Susanne Bollinger war das Gesicht des Botanischen Gartens in Freiburg. Unzählige Führungen und Anlässe hat sie organisiert, für Wissenschaftler und Studenten, für Laien und Kinder. «Sie hat aus dem Garten einen Ort der Wissensvermittlung gemacht», sagt Gregor Kozlowski, Kurator beim Botanischen Garten. «Sie war persönlich sehr engagiert und hat uns alle motiviert, unsere Arbeit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.»
In den letzten Monaten musste Susanne Bollinger ihre Aufgaben in Freiburg wegen einer Krebserkrankung abgeben. Am Dienstag ist sie 54-jährig gestorben. «Wir sind alle sehr betroffen, wir verlieren eine Freundin», sagt Kozlowski.
Susanne Bollinger ist in Schaffhausen aufgewachsen und hat eine Lehre als Gärtnerin absolviert. An der Hochschule Rapperswil liess sie sich zur Landschaftsarchitektin ausbilden. Als solche arbeitete sie von 1988 bis 1994 in Bern, bevor sie zur Leiterin des Botanischen Gartens Freiburg ernannt wurde.
In den über zwanzig Jahren in Freiburg habe sie sich für die Qualität und die Ausstrahlung des Gartens eingesetzt, so Gregor Kozlowski. «Sie hat ihn zu einem Kompetenzzentrum für Artenschutz und Biodiversität gemacht.» Ihr letztes Projekt, eine neue systematische Abteilung, werden nun andere beenden. «Susanne hat die Messlatte hoch gesteckt. Aber wir werden uns bemühen, ihr Niveau zu halten.» mir