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Der Cowboy, der meinen Namen kannte

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Diese Woche im Zug nach Kerzers: Ein Betrunkener mit Cowboyhut und Bernhardinerhund setzt sich ins Abteil hinter mir, sein Atem stinkt, sein Bernhardiner stinkt. «Mein Hund stinkt!», sagt der Cowboy und krault das Stinktier. «Musstest unbedingt in diesen Kuhfladen liegen, du Rindvieh», schreit er durch den Wagen. Die Passagiere reagieren unterschiedlich: stecken sich Kopfhörer in die Ohren, um der Szene zu entfliehen, oder ziehen Kopfhörer raus, um mitzuhören. «Wohin fährst du?», schreit der Mann und meint nun mich. Mir wäre lieber, er würde weiter den Kuhfladengeruch seines Vierbeiners thematisieren. «Wohin?», fängt er wieder an. «Kerzers!», antworte ich schnell. «Aha, nicht nach Ins?» – «Nein, nach Kerzers.» – «Ach so.» Der Cowboy gibt einen Moment lang Ruhe, kniet aber mittlerweile auf seinem Sitz und atmet mir in den Nacken. Der stinkt viel schlimmer als sein Hund. «Heisst du Gutknecht?», fragt der Mann plötzlich. «Nein, nicht Gutknecht», antworte ich wahrheitsgemäss. «Lügst du mich an?!», schreit er und beginnt laut zu schnaufen. Ich spüre, wie sich Köpfe in meine Richtung drehen, und schweige einen Moment, bevor ich mich anders entscheide: «Doch, ich heisse tatsächlich Gutknecht.» Stille. Die Passagiere, ob mit oder ohne Stöpsel im Ohr, sind gespannt, was jetzt kommt. «Ha!», freut sich der Cowboy, «hahaha!», schreit er durch den Zug: «Ich wusste es! In Kerzers heissen alle Gutknecht!»

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