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Der 1.  August in Krisenzeiten

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«Wahre jeder ruhig Blut und zeige sich des Namens eines Schweizers würdig. Providentia Dei Helvetia regitur – Unser Vaterland liegt in Gottes schützender Hand.» Diese Worte richten die «Freiburger Nachrichten» am 1.  August 1914 an ihre Leserinnen und Leser. Denn auf denselben Tag hat der Bundesrat die allgemeine Mobilmachung ausgelöst. Vier Jahre später – der Erste Weltkrieg wütet noch immer in Europa – erreicht die Spanische Grippe die Schweiz. Ihr fallen viele Soldaten zum Opfer. «Hunderten von Familien hat man in den letzten Wochen den Vater oder den Sohn tot ins Haus gebracht», schreiben die FN. «Vielleicht kann uns kein Umstand besser die Grösse der Opfer zeigen, welche unsere Wehrmänner seit vier Jahren in harter Pflichterfüllung gebracht haben, als gerade diese Epidemie.»

«Besonderen Schutz»

Am 1.  August 1930 thematisieren die FN nicht den Börsencrash vom Herbst zuvor, sondern zeigen sich dankbar für die schöne und sichere Schweiz. Die Gedanken der Bevölkerung würden in die Höhe zu den Sternen gehen, wo der Vater throne, der «durch seinen besonderen Schutz gezeigt hat, dass er uns mehr geliebt als manch anderes Volk».

1939, im Jahr des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs, blicken die «Freiburger Nachrichten» auf die Mobilisierung der Armee 25 Jahre zuvor zurück. «Seither sind zahllose Prüfungen über die Welt gegangen.» Doch der Schweiz gehe es im Vergleich zu anderen «beneidenswert» gut. «Die überwältigende Mehrheit des Schweizervolkes ist bereit, alles zu opfern für das Land.»

Deutschland kapituliert sechs Jahre später. Die Schweiz habe in dieser Zeit durch Gottes Vorsehung den drohenden Gefahren standgehalten. Den FN ist dennoch nicht nach Feiern zumute: «Der Krieg ist militärisch entschieden, aber der Friede muss auch noch gewonnen werden.» Zudem sei der 1.  August gemäss der Tradition ein Tag der Arbeit und der stillen Besinnung.

Der Wohlstand ist schuld

Während der Ölkrise Ende der 1970er-Jahre machen sich die «Freiburger Nachrichten» Sorgen um das abnehmende Interesse für den Bundesfeiertag. Man stosse auf Trägheit der Herzen und der Seelen. «Ganz sicher ist, dass der Wohlstand an vielem schuld ist, es geht uns zu gut. Es rasselt kein Feind an der Grenze mit dem Säbel. Mag sein, dass die sich durch die Rezession abzeichnende Krise einige aufrüttelt an diesem ersten August 1975, wo Besinnung nottut wie schon lange nicht mehr», heisst es in den FN.

1979 wiederholt die Zeitung ihre Kritik: Viel Begeisterung sei in der Bevölkerung für den Feiertag nicht zu spüren, stattdessen herrsche Teilnahmslosigkeit. «Man kann sich fragen, ob der Tag nur eine erneute Gelegenheit für Politiker ist, sich der Öffentlichkeit zu zeigen.» Die Zeitung führt diese Entwicklung darauf zurück, dass für viele die politischen und wirtschaftlichen Strukturen undurchschaubar geworden seien.

Am 1.  August 1986, nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, stellen die «Freiburger Nachrichten» fest, dass die Schweizer «zeitlich und ideell weit entrückt sind von jener Rebellen-Republik am Vierwaldstättersee». Stattdessen wenden sich Teile der Bevölkerung aktuellen Themen zu und bringen an Demonstrationen die Sorge um Natur und Umwelt zum Ausdruck. «Die Zeit wohlgesetzter Festansprachen über vergangene Grosstaten ist mehr denn je vorbei.»

«700-Jahr-Feier-Stress»

1992 gehört nicht nur der Zweite Golfkrieg am 1.  August der Vergangenheit an, sondern auch der «700-Jahr-Feier-Stress». Auf internationaler Ebene bewirken Gräuel auf dem Balkan Flüchtlingsströme, national zeigten Firmenschliessungen und Kurzarbeit, dass die Schweiz den Gürtel «wohl noch enger schnallen muss». Trotz alledem solle das Land der Zukunft nicht als Jammerer entgegengehen, sondern als Gestalter, heisst es in den FN – mit «der echten, im Glauben wurzelnden Überzeugung: Deus providebit – Tun wir selber mit, ist auch Gott mit uns am Werk.»

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