Der Bachflohkrebs: In Galmiz ist das Tier des Jahres leicht zu finden

Pro Natura hat den Bachflohkrebs zum Botschafter für saubere und natürliche Bäche erkoren. Das Tier des Jahres 2021 ist in kleinen Bächen leicht zu finden, so auch in Galmiz.

Sie sind einfach zu beobachten und leben in Bächen, Flüssen, Seen bis zu einer Höhe von 1300 Metern und es gibt sie auch im Grundwasser: die Bachflohkrebse. Weil sie sehr empfindlich auf Wasserverschmutzung, zum Beispiel durch Pestizide und Düngemittel, reagieren, dienen sie als Indikatoren für die Wasserqualität. Pro Natura hat den Bachflohkrebs deshalb zum Tier des Jahres 2021 erkoren. Die Wahl des Bachflohkrebses ist eine Hommage an unscheinbare Kleintiere, die ein Ökosystem überhaupt erst in Bewegung bringen.

Unter Stein und Laub

In einem kleinen Galmizer Bach nahe des Schützenhauses und der Altavillastrasse dauert es keine fünf Minuten, bis der erste Bachflohkrebs entdeckt ist: Wer im Bachbett einen Stein oder ein angeschwemmtes Blatt umdreht, hat gute Chancen, eines der kleinen Tiere genauer betrachten zu können. In seitlicher Körperlage rudern die kaum fingernagelgrossen Krebstierchen eilig davon, um sich wieder zu verstecken.

Wenn keine Bachflohkrebse zu finden sind, bedeutet dies laut Sylvie Rotzetter von Pro Natura Freiburg normalerweise, dass die Qualität des Wassers schlecht ist. Die Sektion Freiburg von Pro Natura habe jedoch keinen Überblick über die Situation im Kanton. 

Jedes Projekt zur Verbesserung des Wassers trage dazu bei, Bachflohkrebse und das gesamte aquatische Ökosystem zu schützen, erklärt Sylvie Rotzetter. Das könne die Renaturierung eines Wasserlaufs, der Schutz von Quellen, Massnahmen zur Begrenzung der Wasserverschmutzung von Strassen, von der Industrie oder von der Landwirtschaft sein. Auch die verantwortungsvolle Bewirtschaftung von Wasserkraftwerken trage zum Schutz bei.

Pro Natura setze sich auf vielen Ebenen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ein: «Indem wir die Öffentlichkeit sensibilisieren, die Behörden alarmieren, wenn uns Fälle von Wasserverschmutzung gemeldet werden, indem wir uns gegen problematische Projekte aussprechen und indem wir handeln.» Letzteres sei zum Beispiel bei der künstlichen Überschwemmung der Saane im vergangenen Jahr der Fall gewesen. 

Ein Entdeckungstag im September

Jede Privatperson könne etwas zum Schutz der Umwelt beitragen, indem sie sicherstellt, dass keine Schadstoffe in das Abwasser gelangen und indem sie verantwortungsbewusst konsumiert, hält Sylvie Rotzetter fest. Pro Natura Freiburg organisiere am 4. September einen Bachflohkrebs-Entdeckungstag für Familien in der Region Freiburg. Alle Interessierten seien willkommen.