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«Den Jungs helfen, die Wende zu schaffen»

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Seit sich der kasachische KHL-Club Barys Astana Mitte Dezember von ihm getrennt hatte, war Keaton Ellerby ohne Verein. Bis der 27-jährige Kanadier am Montag bei Gottéron einen Vertrag bis Ende Saison unterschrieb. Vorgestern ist er in Freiburg angekommen, wo der einstige Erstrundendraft mit seiner Frau momentan noch im Hotel wohnt. Gestern trainierte er bereits erstmals mit der Mannschaft. Trainer Gerd Zenhäusern hat einen guten ersten Eindruck von Ellerby. «Natürlich ist es noch schwierig zu beurteilen. Aber er macht einen fitten Eindruck, ist gross und hat einen guten Schuss. Es ist allerdings möglich, dass er noch ein wenig Anpassungszeit benötigt, um sich an die Schnelligkeit zu gewöhnen.»

Beim Interview nach dem Training macht Ellerby im T-Shirt nicht wirklich einen hünenhaften Eindruck. So richtig anzusehen sind dem 194 Zentimeter grossen Verteidiger die offiziell 100 Kilogramm nicht. Dafür versprüht der redefreudige Kanadier im Interview etwas, das Gottéron in seiner derzeitigen Krise gut gebrauchen kann: gute Laune …

 

 Keaton Ellerby, welches sind Ihre ersten Eindrücke von Ihrem neuen Club?

Es sind sehr positive Eindrücke. Die Jungs waren alle sehr zuvorkommend und ich fühlte mich in meinem ersten Training sehr willkommen. Auch Freiburg an sich scheint ganz nett zu sein, ich habe am Montagabend mit meiner Frau die Stadt ausgekundschaftet. Sie gefällt uns gut, wir sind glücklich hier zu sein und freuen uns auf eine tolle Erfahrung.

 

 Hatten Sie zuvor je von Freiburg gehört?

Nein, ehrlich gesagt noch nie. Auch nicht vom Eishockey-Team. Die einzigen Schweizer Teams, von denen ich schon gehört hatte, sind Zürich, Davos und Genf.

 

 Wie würden Sie den Eishockeyspieler Keaton Ellerby beschreiben?

Ich bin ein solider Verteidiger. Zwar mag ich es ebenfalls, ab und zu einen Offensivrush zu versuchen und mich in die Angriffe einzubinden, aber mein Hauptaugenmerk liegt darauf, einen guten ersten Pass zu spielen und mich auf die Defensive zu konzentrieren.

 

 Sie stossen zu einem Team, das sich nach elf Niederlagen in Serie in einer kritischen Lage befindet. Wie gehen Sie damit um?

Für mich ist das kein Problem, ich betrachte es als schöne Herausforderung und werde alles geben, um den Jungs zu helfen, die Wende zu schaffen.

 

 Wie werden Sie konkret versuchen, Ihren Teil dazu beizutragen?

Auf jede mögliche Art und Weise, was immer die Trainer von mir verlangen. Ich werde Powerplay spielen, Boxplay spielen, Schüsse blocken, Checks austeilen, und wenn es einmal zu einer Schlägerei kommt, werde ich auch diesen Part übernehmen. Auch wenn ich glaube, dass es hier nicht viele Schlägereien gibt.

 

 Sie haben bis zu dieser Saison während Ihrer gesamten Karriere auf den kleineren Eisflächen in Nordamerika gespielt. Wie schwierig war die Umstellung?

Ich benötigte eine gewisse Angewöhnungszeit. In der russischen KHL sind fast alle Spieler auf den grossen Eisflächen aufgewachsen, alle sind sehr schnell und technisch stark. Zu Beginn war es für mich deshalb nicht immer leicht, den richtigen Ort auf dem Eis zu finden, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Da ich ein Spieler bin, der gerne Schlittschuh läuft, kommen mir die grösseren Eisflächen ja eigentlich grundsätzlich entgegen.

 

 In der Altjahreswoche bestritten Sie als klubloser Spieler mit dem Team Canada in Davos den Spengler Cup. Wo waren Sie danach?

Ich blieb in Davos, Hockey Canada war so nett, meiner Frau und mir weiterhin ein Hotel zu bezahlen. Wir genossen einige freie Tage mit einem befreundeten Paar und unserem Hund.

 

 Klingt, als hätten Sie Ihren neuen Arbeitgeber unbedingt in der Schweiz finden wollen.

Ja, ich habe wirklich alles daran gesetzt. Die Schweiz ist so ein schönes Land, mit so einer guten Eishockey-Liga. Deshalb bin ich nun wirklich froh, in Freiburg diese Chance zu erhalten.

