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«Der Bilinguisme soll neu aufblühen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

Ueli Deuble gehört gemeinsam mit Corinne Fankhauser, Adrian Marti und Raymonde Schafer zum Gründungskomitee des Vereins «Murten Morat Bilingue». Er ist in Murten aufgewachsen und betreibt heute in der Altstadt einen zweisprachigen Comic-Laden. Als Mitorganisator des Comic-Festivals «BD Bilingue» setzt sich Deuble seit Längerem aktiv mit der Zweisprachigkeit auseinander.

Ueli Deuble, wie erleben Sie persönlich die Zweisprachigkeit im Alltag?

Die Zweisprachigkeit ist für mich etwas ganz Normales. Da ich in meinem Laden Comics in beiden Sprachen anbiete, ist auch meine Kundschaft gemischt, ich spreche jeden Tag Deutsch und Französisch.

Das heisst, Sie beherrschen beide Sprachen. Sind Sie zweisprachig aufgewachsen?

Nein, ich bin Deutschschweizer und in der Schule hat meine Französischlehrerin wohl wegen mir ihre ersten grauen Haare bekommen. Ich konnte im Schulunterricht nichts mit Französisch anfangen und war ziemlich schlecht.

Und wie haben Sie doch noch Französisch gelernt?

Das ergab sich in der Pubertät ausserhalb der Schulstunden. Ich pflegte Kontakte zu den welschen Schülern und lernte so, mich mündlich auszudrücken. An meinem «Accent fédéral» hätte meine Lehrerin wohl aber auch heute noch keine Freude, ich kann mich jedoch gut unterhalten und verstehe fast alles.

Warum engagieren Sie sich im Verein «Murten Morat Bilingue», der am Dienstag gegründet wird?

Für mich ist der Bilinguisme schon seit Jahren ein persönliches Anliegen, ich war immer ein starker Verfechter der Zweisprachigkeit. Die Mentalität der Romands fasziniert mich, ich fühle mich eigentlich als Welscher mit Deutsch als Muttersprache. Mit dem Engagement im Verein will ich mich für die Förderung der Zweisprachigkeit und des gegenseitigen Verständnisses der Sprachgruppen einsetzen.

Funktioniert denn die Zweisprachigkeit heute in der Region Murten nicht?

Es gibt die Zweisprachigkeit, aber Murten ist mehr und mehr Deutsch geprägt, das Französisch verschwindet langsam. Das ist schade und deshalb wollen wir mit dem Verein für die Zweisprachigkeit einstehen. Der Bilinguisme soll neu aufblühen.

Wie wollen Sie das konkret machen?

Die Gründung des Vereins ist bereits der erste Schritt, dadurch wird über das Thema gesprochen. Danach ist wichtig, dass der Verein lebt und innovativ ist. Ideen gibt es schon einige: Auf politischer Ebene wollen wir uns für die Gründung einer Kommission für Zweisprachigkeit im Generalrat einsetzen, die finanzielle Mittel erhalten soll. Zudem möchten wir mit Kultur- und Sportanlässen einen spielerischen Austausch zwischen den Sprachgruppen und ihren Kulturen ermöglichen.

Was wäre Ihre Idealvorstellung der Zweisprachigkeit?

Mein Wunsch wäre es, dass die Sprache auf dem Pausenplatz, beim Einkaufen oder am Stammtisch keine Barriere mehr ist. Es wäre schön, wenn jeder in seiner Sprache sprechen könnte und der andere es verstünde. Weil dies nicht immer möglich ist, braucht es aber auch eine grundsätzliche Offenheit, einander zu helfen und sich der Fremdsprache nicht zu verwehren.

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