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Den Lebensraum Waldrand aufwerten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Josef Jungo (Text und Bild)

Die Landwirtschaft des Sensebezirks hat sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. Erhalten geblieben ist jedoch die Prägung durch die landwirtschaftliche Nutzung, und diese hat sich weiterentwickelt. Dies stellen die Revierförster Mario Inglin, Franz Thalmann und Anton Egger fest. Die Landwirtschaft wird wieder ökologischer und es entstehen flächendeckend sogenannte Vernetzungsprojekte. Die Bedeutung der Vernetzungsprojekte erläuterte Mario Inglin auf einem Rundgang: Einzelne Bäume, Hecken, extensive Wiesen und Weiden, Ackersäume und Buntbrachen helfen, den Lebensraum für Fauna und Flora aufzuwerten. Und: Die ökologisch sinnvolle Gestaltung der Umwelt soll sich nicht mehr nur auf landwirtschaftlich genutzte Fläche beschränken, sondern auch den Wald und die Waldränder einschliessen.

Doch gerade bei der Waldrandpflege bestehe ein grosser Nachholbedarf. Die Waldrandpflege ist für die Waldeigentümer eine defizitäre Angelegenheit. Deshalb schlagen die Förster vor, dass Bund und Kanton diese Arbeiten stärker finanziell unterstützen sollen. Sie schätzen die Mittel, die momentan dafür zur Verfügung stehen, als ungenügend ein. Umso erfreulicher sei es, feststellen zu können, dass in den letzten Jahren im Sensebezirk trotzdem einige Waldränder gepflegt worden seien, schreiben die Förster im Programm für ein Projekt, mit dem die Waldränder aufgewertet werden sollen (siehe Kasten).

Die Waldrandpflege hat Vorteile

Nach einem Eingriff entsteht ein stufiger Waldrand, der Fauna und Flora als Lebensraum dient. Durch den Lichteinfall können sich verschiedenste Pflanzenarten entwickeln. Die dichte Strauchschicht biete zahlreichen Wirbellosen, aber auch Amphibien und Reptilien sowie Vögeln und Säugetieren Nahrung und Deckungsmöglichkeiten, führen die Förster aus.

Der gestufte Waldrand fördere nicht nur die Artenvielfalt, sondern trage zur Landschaftsgestaltung und Stabilität des Waldes und zum Schutz vor Windwurf bei. Gerade in Nähe von Ballungszentren diene der Waldrand Wildtieren als Zufluchtsort. Dank besserer Sichtverhältnisse entlang von Verkehrswegen könne auch die Sicherheit verbessert werden. Und schliesslich könne das Holz als Brennstoff verwendet werden, fassen die Förster die Vorteile der Waldrandpflege zusammen.

Viel Arbeit

Nach dem Motto «In 50 Jahren sollte der Waldrand einmal gepflegt werden» möchten die Förster im Privatwald wirken. «Das sind immerhin zwölf Kilometer Waldrandpflege pro Jahr», ergänzte Mario Inglin.

Pilotprojekt: 600 Kilometer Waldrand

Das von den Förstern ausgearbeitete Projekt bezieht sich auf den Wald im Mittelland des Sensebezirks ohne die Gebirgswälder. Es sind dies 3500 Hektaren teils stark parzellierter Privatwald mit 600 Kilometern Waldrand. Da es sich mehrheitlich um kleine Waldflächen handelt, ist die Länge der Waldränder verhältnismässig gross. Die Förster schätzen sie auf 170 Meter Waldrand pro Hektare.

Beim ersten Eingriff werden einzelne und wertvolle Baumarten gefördert. Standortgemässe und stabile Baumgruppen werden erhalten. Andere weniger stabile Baumgruppen werden in regelmässigen Abständen gefällt. Wie tief in den Wald hinein eingegriffen wird, richtet sich nach der Exposition des Waldes: Bei südexponiertem Waldrand sind es 10 Meter, bei Ost-/Westexpositionen 15 bis 20 Meter und auf der Nordseite 20 bis 30 Meter.

Mehr Aufwand als Ertrag

Laut Erfahrungszahlen der Förster fallen bei der Waldrandpflege pro 100 Meter rund 60 Kubikmeter Holz an. Der Arbeitsaufwand beträgt pro Kubikmeter 70 Franken. Da der Verkaufspreis für Energieholz nur etwa bei 50 Franken pro Kubikmeter liegt, ergibt sich für den Waldeigentümer ein Defizit von 20 Franken pro Kubikmeter.

Die Förster sind der Meinung, dass die Pflegearbeiten deshalb von Bund und Kanton mit 1200 Franken pro 100 Meter Waldrand unterstützt werden sollten. Sie beantragen beim Forstdienst für die nächsten vier Jahre je 144000 Franken.

Selber Hand anlegen

Die Waldrandpflege kann von den Eigentümern selbst durchgeführt, aber auch an qualifizierte Forstunternehmer mit geeigneten Maschinen übergeben werden. Über die Waldbauvereine Sense und Düdingen sind auch koordinierte Einsätze möglich. Die Förster ihrerseits sind bereit, die Eingriffe in Absprache mit den Anstössern unter Einbezug von zuständigen Verantwortlichen der Vernetzungsprojekte sinnvoll zu gestalten.ju

Beim Pflegeeingriff wurden die hohen Bäume entfernt. Im Vordergrund der an den Waldrand angrenzende Öko-Streifen.

«Pro Jahr fallen zwölf Kilometer Waldrandpflege an.»

Autor: Mario Inglin

Autor: Revierförster

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