 

 Zuvor spielten Sie in Kasachstan beim KHL-Team Astana. Warum hat sich der Club Mitte Dezember von Ihnen getrennt?

Ich hatte eine gute Zeit in Astana, aber am Ende hat es einfach nicht mehr funktioniert–für beide Seiten. Wir haben uns in gegenseitigem Einvernehmen getrennt. Ich will aber nicht über Astana sprechen, ich war gut behandelt worden und mochte die Jungs, aber schlussendlich ging es einfach nicht mehr.

 

 Es ist Ihr erstes Jahr in Europa. Gehen Sie für die kommende Saison von einer Rückkehr nach Nordamerika aus oder möchten Sie in Europa bleiben?

Nach momentanem Stand würde ich gerne bleiben. Ich mag den Stil des Eishockeys hier, die Freiheiten, die du als Spieler hast. Wenn sich eine Möglichkeit bieten würde, in der NHL zu spielen und in einem Team ein Top-6-Verteidiger zu sein, würde ich diese zwar versuchen zu nutzen. Meine letzte Saison in Nordamerika war jedoch eine harte, ich hatte mehrere gröbere Verletzungen und erhielt nicht mehr die Offerten, die ich mir vorgestellt habe, deshalb ergab es definitiv Sinn, in Europa einen Neustart zu versuchen. Und eigentlich sind meine Frau und ich für einen längeren Aufenthalt rübergekommen. Denn worauf ich definitiv keine Lust mehr habe, ist in der AHL herumzudümpeln. Das ist eine toughe Liga mit toughem Spielplan, da bevorzuge ich definitiv Europa.

 

 Sie stammen aus einer Eishockey-Familie. Mit Arizona-Captain Shane Doan und Montreal-Goalie Carey Price sind gleich zwei Ihrer Cousins NHL-Topstars. Was für ein Verhältnis haben Sie zu den beiden?

Ich bin auf beide sehr stolz. Carey und ich sind zusammen aufgewachsen und beste Freunde. Wir haben schon als Kinder oft zusammen gespielt und haben später in Calgary vier Jahre lang zusammen gewohnt, als wir bei den Junioren spielten. Wir stehen uns sehr nahe und sprechen immer noch oft miteinander. Seine Erfolge im letzten Jahr haben mich so stolz gemacht. Shane seinerseits ist mit 39 doch etliche Jahre älter als ich, aber er war immer ein Vorbild für mich. Sein jüngerer Bruder ist in meinem Alter, deshalb stand ich auch dieser Familie immer sehr nahe. Und klar, spätestens nachdem Shane 1995 in der ersten Runde gedraftet wurde, war er ein grosses Idol für mich.

 

 

«Ich werde Powerplay spielen, Boxplay spielen, Schüsse blocken, Checks austeilen, und wenn es einmal zu einer Schlägerei kommt, werde ich auch diesen Part übernehmen.»

Training: Die Nervosität ist förmlich greifbar

Nach elf Niederlagen in Folge ist bei Gottéron derzeit die Nervosität förmlich greifbar. Wie angespannt die Situation ist, bewies das gestrige Training. Unter den Augen von Sportchef Christian Dubé und Präsident Michel Volet schrie der normalerweise so besonnene Trainer Gerd Zenhäusern die gesamten 60 Minuten lang wild herum. Seinen Spielern wollten aber auch tatsächlich die einfachsten Dinge nicht gelingen. In einem Masse, dass sogar dem wahrlich nicht für Ausraster bekannten Andrei Bykow während einer Übung der Kragen platzte und er sich lautstark über eine Unkonzentriertheit eines Mitspielers beschwerte. «Man hat gespürt, dass wir am Montag mit dem Team eine lange Diskussion hatten. Es war eine gewisse Nervosität spürbar. Vom spielerischen Niveau her war es definitiv kein gutes Training», so Gerd Zenhäusern.

Plüss wieder mit Sprunger und Bykow

Nicht anwesend war gestern der angeschlagene Goalie Benjamin Conz, der allerdings heute wieder trainieren sollte. Zudem fehlten Greg Mauldin und Luca Camperchioli krankheitshalber. Normal mittrainiert haben dafür Benjamin Plüss und Martin Réway. Beide sollten am Freitag gegen Lausanne spielen können, auch wenn Plüss am Donnerstag noch letzte Tests absolvieren muss. Kehrt Plüss zurück, kommt es am Wochenende zur Wiedervereinigung der in den vergangenen Jahren fast schon legendären Sturmreihe Sprunger/Bykow/Plüss. Sakari Salminen rückt dafür an die Seite von Réway und Caryl Neuenschwander. fm

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