Seit Dienstag steht das Forum der Berufe «Start!» den Jugendlichen aus dem ganzen Kanton offen. Gestern wurde die interaktive Messe, die im Forum Freiburg bereits zum fünften Mal durchgeführt wird, auch offiziell eröffnet. «Jedes Jahr sehen sich zahlreiche Freiburger Jugendliche mit der gleichen entscheidenden Frage konfrontiert: Wie sieht meine berufliche Zukunft aus?», gab Jean-Jacques Marti, Direktor des Freiburgischen Arbeitgeberverbandes, gestern vor geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft Einblick in die bewegte Gedankenwelt eines Orientierungsschülers.

Von grosser Bedeutung

«Was möchte ich tun? Wo liegen meine Stärken? Und wie finde ich eine passende Lehrstelle? Das sind wichtige Fragen, die einer Antwort bedürfen», brachte Marti den Sinn und Zweck der im Zweijahresrhythmus stattfindenden Berufsmesse auf den Punkt. Auch wenn heute die Tendenz dazu bestehe, die berufliche Ausrichtung im Laufe der Karriere anzupassen, sei die Erstausbildung nach wie vor von grosser Bedeutung, sagte Marti: «Sie gibt unserem Berufsleben eine erste Richtung.»

Dass die Berufsbildung innerhalb des ganzen Kantons ein zentrales Thema sei, bewiesen nicht zuletzt die wachsenden Aussteller- und Besucherzahlen, welche das Forum der Berufe seit der Erstausgabe im Jahr 2007 verzeichne, meinte Marti: «Bei der Erstausgabe haben sich im Vorfeld 3700 Schüler angemeldet; heuer sind es 8000.» Insgesamt erwartet der Verband des Forums der Berufe, der durch Jean-Jacques Marti präsidiert wird, über 26 000 Besucher an der diesjährigen Ausgabe.

Über das grosse Interesse an «Start!» freute sich auch Staatsratspräsident Erwin Jutzet: «Das Forum vereint die Dynamik unseres Kantons mit den Kräften, auf welche wir in Zukunft zählen können.» Ihm persönlich sei es immer eine grosse Ehre, im Gespräch mit Vertretern anderer Kantone oder Nationen erwähnen zu dürfen, dass Freiburg der «jüngste» aller Kantone sei. «Unsere wichtigste Herausforderung ist es denn auch, den Jungen optimale Voraussetzungen in der Schule und der Ausbildung zu schaffen», sagte Jutzet, «damit auch alle ihren Platz in unserer Gesellschaft finden können.»

Erfolgreiche Berufsleute

Jean-Pascal Lüthi, Vizedirektor des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), lobte das «Herzblut», welches die Verantwortlichen bei jeder Ausgabe in die Berufsmesse steckten: «Ohne das grosse Engagement und die Zusammenarbeit von kantonalen Behörden, Verbänden und Unternehmen wäre die Schweizer Berufsbildung nicht das, was sie heute ist: eine Garantie für gut ausgebildete und qualifizierte Fachkräfte auf allen Stufen.» Wie gut ausgebildet Freiburger Berufsleute sind, bewiesen zum Abschluss Caitlin Blum und Jean Trotti. Die Chemielaborantin und der Automobil-Mechatroniker erzählten von ihren letztjährigen Erfolgen an den Berufsmeisterschaften Swiss Skills in Bern.