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Den Spitzenjahrgang selber abgefüllt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer (Text) und Charles Ellena (Bilder)

Wer am Pfingstsamstag den Sugiez-Kreisel in Richtung Vully verliess, bog in eine andere Welt ab. Doch hier, wo auswärtige Besucher sonst Blicke beobachten, die von skeptischer Neugier zeugen, war den ganzen Samstag über (und auch schon am Freitagabend) jeder willkommen. Die Vuillerains empfingen jeden Ankömmling mit einem Lächeln. Noch nie gesehen? – Egal, heute sind wir alle befreundet!

Schwenken und schnuppern

Die vielen Menschen, die an den zwei Tagen mit ihren Autos die Parkplätze und Nicht-Parkplätze überfüllten, waren gekommen, um ihn zu kosten und zu kaufen, den Stolz der Vuillerains: ihren Wein. Denn entlang der Rebberge, auf freburgischer und waadtländischer Seite, standen die Türen zu den fast zwei Dutzend Weinkellern für einmal weit offen.

Hinein in den Keller der Familie Schmutz, zum Beispiel. In dem Weinbetrieb im Dorfkern von Praz stauten sich die Besucher zur Mittagszeit an der schmalen Eingangstür, und unten an der Bar fanden längst nicht alle einen Platz. Die Gäste hatten sich im düsteren Gewölberaum verteilt, schwenkten ihre Gläser, weiss und rot gefüllt, schnupperten an ihrem Inhalt, befeuchteten Lippen und Gaumen damit. Sébastien Schmutz bat den Besuch von den Freiburger Nachrichten ins Freie: «Zu viel Lärm hier drinnen.»

Der Beste seit Jahrzehnten

Schmutz ist Präsident der Freiburger Vully-Winzer. Der Romand, seit 25 Jahren im Geschäft, ist eine ruhige Natur, ins Schwärmen zu geraten ist nicht seine Art. Nur mit einem Lächeln lässt er ab und zu durchblicken, dass er mit der gelungenen Aktion zufrieden ist (siehe Kasten). «Wir Freiburger Weinbauern profitieren an diesem Wochenende vom Durchgangsverkehr zu den Kellern im Waadtland. Dem Andrang zufolge geht das Konzept auf», sagt er, ohne dass er sich auf eine Schätzung der Besucherzahl einlassen will. Den Eindruck, dass vor allem Deutschschweizer zu Besuch kommen, bestätigt er aber, ohne zu zögern.

Probieren konnten die Gäste die Vully-Weine des Jahrgangs 2009, den Schmutz – nicht nur in seinem Betrieb – für den besten seit Jahrzehnten hält. In vielen Kellern wurden zu diesem Spitzenwein passende Menus serviert. «Es geht aber an diesem Wochenende auch darum», fügt Schmutz an, «dass der Kunde zum Weinbauern einen direkten Kontakt hat und dass er sieht, wie dessen Weinkeller funktioniert.»

Verkorken von Hand

Nicht nur zuschauen und nachfragen, sondern gleich selber anpacken durften die Besucher im Weingut «Cru de l’Hôpital» in Môtier, das der Burgergemeinde Murten gehört. Während der Weinproduzent Christian Vessaz die edleren Sorten ausschenkte, liess sein Mitarbeiter José Santos die Gäste ihren Chasselas 2009 gleich selber abfüllen. Das 1600-Liter-Fass, sofern es denn voll war, liess sich an einem silbernen Zapfhahn öffnen, und schon strömte der Weisswein in die bräunliche Flasche.

Der Besucher von den FN drehte den Hahn noch etwas weiter auf, der Wein machte nun lustige Geräusche, und schon bald rief José: «Noch einen Tropfen … und Stopp!» Im gleissenden Sonnenlicht überprüfte er die Füllmenge und zeigte auf eine uralte Verkorkmaschine. Wie vor hundert Jahren drückte der Besucher einen Zapfen mit viel Kraft in den engen Flaschenhals. Dann nahm er die Flasche und verschwand. Nicht, um den Wein gleich zu trinken, sondern um bei dem grossen Andrang keinen Stau zu verursachen.

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