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Der CSP-Sitz ist immer noch umkämpft

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Es bleibt alles beim Alten: Dies ist die häufigste Prognose hinsichtlich der Nationalratswahlen im Kanton Freiburg. Das würde heissen, dass die sechs bisherigen Amtsinhaber ihre Sitze behalten und die CVP ihren zweiten Sitz mit einem neuen Gesicht besetzt.

Ein Blick zurück zeigt, dass tatsächlich vieles für dieses Szenario spricht. Die Freiburger CVP hat seit 2003 zwei Sitze im Nationalrat, die FDP gar seit 1975 ihren einen Sitz. Auch die zwei Sitze der SP sind der Normalfall. Nach 1999 war dies mit einer Ausnahme immer der Fall. Einzig in der Legislatur 2011 bis 2015 hatten die Sozialdemokraten drei Sitze.

Am meisten veränderte sich der Anteil der SVP: 2003 holte die Partei einen Sitz und 2015 einen zweiten. Der erste SVP-Sitzgewinn 2003 fiel damit zusammen, dass Freiburg neu sieben statt wie zuvor sechs Sitze in der grossen Kammer besetzen konnte.

Einstiger CSP-Sitz ist umkämpft

Wenn es denn einen umkämpften Sitz gibt, dann ist es wohl der, den vorher während fünf Legislaturen die CSP belegt hatte. 2011 ging dieser Sitz ins linke Lager zur SP und 2015 zur bürgerlichen SVP.

Überhaupt war die CSP in den letzten 100 Jahren die einzige Partei, welche in die Phalanx der vier Grossen CVP, SP, FDP und SVP und ihren Vorgängerparteien eindringen konnte. Einen unabhängigen oder einen grünen Sitz, wie in den letzten zwei Jahrzehnten im Staatsrat, gab es in der Nationalratsvertretung nie.

Im Umfeld der aktuellen Klimadebatte dürften die Grünen zwar zulegen, der Weg ist aber noch weit, bis in Freiburg einer neuen Partei der Sprung ins Bundeshaus gelingen könnte. Immerhin könnten sie dazu beitragen, der Linken wieder einen dritten Sitz zu sichern, was seit 1999 mit Ausnahme der letzten Legislatur immer der Fall war.

CVP: Elf Mal in Folge Verluste

Zuvor war stets die CVP die alles dominierende Partei gewesen, und die FDP und die SP kämpften ein halbes Jahrhundert lang darum, die zweitstärkste Partei zu sein.

Doch gerade die CVP hat über die Jahre ihre Vormachtstellung spektakulär eingebüsst. So hat die Mitte-Partei seit den Nationalratswahlen 1975 in elf aufeinanderfolgenden Wahlen Anteile verloren. 1975 wählten 46,9 Pro­zent der Freiburgerinnen und Freiburger die CVP-Liste, 2015 waren es noch 19,6 Prozent. Allerdings gilt es zu erwähnen, dass 2015 die Junge CVP mit vier Listen zusätzliche 2,7 Prozent erreichte, so dass mit den Jungen der Abwärtstrend gestoppt werden konnte. Auch dieses Jahr tritt die Junge CVP wieder mit vier Listen an.

SP mit Auf und Ab

Bei anderen Parteien bewegen sich die Wähleranteile auf und ab. So hatte die SP 1975 mit 30,7 Prozent einen historischen Höchststand im Kanton. Sie fiel 1995 auf 17,3 Prozent zurück und kletterte 2011 wieder auf 25,7 Prozent, als die Partei drei Sitze gewann. Auch die SP setzt nun auf mehrere Listen. 2015 erreichten die Juso 1,5  Prozent.

Die FDP hatte ihren Höhepunkt 1967 mit 25,5 Prozent, dann ging es stetig bergab bis auf 11,7 Prozent im Jahr 2011. Die Konsolidierung geschah vor vier Jahren mit 13,7 Prozent.

SVP: Anteil sechs Mal höher

Das Gegenteil war bei der SVP der Fall: Von 4,3 Prozent im Jahr 1975 stieg die Partei auf den Höchststand von 24,3 Prozent vor vier Jahren. In dieser Zeit gab es nur zweimal einen kleinen Rückgang, wobei 1995 der eine Sitz verloren ging.

Die CSP erlebte über die letzten fünf Wahlen einen Rückgang von 10,9 auf 1,8 Prozent, und die Grünen stiegen in der gleichen Zeit von 0 auf 4,1 Prozent an. Dazu kamen zuletzt 1,1 Prozent der Junggrünen.

Mehr bunte Listen ab 1995

Nebst den Jungparteien ist auch das Aufkommen von diversen neuen Parteien und Kleinstbewegungen ein Phänomen der letzten 25 Jahre. Während vorher nur vereinzelt Listen wie die Marxistische Revolutionäre Liga (1975) oder die Deutschfreiburger Partei von Franz Aebischer (1987) mitmachten, waren es 1995 fünf unorthodoxe Listen, etwa «Zeitbombe Politik» von Moritz Boschung. Die EVP und die EDU sind seit 2003 bei den Wahlen in Freiburg dabei, die BDP und die GLP seit 2011. Die Unabhängige Bürgerbewegung um Narcisse Niclass, welche nun die Liste 25 stellt, machte bereits 2007 und 2011 mit.

1971 die erste Frau

Änderungen in der Freiburger Nationalratsdeputation gab es bisweilen aufgrund von Todesfällen oder Rücktritten. Die Zeit von 1960 bis 2007 war diesbezüglich stabil: Nur Jean Riesen (SP) verstarb 1987 im Amt. Danach waren Wechsel häufiger. Liliane Chappuis folgte 2007 für die SP auf den in den Staatsrat gewählten Erwin Jutzet. Doch auch sie starb nach kurzer Zeit im Amt, so dass Jean-François Steiert ihren Sitz einnahm. Steiert selber demissionierte, als er in den Staatsrat gewählt wurde, und Christian Levrat wech­selte vom National- in den Ständerat. Beide Male rückte Ursula Schneider Schüttel nach.

In dieser Zeit haben auch die Freiburger Frauen ihren Platz in Bundesbern gefestigt. 1971, im Jahr der Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz, hatte Freiburg mit Liselotte Spreng (FDP) sogleich eine Frau im Nationalrat. Auf ihre drei Amtsperioden folgten drei Legislaturen ohne Freiburgerin. Nach der Wahl von Rose-Marie Ducrot (CVP) 1995 hat Freiburg dann aber ununterbrochen Nationalrätinnen gestellt.

Quelle: Annales fribourgeoises, Nr. 73, 2011. John Clerc: Nationalratswahlen 1919–2007.

Zahlen und Fakten

Nur drei Parteien im Ständerat

Seit den ersten Wahlen in den Ständerat 1848 haben nur drei Parteien die zwei Freiburger Sitze belegt: die CVP (beziehungsweise Katholisch-Konservative oder KVP), die FDP (Liberale) und die SP. Ganz zu Beginn vertraten die Liberalen Freiburg, dann war es von 1860 bis 1979 über ein Jahrhundert nur die CVP. Die Sensation gelang 1979 dem Sensler Otto Piller, der erstmals für die SP einen Sitz im Stöckli sicherte. Es war das Jahr, als die SP bei den Nationalratswahlen 30,7 Prozent erreichte. Seither besetzte die SP mit Pierre Aeby, Alain Berset und Christian Levrat jeweils den zweiten Sitz neben der CVP. Ausnahme: Jean-Claude Cornu sass von 1999 bis 2003 für die FDP im Ständerat.

uh

 

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