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Der «Ätti», der auch mal Tränen trocknet

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Autor: michel spicher

Seit elf Jahren spielt Jeannine Engel Volleyball in der Nationalliga, die letzten fünf davon in Düdingen. Fünf Saisons, in denen sie viele Spielerinnen hat kommen und gehen sehen und in denen sie zahlreiche sportliche Hochs und Tiefs erlebt hat. Neben Captain Carole Schneuwly ist die 31-jährige Engel die Einzige, die seit 2004 ihr Können durchgehend für das Eliteteam der Düdinger eingesetzt hat.

Ihre Routine und ihre Treue zum Sensler Club haben Engel eine spezielle Stellung in der Mannschaft eingebracht. Sie wird geschätzt und respektiert, ihr Wort zählt. «Als zweitälteste Schweizerin bin ich im Team ein bisschen der «Ätti», der sich bemüht, für alle da zu sein, und der den Zusammenhalt sichert.» Wenn bei einem Match oder im Training wieder einmal die Tränen fliessen, dann nimmt Engel die Spielerin in den Arm und tröstet sie.

Der Körper rebelliert

All die Jahre intensiven Trainings und die unzähligen Spiele haben bei der Senslerin Spuren hinterlassen. Seit längerer Zeit zwickt ihr Rücken und auch in ihrer Hüfte zwackt es seit Ende letzter Saison gehörig. «Volleyball ist ein Sport, der von Automatismen lebt. Wer die Bewegungsabläufe nicht von Anfang an korrekt erlernt und danach Jahre lang mit einer unsauberen Technik spielt, der bekommt eines Tages die Quittung für die vielen, rückenbelastenden Sprünge», weiss die gelernte Physiotherapeutin aus eigener Erfahrung.

Im Sommer 2008 wollte Engel ihre Volleyballschuhe denn auch an den Nagel hängen. «Da hatte ich die ständigen Schmerzen und das Volleyball überhaupt ziemlich satt. Aber die Möglichkeit, in der Nationalliga A ein kleines Stück Düdinger Geschichte zu schreiben, hat mich dann doch zum Weitermachen bewegt.»

Von der Mittelangreiferin zur Libera

Damit eine Fortsetzung ihrer Karriere überhaupt möglich war, hat sich die langjährige Mittelangreiferin zur Libera «umfunktionieren» lassen. Statt mit spektakulären Sprungsmashes zu beeindrucken, lanciert Engel nun mit ihren präzisen Abnahmen auf die Passeuse den Spielaufbau.

«Anfangs war es etwas komisch», erinnert sich die Spielerin mit der Trikotnummer 6. «aber inzwischen gefällt es mir richtig gut. Ich verteidige gerne und muss dabei keine Sprünge mehr machen. Dadurch und dank des regelmässigen Krafttrainings habe ich die Schmerzen einigermassen im Griff.»

Erholungsphasen planen

Neben Jeannine Engel waren im Team der Düdinger zuletzt auch einige andere Spielerinnen verletzt. Die Folgen der langen Saison, der intensiven Trainings? Im Gegensatz zu den anderen Teams der NLA hat die Equipe von Raphael Grossrieder kaum eine Sommerpause gemacht. Bereits im Juli startete die Vorbereitung, im August stand man bereits in der Halle.

«Bei drei Balltrainings, einem Konditions- und zwei Krafttrainings wöchentlich ist es normal, dass sich nach einer so langen Zeit eine physische und eine psychische Müdigkeit einstellt», erklärt die Tochter des ehemaligen Gottéron-Mannschaftsarztes. Da sei es schon möglich, dass der Körper anfälliger sei für Verletzungen. «Umso wichtiger ist es, dass man Erholungsmomente gut plant und dass man diese auch wirklich gut nutzt», betont Engel. Zumal in Düdingen der Stamm-Sechser weniger Verschnaufpausen erhält, als dies in anderen NLA-Teams mit breiterem und homogenerem Kader der Fall ist.

Anderseits hat sich der frühe Trainingsbeginn für Düdingen auch ausbezahlt. Weil beim Gegner anfangs Meisterschaft Automatismen und Zusammenspiel noch nicht überall geklappt haben, konnten die Sensler wichtige Siege holen.

Wie weiter?

Ob Jeannine Engel auch nächstes Jahr für Düdingen auf dem Feld steht, steht noch in den Sternen. Auch wenn das Niveau sie weiter reizen würde. «Viel hängt davon ab, wie die Mannschaft aussehen wird, denn der Teamgeist und die Stimmung sind mir sehr wichtig», erklärt die gebürtige Bernerin. «Zudem werde ich im März eine Ausbildung als Sportphysiotherapeutin anfangen. Ob der Trainingsaufwand neben der Schule überhaupt noch zu erbringen ist, muss sich zeigen.» Hauptvoraussetzung für ein Engagement sei jedoch, dass sie einigermassen beschwerdefrei spielen könne.

Sicher auf die Zähne beissen wird Engel morgen Samstag um 18.30 Uhr zuhause gegen Schaffhausen, den wahrscheinlichen Playoff-Viertelfinal-Gegner.

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