer Cup. Halbfinals:VBC Münchenbuchsee (1. Liga) – TS Volley Düdingen (NLA) So. 14.30 Uhr (Sekundarschule). Volero Zürich (NLA) – Franches-Montagnes (NLA) So. 18.00.Final:2. April in Freiburg.

 

Der Weg in den Halbfinal. Münchenbuchsee. 2. Runde:Murten (1.) – Münchenbuchsee 1:3.3. Runde:Münchenbuchsee – Servette Star Onex (1.) 3:0.4. Runde:Münchenbuchsee – Sion (1.). 3:0.5. Runde:Gordola (1.) – Münchenbuchsee 0:3.6. Runde:Münchenbuchsee – Aadorf (NLB) 3:0.Achtelfinal:Münchenbuchsee – Freiburg (NLA) 3:0.Viertelfinal:Münchenbuchsee – Kanti Schaffhausen (NLA) 3:2.

TS Volley Düdingen. Achtelfinal:Luzern (NLA) – Düdingen 1:3.Viertelfinal:Düdingen – Volley Köniz 3:1.

Nicki Neubauer: «Gehen Spiel sehr, sehr ernst an»

I m Viertelfinal war Münchenbuchsee für Schaffhausen – auch wenn das Team in der NLA nur auf dem vorletzten Platz liegt – überraschend Endstation. Düdingen-Trainer Nicki Neubauer schätzt die Gefahr, dass seinem formstarken Team morgen (14.30 Uhr) in Münchenbuchsee im Halbfinal dasselbe Schicksal blüht, als gering ein. «Wir werden das Spiel sehr, sehr ernst angehen. Wir haben Videos studiert und viele Informationen über den Gegner eingeholt. Die bisherigen Cup-Spiele von Münchenbuchsee sind uns Warnung genug, deshalb werden wir es nicht auf die leichte Schulter nehmen.» Überdies sei die Motivation hoch, weil das Spiel für Düdingen einem vorgezogenen Final gleichkomme. Denn der Gegner in einem allfälligen Endspiel am 2. April in Freiburg hiesse zu 99,99 Prozent Volero Zürich. Es wäre die Reprise vom Vorjahr, als Düdingen dem Branchenprimus mit 0:3 unterlegen war.

Die besonderen Gegebenheiten in der Halle von Münchenbuchsee sollen für Düdingen keine Rolle spielen. «Das Team ist darauf vorbereitet. Wir wissen, dass Emotionen ins Spiel kommen werden. Wir müssen uns auf unsere Sache konzentrieren und von Beginn weg dominieren.» Dass Düdingen, das die NLA-Qualifikation sicher auf Rang zwei abschliessen wird, heute (17.30 Uhr) in Wattwil gegen Toggenburg das letzte Qualifikationsspiel absolviert, sieht Neubauer als Vorteil. «Der Spielstil und die Halle von Toggenburg sind Münchenbuchsee ganz ähnlich. Für uns ist das der perfekte Einstieg.» fs

Meistgelesen

Mehr zum Thema