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Der Buchhändler mit den zwei Gesichtern

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Ein Büchereinkauf in der Freiburger Alpengasse bei Hartevelds Antiquariat ist ein Erlebnis. Das Stöbern in den Büchern stellt alle Sinne zufrieden: Knisternde Buchseiten verströmen einen verlockenden Duft, die Finger streifen über alte Einbände und leicht vergilbte Seiten. Ein Erlebnis auch der Verkäufer hinter dem Tresen, Ben Harte­veld, der holländische Buchhändler mit dem ­Béret, dem gepflegten Schnauz und dem schelmischen Leuchten in den Augen.

Ben Harteveld kam in den 1960er-Jahren von den Niederlanden nach Freiburg. 1977 eröffnete der gelernte Buchhändler und Verlagskaufmann sein Geschäft. «In Freiburg gab es damals keine Bouquinerie, während sie in Holland überall waren», erinnert sich Harte­veld. «Eine Bouquinerie, das ist das, wo Opa die Bücher kauft, die er nie gesucht hat.» Richtig, bei Harteveld wird belohnt, wer Freude am Stöbern und Suchen hat.

Harteveld Rare Books Ltd. ist ein Erfolg. Ursprünglich an der Goltgasse zieht das Geschäft in den 1980er-Jahren in die Alpengasse, wo Bücherfreunde noch heute ein- und ausgehen. Dabei bieten sich ihnen da zwei verschiedene Welten. Auf der einen Seite der Book’In-Keller mit rund 100 000 Büchern zu niedrigen Preisen. Jedes Plätzchen wird hier genutzt, französische, deutsche und englische Bücher aus allen Fachgebieten sind thematisch und sprachlich wohl geordnet. Auf der anderen Strassenseite das vierstöckige Antiquariat, wo der Kunde nur auf Voranmeldung die wertvollen, antiken Bücher und Grafiken bestaunen und begutachten darf. Auf der einen Seite verkauft er Bücher ab einem Franken, auf der anderen gehen die Preise bis ins Sechsstellige.

Die Bücher werden erforscht

Für Ben Harteveld war der Lebensweg vorgegeben. Sein Grossvater war Bibliothekar, sein Vater Buchantiquar. Die Leidenschaft zu den Büchern wurde ihm in die Wiege gelegt – «es ist ein Beruf, aber auch Berufung», so Harteveld. So liebt der Antiquar auch die verschiedenen Facetten an seiner Arbeit. Das Geschäft mit den Billigbüchern laufe heute nicht mehr so gut wie früher, gesteht Harte­veld. Nicht nur der billige Online-Handel, auch etwa Bücherboxen setzen dem Buchhandel zu. Dennoch verbringt der Holländer seine Zeit noch gerne im Book’In-Keller, weil die Leute hier nicht nur Bücher kaufen, sondern auch «zum Schnurre» vorbeikommen.

Auf der anderen Seite liebt es Harteveld, zu seinen Neuanschaffungen zu forschen. Ein Buchhändler mache mehr als nur kaufen und verkaufen, erklärt er. Jedes Werk wird erfasst und beschrieben, dabei zählen der Zustand und das Alter des Einbandes nicht minder als der Inhalt. Der Antiquar prüft, ob Schrift und Einband original sind, und katalogisiert das Buch. Diese Nachforschungen und das Erstellen der Kataloge für seine Kundschaft – mittlerweile hat er 259 Kataloge herausgebracht – sind Harte­velds Leidenschaft.

Da muss es doch auch schmerzen, wenn Kunden antike und lieb gewonnene Bücher abkaufen, oder? «Nein», sagt Harteveld bestimmt. «Das Buch wird mit grosser Leidenschaft gekauft, aber auch mit Freude wieder verkauft.» Was er nicht verkaufen wolle, zeige er auch nicht.

Alte Rivalen aufkaufen

Und verkaufen muss Harte­veld. Denn ständig kommen neue Bücher und Büchersammlungen dazu. Der Händler schaut sich auf Messen um, auf Flohmärkten und Auktionen, und er hilft Witwen beim Aufräumen – die Frauen, die ein Leben lang mit Büchern konkurrieren mussten, überlassen dem Antiquar oft ganze Sammlungen. Diese wandern erst mal ins Depot. Denn was der Kunde in der Alpengasse nicht sieht: Ausserhalb der Stadt hat Harteveld in einer alten Halle rund 500 000 Bücher gelagert. Hier stöbert und katalogisiert er stetig weiter; neue Bücher kommen, alte gehen.

Auch Harteveld selbst ist Sammler. Die Schweizer Bergwelt hats ihm angetan. Stolz zeigt er alte, seltene und lustige Stücke aus seiner Ecke für Alpinistik und Tourismus. Die «Helvetica» gehören zu seiner Leidenschaft, darunter sind auch Comics zu finden, die in den Schweizer Alpen spielen. Gerade bereitet Harteveld ein Poster mit älteren Tourismus-Prospekten vor. Dem 70-jährigen Antiquar wird es nie langweilig inmitten seiner Bücher und Grafiken. Denkt er nicht langsam an den Ruhestand? «Nein, die Bücher sind meine Freunde.» Er würde sich ja doch nur langweilen, sagt er lachend.

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