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Der Bischof ist auf Besuch in Murten

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Der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod, ist an diesem Wochenende zum ersten Mal auf Pastoralbesuch in Murten. Gestern Morgen hat er sich zu einem informellen Treffen in einem Kaffee im Murtner Stedtli begeben, um die Kontakte mit reformierten und katholischen Kirchenvertretern zu pflegen. Anwesend waren vier reformierte Pfarrer, sechs Vertreter und eine Vertreterin der katholischen Kirche. Mit dem Bischof haben sich die zwölf ungezwungen über verschiedene Alltagsthemen unterhalten. So ging es auch um das Zugfahren. «Ich bin heute Morgen mit dem Zug gekommen», sagte Morerod. «Mit dem Auto hätte ich viel länger gebraucht für die Strecke.» Und zudem habe er während der Zugfahrt bereits einige E-Mails beantworten können, sagte der Bischof mit dem Smartphone in der Hand.

Doch der Bischof war nicht der Einzige, der zwischendurch einen Blick auf sein Handy warf; auch andere Kirchenvertreter schauten während Kaffee und Gipfeli von Zeit zu Zeit auf ihre Mobiltelefone. Naheliegend, dass Morerod die Affäre um die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel erwähnte, deren Diensthandy vom US-Geheimdienst abgehört wurde.

Eine Horizonterweiterung

Es war eine fröhliche Runde. Mit Morerod an einem Tisch zu sitzen, sei schon etwas Spezielles, meinten die Pfarrer. «Wir Murtner treffen uns jede Woche», erklärte der Pastoralassistent Oliver Schneitter. «Es geht auch darum, ökumenische Projekte zu besprechen.» Der regelmässige Austausch sei eine Horizonterweiterung und nicht selbstverständlich, sagte ein reformierter Pfarrer.

Die Gruppe löste sich auf und der Bischof machte sich auf den Weg zum katholischen Pfarrhaus. Dabei liess sich Morerod auf ein Gespräch mit den FN ein, unter anderem über Geld. Dass seine Diözese finanziell nicht auf Rosen gebettet sei, bereite ihm kein Kopfzerbrechen, sagte Morerod. «Ich denke nicht viel an Geld, da gibt es andere Leute, die das tun.» Sorgen bereite ihm jedoch, dass die Kirche über zu wenig Personal für portugiesische Gläubige verfüge. «Und es werden immer mehr Gläubige, die aus Portugal zu uns kommen», sagte Morerod. Dafür habe man offenbar nicht genug Geld. «Viel Geld fliesst in den Unterhalt der Gebäude. Im Kanton Freiburg hat es viele», so der Bischof. «Aber man kann die Kirchen ja nicht einfach zerstören.» Auch wenn dies in anderen Ländern schon geschehen sei. Die Gotteshäuser für andere Zwecke weiterzugeben, stosse bei den Gläubigen oft auf Widerstand.

Der deutsche Bischof und das Gold im Badezimmer

Seine persönlichen finanziellen Verhältnisse legte der Bischof bereits am Donnerstag auf seiner Website offen (siehe FN von gestern). Anlass dafür war die Affäre um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der im Luxus geschwelgt und Geld der Kirche verschwendet haben soll. «Es hat mich überrascht, dass so etwas überhaupt möglich ist», sagte Morerod. Er selber könne nicht alleine über das Geld des Bistums verfügen. «Aber ich kenne die Limburger Regeln nicht.»

Zudem wisse er nicht, weshalb jemand Gold im Badezimmer brauche. «Ich lebe nicht in Armut, mein Leben ist nicht unbequem. Aber man muss sich bewusst sein, dass es auch Arme gibt.» Und oft könne man mit weniger Geld mehr erreichen. «Viele arbeiten ohne Bezahlung für die Kirche. Sie tun dies, weil sie glauben.»

Programm

Erster Pastoralbesuch des Bischofs

Nach zwei Jahren im Amt weilt der Bischof Charles Morerod für zwei Tage auf Pastoralbesuch in Murten. Neben verschiedenen Treffen unter anderem mit der portugiesisch- und spanischsprachigen Mission und den Pastoralgruppen steht heute einedreisprachige festliche Eucharistiefeiermit dem portugiesischen Chor Caecilia auf dem Programm.emu

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