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Der Dorfbach ist bald gut gebettet

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Autor: Helene Soltermann

Im Sommer 1985 hat der Dorfbach halb Schwarzenburg verwüstet. Der Bach trat damals über die Ufer, füllte die Keller und Wohnungen mancher Dorfbewohner und richtete immensen Schaden an. Ab dem nächsten Jahr müssen die Schwarzenburger nun keine Angst mehr vor Überschwemmungen haben. Die lang ersehnte Sanierung des Dorfbaches soll im ersten Halbjahr 2013 abgeschlossen sein, wie Gemeindepräsident Ruedi Flückiger sagt.

Die letzte und grösste Bauetappe hat im Januar begonnen. Diese Etappe ist das Herzstück des Projekts; inmitten der engen Gassen des Dorfes müssen die Bauarbeiter das Bachbett verbreitern. Manch ein Anwohner musste dafür Land hergeben. Nicht zuletzt wegen dieses engen Nebeneinanders von Dorf und Bach lehnten die Schwarzenburger das Sanierungsprojekt denn auch dreimal hintereinander ab (siehe Kasten).

Bach wird in Rohre verlegt

Das Hochwasser liegt mehr als 20 Jahre zurück. Ein Augenschein im Dorf zeigt, dass die Bauarbeiten auf Kurs sind, obwohl sie im Februar wegen der Kälte einen Monat lang unterbrochen werden mussten. Nachdem das Kälteproblem überwunden ist, werden die Fische zum Hindernis. Weil die Fische derzeit am Laichen sind, darf im Bachbett nicht gearbeitet werden. «Zement im Wasser ist der Tod für die Fische», erklärt Polier Urs Münger von der zuständigen Strassen- und Tiefbaufirma Trachsel. Deshalb erstellen die Bauarbeiter momentan die Betonmauern und Brücken. An den Bachbau machen sich die Arbeiter erst in der zweiten Phase im April, wenn die Fische gelaicht haben. Der Bach wird dann in Rohre umgeleitet, damit die Arbeiter das Bachbett ausbauen können. Während früher bei Bachsanierungen das Bett meistens ausbetoniert wurde, werden heute sogenannte Niederwasserrinnen mit Schotter und Steinen gebaut. So kann sich das Wasser selber seinen Lauf suchen.

An den meisten Stellen wird der Bach um rund einen Meter verbreitert. Weil im Dorf die Gebäude teilweise direkt am Bachufer stehen oder die Strassen direkt dem Bach entlang führen, ist dies jedoch nicht überall möglich. «Wegen dem Platzmangel bauen wir vielerorts Auskragungen», so Münger. Nur dank solchen Bauwerken, die über das Bachbett hinausragen, können die vorhandenen Strassen und Parkplätze bestehen bleiben.

Kanton will auch bauen

Der eigentliche Knackpunkt folgt am Ende des Sanierungsprojekts. Vor dem Gemeindehaus wird der Bach zurzeit unterirdisch unter der Kreuzung hindurchgeleitet. Dieser Engpass ist ein Problem, wenn viel Wasser auf einmal durchfliessen muss. Die Strasse kann nicht einfach aufgerissen, der Bachdurchlass vergrössert und die Strasse wieder zubetoniert werden, wie Gemeindepräsident Flückiger erklärt. Der Grund liegt beim Kanton: Die Bahnhof-, die Bern- und die Freiburgstrasse, die sich vor dem Gemeindehaus kreuzen, sind Kantonsstrassen. Der Kanton will die Kreuzung durch einen Kreisel ersetzen. «Das Projekt ist jedoch noch nicht bewilligt», so Flückiger.

Kein Stau dank dem Kreisel

Bewilligt der Kanton Bern den Kreisel, kann die Gemeinde Schwarzenburg zwei Probleme auf einmal lösen. Nicht nur der unterirdische Durchlass des Baches wäre breiter und liesse mehr Wasser durch als früher; auch der Kreisel würde dafür sorgen, dass es während den Stosszeiten weniger Verkehrsstau gibt.

Das Bachbett wird verbreitert und braucht mehr Land. Vielerorts kommen dem Bach bestehende Bauten in die Quere.Bild Aldo Ellena

Hochwasserschutz:Langwieriges und zähes Projekt

Alleine bei der Bauetappe der Bachsanierung mitten durchs Dorf Schwarzenburg gingen 18 Einsprachen ein. Ein Grund liegt darin, dass die Gemeinde die Eigentümer nicht für Land entschädigt. «Die Gemeinde kauft kein Land, sondern schliesst Dienstbarkeitsverträge ab», erklärt Schwarzenburgs Gemeindepräsident Ruedi Flückiger. Will heissen: Die Anwohner des Baches akzeptieren, dass sie für den Bach Teile ihres Landes hergeben müssen. Auch bei den Landbesitzern der Dorfmatte stiess die Hochwassersanierung auf Widerstand. Auf der Dorfmatte waren ursprünglich fünf Rückhaltebecken geplant.

Nachdem die Bevölkerung das Hochwasserschutzprojekt dreimal abgelehnt hatte, lenkten die Bürger beim vierten Projekt ein. Das Rückhaltebecken in der Dorfmatte ist gebaut und wurde während eines Unwetters im Sommer 2010 bereits einmal halb gefüllt. Insgesamt richtete das Hochwasser im Jahr 1985 Schäden in der Höhe von 36 Millionen Franken an. Die Hochwasserschutz-Sanierung wird laut Ruedi Flückiger insgesamt 4,5 Millionen Franken kosten. Davon trägt die Gemeinde rund einen Drittel.hs

«Die Gemeinde kauft kein Land, sondern schliesst Dienstbarkeitsverträge ab.»

Autor: Ruedi Flückiger

Autor: Gemeindepräsident Schwarzenburg

«Zement ist der Tod für die Fische.»

Autor: Urs Münger

Autor: Polier

Autor:

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