In allen Medien wurde darüber schon lange nicht mehr so viel geschrieben, besprochen und in Interviews behandelt wie in den letzten Tagen und Wochen. Die Rede ist vom Frauenstreik. Zahlreiche Frauen jeden Alters werden am 14. Juni ihre Arbeit niederlegen, um der Öffentlichkeit aufzuzeigen, dass die Gleichberechtigung von Frau und Mann in vielen Bereichen unseres Alltags nach wie vor zu wünschen übrig lässt.
Nachfolgend nur ein paar Beispiele und Überlegungen aus der Vergangenheit: Nach der Annahme des Frauenstimmrechts im Jahr 1971 wurde in den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen anfänglich betreffend Gleichberechtigung fast nichts bewirkt. Einige ganz wenige gut ausgebildete und aktive Frauen konnten in nationalen und kantonalen politischen Gremien Fuss fassen. In den wirtschaftlichen Bereichen waren es anfänglich in erster Linie Fabrikationsunternehmen und Grossfirmen des Konsumgütersektors, in denen einige Frauen vor allem in den administrativen sowie in Marketing- und Verkaufsbereichen Führungsaufgaben mit meistens tieferen Salären als jene der Männer übernehmen konnten. Erst gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts wurden in den folgenden Organisationen Frauen zugelassen: Pro Marca (Dachorganisation der schweizerischen Markenartikelfabrikanten), Schweizerische Verkaufsleitervereinigung, Vereinigung reisender Kaufleute, Adlatus Schweiz (ehemalige Kadermitarbeiter im Pensionsalter, welche Kleinunternehmen bei Führungsfragen jeder Art beraten). Damals wurden beispielsweise die ersten berufstätigen Frauen bei der Polizei oder im Aussendienst von vielen Leuten belächelt und nicht ernst genommen. Jetzt sind Frauen dort glücklicherweise eine Selbstverständlichkeit.
Ich bin überzeugt, dass am 14. Juni die Frauen beweisen werden, dass betreffend Gleichberechtigung mit Recht noch einiges zu tun ist. Es würde mich nicht wundern, wenn diesbezüglich der 14. Juni 2019 als «Tag des Jahres 2019» in die Geschichte eingehen würde!
Joseph Zosso, Schmitten
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