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Der Detailhandel im Kanton stagniert

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290 Millionen Franken: So viel haben Freiburgerinnen und Freiburger im vergangenen Jahr für Online-Einkäufe ausgegeben, 54 Millionen davon auf ausländischen Websites. Entsprechend wird Online-Shopping von fast drei Viertel aller Detailhandels­betriebe im Kanton als grosse Herausforderung angesehen.

Diese Feststellung geht aus der Studie «Der Freiburger Detailhandel am Scheideweg» hervor. Diese wurde von der Handels- und Industriekammer Freiburg erstellt und gestern den Medien vorgestellt.

Philippe Gumy, Wirtschaftsberater der Handelskammer und Autor der Studie, sagte, dass letztmals 2011 eine Studie der Kantonalbank den Detailhandel untersucht hatte. Die Zahlen dazu stammten aus dem Jahr 2008. «Zalando kam aber erst 2011 auf und macht heute in der Schweiz einen Umsatz von 620 Millionen Franken», so Gumy. «Und auch die Einkäufe im Ausland haben sich seither verdoppelt. Es war also höchste Zeit, die Standortbestimmung des Freiburger Detailhandels auf den neusten Stand zu bringen.»

Gumy zeigte auf, dass die Konsumstimmung in der Schweiz mit Ausnahme von 2009 gut war, der Konsum sogar zunahm. Nicht mit dieser Entwicklung Schritt halten mochten die Umsätze im Detailhandel. «Im Kanton Freiburg hat der Umsatz stagniert, obwohl die Bevölkerung deutlich zunahm.»

Diesen Umsatz im Kanton Freiburg beziffert Gumy auf 2,95 bis 3,36 Milliarden Franken (siehe Kasten). Während der nichtspezialisierte Detailhandel ein Wachstum verzeichnete, ging der speziali­sierte Handel zurück, beispielsweise bei Nahrungsmitteln. Unterschiede gab es in den Regio­nen: Während die Zahl der Geschäfte im Greyerzbezirk wuchs und in Deutschfreiburg stabil war, ging sie in den anderen Bezirken zurück. Bei der Entwicklung der Arbeitsstellen dieses «zweitgrössten Arbeitgebers» im Kanton stellte Gumy seit 2010 eine «konstante Erosion» fest.

Strategie fehlt oft

Für diese Zahlen stützte sich der Autor auf Angaben der statistischen Ämter und des Instituts Crea in Lausanne. Die Handels- und Industriekammer führte aber auch eine aktuelle Umfrage unter den Freiburger Geschäften durch. In dieser Umfrage nannten diese das Einkaufen über Internet als Hauptproblem. 71 Prozent der Antwortenden schrieben, dass sich Internet-Einkäufe auf ihren Umsatz negativ auswirkten. Insgesamt schätzten sie die Einbusse auf etwa zehn Prozent. Aus der Umfrage geht weiter hervor, dass 61 Prozent Massnahmen ergriffen, wie einen eigenen Webshop, bessere Präsenz auf Internet und in den sozialen Medien oder den Ausbau bei der Qualität und der Beratung. «Die wenigsten Geschäfte haben aber eine multiple Strategie», so Gumy.

Der Einkaufstourismus im Ausland wird von den Freiburger Geschäften als zweitgrösstes Problem genannt. Allerdings geben nur 43 Prozent an, dass dies für sie eine negative Auswirkung habe. Gemäss Gumy hängt dies vor allem mit dem Wechselkurs zusammen. Er hob aber hervor, dass der Kanton Freiburg gegenüber den umliegenden Kantonen benachteiligt sei, was die Öffnungszeiten an Wochen­enden betrifft. Der Grosse Rat hat eine Motion verabschiedet, die eine Ausweitung der Öffnungszeiten von 16 Uhr auf 17  Uhr vorsieht.

Zahlen und Fakten

Bevölkerung wächst, Handel stagniert

Der Detailhandel beschäftigt im Kanton Freiburg nach dem Baugewerbe am zweitmeisten Personen. Ende 2015 waren in diesem Sektor 9753 Personen angestellt, aufgeteilt auf 6931 Vollzeitstellen. Innert fünf Jahren ist die Anzahl der Beschäftigen um 149 zurückgegangen. Zwischen 2010 und 2016 wuchs die Freiburger Bevölkerung um 14,2 Prozent. In dieser Zeit bewegten sich die Umsätze im Detailhandel zwischen 2,95 und 3,36 Milliarden Franken. Die Anzahl der Geschäfte ging zwar zurück, im Vergleich zur Gesamtbranche in der Schweiz aber deutlich weniger stark. Dies, weil der Einkaufs­tourismus weniger ins Gewicht fällt. Dennoch schätzen Freiburger Detailhändler, dass der dadurch verursachte prozentuale Umsatzverlust 7,8  Prozent beträgt. 43  Prozent der Händler sind der Ansicht, sie würden wegen der früheren Schliessung an Samstagen gegenüber anderen Kantonen Geld verlieren.

uh

 

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