«Der beste Abfall ist jener, der gar nicht erst produziert wird»

Littering, das achtlose Wegwerfen von Müll auf Strassen, öffentlichen Plätzen oder in der Natur, ist eine Folge der modernen Konsumgesellschaft, die sich kaum vermeiden lässt. «Jeder von uns ist potenzieller Verursacher», sagt François Dunand, Chef des Freiburger Strasseninspektorats. «Wem ist beim Wandern nicht schon das Papier eines Schokoladenriegels aus der Jackentasche gefallen?» Klar gebe es auch die Ignoranten. «Aber grundsätzlich verhalten sich die Menschen sehr respektvoll.» Die Litteringmengen in der Stadt Freiburg seien stabil geblieben, obwohl die Bevölkerung gewachsen sei.

Die Bemühungen der letzten Jahre tragen also Früchte. Die Putzaktionen und die Sensibilisierung in den Schulen für die Abfallproblematik haben Einfluss auf das Verhalten der Freiburger Bevölkerung. So auch die Clean-up Days, die dieser Tage zum siebten Mal in der ganzen Schweiz durchgeführt wurden. Wirksam waren auch die neuen Abfalleimer sowie die Einführung der Mehrwegpflicht und eines Abfallkonzepts für Veranstaltungen in der Stadt. Mittelfristig geplant sind zudem Trennabfalleimer an Orten, wo sich die Menschen beispielsweise zum Grillieren aufhalten.

«Der beste Abfall ist aber jener, der nicht produziert wird. Statt eines Teebeutels kann man auch ein Tee-Ei verwenden», schlägt Dunand vor. Ob Geldbussen für Abfallsünder, wie sie im Kanton neu möglich sein werden, eine Verhaltensänderung bringen, wagt er zu bezweifeln. Das setze voraus, dass man jemanden in flagranti erwische. «Ein Gesetz, das die Reduktion von Verpackungen sowie ihre Wiederverwertbarkeit fördert, würde vielleicht mehr Sinn machen.» Eine entsprechende Motion zu Plastikmüll wurde im Juni auf Bundesebene angenommen. Die Reinigungskosten für Littering belaufen sich schweizweit auf 200 Millionen Franken.

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