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Den Reiz des Französischen entdeckt

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Zürcher Lehrer setzten sich in Courtepin mit dem Französischunterricht auseinander

Soviel vorweg: Die stärkere Gewichtung des Englischen – 3 Wochenstunden ab der 1. Oberstufe – auf Kosten von Französisch schockiert nicht nur Welsche, auch die Zürcher Lehrer haben sich damit noch nicht angefreundet.

Beim gestrigen Besuch der Zürcher Lehrer meinte einer ihrer Vertreter, dass ihr Bildungsdepartement den intensiveren Englischunterricht weder auf einem überkantonalen Gesamtsprachenkonzept noch auf einem Ausbildungskonzept für Lehrer abgestützt habe. «Jetzt haben wir eine Herumhüpferei», sagte er.
An der Sprachgrenze wollte sich die Rafzer Lehrerschaft inklusive Kindergärtnerinnen, Schulpsychologen und Therapeuten ein Bild davon machen, wie der Fremdsprachenunterricht an der Sprachgrenze gehandhabt wird.

Zürich ist nicht Freiburg

Klar ging aus dem Besuch der Zürcher Lehrer hervor, dass für Zürich und Freiburg ganz unterschiedliche Voraussetzungen gelten. «Ganz sicher: Die Motivation hier, Französisch zu lernnen, ist sicher grösser als bei uns», meinte ein Zürcher Lehrer.

Die welschen Lehrer aus Courtepin zeigten auch ein gewisses Verständnis für die Forderung nach mehr Englisch und weniger Französisch. «Schon in Romont oder in Lausanne wollen die Jungen auch lieber Englisch als Deutsch lernen», meinte eine Lehrperson.
Anfänglich sei die Richtungsänderung in Zürich schon ein Schock gewesen. Englisch statt Französisch, das ist der «esprit business» gegenüber dem «esprit gouvernemental».
Trotzdem bekamen die Zürcher Lehrer in Courtepin nicht den Eindruck eines perfekten Zusammenlebens zwischen Deutsch und Welsch unter einem Schuldach. Auf Unverständnis stiess etwa, dass an der FOS und im Cercle Scolaire unterschiedliche Lehrsysteme gelten, ja dass Deutsch und Welsch auf der gleichen Stufe gar nicht gleich viel Unterricht in der anderen Landessprache geniessen. Selbst die Lehrerschaft aus Courtepin hat Mühe zu verstehen, dass das Thema «Schulleitung» unter dem gleichen Dach von der Erziehungsdirektion Deutsch und der Erziehungsdirektion Welsch so unterschiedlich gehandhabt werde.

Eventuell weitere Kontakte

Von den Lehrern aus Courtepin wurde den Zürcher Kollegen beschieden, dass die Zweisprachigkeit zwar Mehrarbeit etwa in Form von mehr Sitzungen mit sich bringe, es lohne sich aber trotzdem, weil die Zweisprachigkeit eben auch eine Bereicherung darstelle.

Gemäss dem Rafzer Lehrer Hans-Ruedi Nägeli, der den Besuch inklusive Ausflug nach Murten mitorganisiert hatte, wollen die Lehrer der Sache mit dem Englisch nicht einfach so freien Lauf lassen. Ob sie beim Zürcher Bildungsdepartement noch schriftlich intervenieren, weiss er noch nicht. Dagegen könnte Nägeli sich vorstellen, dass Austausche zwischen Rafz und Courtepin auf Lehrer- wie auf Schülerebene inskünftig häufiger stattfinden.
Die Rafzer Schüler jedenfalls hatten gestern schulfrei. Auch dies eine Möglichkeit, Französisch schmackhaft zu machen.

FOS Courtepin
bei Welschen beliebt

Die Freie Öffentliche Schule (FOS) in Courtepin macht im Gegensatz zu ihren Schwestern in Freiburg und Bulle kaum von sich reden. Auch die Schulversammlung vom Dienstag warf keine hohen Wellen.

Die FOS in Courtepin hatte schon in den 70er Jahren das eigene Schulhaus aufgegeben und sich im Schulhaus des welschen Cercle Scolaire eingenistet. Die Religion als Zulassungskriterium existiert schon seit geraumer Zeit nicht mehr.
Viel wichtiger ist die Sprache. Die FOS Courtepin ist zur Schule der Deutschsprachigen im Haut-Lac geworden. Im Schulhaus in Courtepin sind die Deutschsprachigen mit einem Verhältnis von einem Drittel zu zwei Dritteln gegenüber den Welschen in der Minderheit; dennoch blicken die Welschen oftmals mit etwas Neid auf die FOS.
Gemäss Schulpräsident Franz Walter hätten sich zuletzt Anfragen welscher Familien für eine Einschulung in die FOS gemehrt. Da mag der gute Ruf der FOS eine Rolle spielen (der Schulpräsident sagt zwar, die Qualität des Unterrichts sei gleich wie beim welschen Schulkreis), ein wichtiger Faktor dürfte aber auch der niedrigere Ausländeranteil der FOS sein. Bloss rund 15 Prozent der ausländischen Schüler, vor allem aus Kosova, besuchen die FOS.
Aus Rücksicht auf die welschen Kollegen hat die FOS aber mehrere solcher Gesuche abgelehnt.
Stellt sich die Frage, ob eine Fusion zwischen FOS und welschem Schulkreis nicht sinnvoll wäre. Franz Walter sieht dies nicht. Schon die didaktischen Ansätze sind bei beiden Schule zu verschieden.

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