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Der Bretzelibäcker aus Trubschachen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Kambly ist im internationalen Markt ein Winzling, wir sind 600 Mal kleiner als unser grösster Konkurrent», sagte Oscar A. Kambly gestern in Wallenried. Der Patron der Schweizer Traditionsfirma Kambly war Gastredner der 34. Wallenried-Gespräche. Um als Familienbetrieb mit 400 Angestellten auf dem Weltmarkt bestehen zu können, müsse Kambly die Vorteile der Konstellation nutzen. «Ich bin Bretzelibäcker und versuche, weltweit kleine Nischen zu besetzen», erklärte er. Die Firma gehe konsequent den Weg als David im Umfeld der globalen Multis als Goliaths. Als Grundlage dienten fünf Pionierideen, die über drei Generationen gereift seien.

Not macht erfinderisch

Gegründet wurde die Firma 1910 von Oscar A. Kamblys Grossvater. Er übernahm in Trubschachen die Bäckerei seines Lehrmeisters. Dieser eröffnete jedoch eine neue Bäckerei und nahm die Kunden mit. Die Not machte Bäcker Kambly erfinderisch. Er kehrte das übliche Prinzip einer Bäckerei um und stellte statt vieler Produkte für einen kleinen Markt ein einziges Produkt für einen grossen Markt her: das Bretzeli. «Damit hatte er die erste Pionieridee: sich auf etwas Einzigartiges konzentrieren und nur das machen, was wir besser können als alle anderen», so Oscar A. Kambly.

Auch die zweite Pionieridee geht auf den Grossvater zurück. In den beiden Weltkriegen mangelte es an Butter. Während andere für die Herstellung von Gebäck Margarine verwendeten, stellte Kambly die Produktion ein, wenn keine Butter erhältlich war. «Qualität ohne Kompromisse lautete die zweite Pionieridee», so Kambly. Sie habe die Firma aber damals an den Rand des Ruins gebracht.

Für die dritte Pionieridee war der Vater des heutigen Patrons zuständig: Er ging nach England, um die Möglichkeiten der industriellen Fertigung kennenzulernen, und studierte in Wien und Budapest die ausgeklügeltsten Süssigkeiten, um dann beides zu kombinieren. Mit grösstmöglicher technischer Automation die bestmögliche Qualität herstellen, lautete seine Pionieridee. «Bis heute konstruieren wir unsere Maschinen selber, um uns einen technischen Vorsprung zu verschaffen», so Kambly.

Sein Vater ärgerte sich jeweils, wenn die Konkurrenz ein Produkt kopierte. Auch daraus entstand eine Pionieridee: Wenn die Konkurrenz es auch kann, müssen wir einen Schritt weiter sein. «Bis heute versuchen wir, die Spitze so immer wieder neu zu besetzen.»

Die fünfte Idee hatte der heutige Firmenpatron: Die Firma Kambly verkauft nur dort, wo der Konsument qualitativ hochstehende Produkte sucht. «Dazu braucht es eine kulinarische Kultur, die nötige Kaufkraft und eine moderne Ladenstruktur und Logistik, die den Verkauf in der nötigen Qualität ermöglicht», so Kambly. Als Beispiel für fehlende kulinarische Kultur nennt er eine Erfahrung in den USA: Eine Dame habe ihn beim Degustieren eines Feingebäcks gefragt, ob das ein Mini-Hamburger sei. «Ich bin sofort abgereist», erzählt Kambly und lacht.

Auf die Frage aus dem Publikum, warum er trotz Feingebäck so gut in Form sei, antwortete Oscar A. Kambly mit eine Gegenfrage: «Betrinken sie sich mit Château Mouton-Rothschild?»

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