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Der Bezirk, der nicht existiert

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«Murten und der Seebezirk»: In ihrem zweisprachigen Buch sind Journalist Urs Haenni und Fotograf Aldo Ellena bekannten und unbekannten Spuren gefolgt.

Hätten Sie gewusst, dass der Maler Albert Anker den Spargelanbau im Seebezirk initiiert hat? Oder dass jede Generation der Murtner Bäckerfamilie Aebersold der Legende nach ihrem Nidelkuchen eine Schicht Rahm hinzufügte? Diese und weitere Anekdoten aus dem Seebezirk können Leserinnen und Leser im neu erschienenen Buch «Murten Morat und der Seebezirk District du Lac» entdecken.

Dabei soll es diesen gar nicht geben: «Der Seebezirk existiert nicht», schreibt Autor Urs Haenni kühn in seinem Vorwort. Er spielt damit auf das Zitat eines Künstlers an, der an der Weltausstellung 1992 behauptete, die Schweiz existiere nicht. Mit seinem Mosaik aus Sprachen, Konfessionen, Traditionen und Landschaften sei der Seebezirk eine Schweiz im Kleinen, so Haenni. Die Verschiedenheit ist seine Gemeinsamkeit: eine Bereicherung. Dabei liegt am Anfang der Entstehungsgeschichte dieses Freiburger Bezirks aber eine Art Zwangsheirat: Die katholischen, zum Teil französischsprachigen Gemeinden im südlichen Teil waren 1848 nicht begeistert über ihre Zuteilung zum Seebezirk. Das Murtenbiet hatte als reformierte und vorwiegend deutschsprachige Region den Ruf, aufmüpfig zu sein: Durch die Zusammenlegung hoffte der Kanton diese Kräfte zu neutralisieren. Auch später hatte der Bezirk innerhalb des Kantons oft das Nachsehen: etwa bei Infrastrukturprojekten, und lange war der Bezirk auch ohne Vertretung in der Kantonsregierung, obwohl er mit seinem hohen Steueraufkommen zum Wohlstand des Kantons beiträgt.

Suche nach Identität

Der Journalist Urs Haenni und der Fotograf Aldo Ellena begeben sich in ihrem Buch auf die Suche nach der Identität eines Bezirks, in welchem die Kerzerser Eishockeyfans für den SCB und die Einwohner Courtepins für Gottéron die Fahne schwenken und der heute mit seiner Diversität punktet. Dabei nehmen sie auch die Vogelperspektive ein. «Während eines Spaziergangs auf den Adera-Hubel hatte ich die Idee, mich in den fünf Regionen Murten, Gurmels, Kerzers, Vully und Haut-Lac jeweils auf den höchsten Punkt zu begeben und mich dort mit einer einheimischen Person zu treffen.» Diese «Gipfeltreffen» mit Weitblick geben dem Buch die Struktur. Das grossformatige Buch soll «kein Murten-Buch» sein, wie Haenni sagt. Es richtet sich sowohl an Leserinnen und Leser, die noch nicht viel über den Seebezirk wissen, als auch an Einheimische, die möglicherweise Neues über die Region erfahren. Wie auch Urs Haenni, der seit seiner Kindheit ausser einem Aufenthalt zum Studium in den USA ununterbrochen im Seebezirk, vorwiegend im Muntelier, gelebt hat und dessen Vater aus Salvenach stammt. «Ich wusste zum Beispiel nicht, dass hinter dem Vully vier Kantone aufeinandertreffen. Das gibt es in der Schweiz nur zweimal.» Auch sei ihm vorher nicht bewusst gewesen, dass der Schiffenensee wie ein Fjord wirke.

Mit viel Sensibilität und einem Auge für spezielle Details und Lichtstimmungen hat Fotograf Aldo Ellena den vielfältigen Bezirk eingefangen. Auch er ist ein langjähriger Kenner der Region. Seit über 30 Jahren ist er als Fotograf für die «Freiburger Nachrichten» im Einsatz. «Es war für mich interessant, einmal nicht aus der journalistischen Perspektive zu fotografieren, sondern andere Facetten der Region zu erkunden.» Mit der Vespa sei er abseits der Hauptarterien durch die Landschaft gefahren und habe immer wieder interessante Details entdeckt. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm ein Moment auf dem Mont Vully. «Es war morgens um sechs Uhr. Die Stimmung war ganz einsam und still. Jemand schlief in seinem Zelt, nur die Füsse ragten heraus.» Ein ganz anderes Bild, als man gemeinhin vom viel besuchten Touristenmagnet hat. Fotografisch eingefangen hat Ellena die Stimmung auf dem Foto auf Seite 190.

Die Idee zum Buch hatte der Verlag Editions Attinger aus Orbe und Colombier. Dieser war auf Aldo Ellena zugegangen, der wiederum die Idee zur Zusammenarbeit mit seinem langjährigen FN-Arbeitskollegen Urs Haenni hatte. «Eigentlich kennen wir uns aber schon seit der Schulzeit», sagt Ellena und lacht. Beide besuchten das Kollegium St. Michael in Freiburg, sie waren in Parallelklassen. Dass sie einmal zusammen ein Buch veröffentlichen würden, hätten die ehemaligen Schulkollegen damals sicher auch nicht gedacht. Das Buch «Murten und der Seebezirk» ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Am Samstag signieren es Urs Haenni und Aldo Ellena an der Vernissage in der Altstadtbuchhandlung Murten während des Weihnachtsmarkts von 11 bis 16 Uhr.

Die Autoren

Urs Haenni ist Journalist bei der Freiburger Nachrichten AG. Als Autor und Co-Autor hat er schon sechs Publikationen verfasst, unter anderem über die Fischerei und die Uhrenindustrie in Muntelier. Der 54-Jährige lebt in Muntelier.

Aldo Ellena arbeitet als Fotograf für die «Freiburger Nachrichten» und als Freelancer für diverse Publikationen im Kanton Freiburg. Der 55-Jährige wohnt in Plaffeien. ea

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