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«Der eigene Honig schmeckt am besten»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Irma Fasel hält einen Rahmen mit Bienenwaben in den Händen und schabt mit einem Spachtel sorgfältig die Wachsdeckel ab. Darunter glänzt der Honig. Der Raum ist erfüllt mit dem süssen Duft. Rahmen für Rahmen legt sie frei und stellt diese dann in die grosse Bienenschleuder. Sie sei diese Arbeit nicht gewöhnt, sagt Irma Fasel. «Ich bin heute nur eingesprungen, eigentlich ist mein Mann der ‹Bieneler› in der Familie.» Sie befindet sich an diesem Nachmittag im neuen Schleuderraum auf dem Hof von Jürg Mosimann, der ihr immer wieder Tipps gibt.

«Höchst spannend»

«Ich habe gedacht, dass es einfacher ist, Honig zu produzieren», sagt Irma Fasel. Sie habe vorher wenig über die Komplexität eines Bienenvolkes und über die Imkerei gewusst und finde es «höchst spannend». Man müsse aber viel wissen. Zum Glück, fügt sie hinzu, könnten sie und ihr Mann ab und zu Jürg Mosimann um Rat fragen. Dieser ist ein erfahrener Imker, der selbst rund 50 Bienenvölker hält.

Den neuen Schleuderraum benutzt Mosimann nicht nur für den eigenen Honig, sondern er vermietet ihn auch an andere Bienenzüchter. Vor allem Neuimkern oder solchen mit wenig Bienenvölkern kommt dieses Angebot zugute. Denn nicht alle haben zu Hause die Möglichkeit, die aufwendige Einrichtung für die Honigverarbeitung anzuschaffen. Das trifft auch auf die Familie Fasel zu. Roman Fasel hat erst letztes Jahr drei Bienenvölker angeschafft und mit dem Grundkurs für Jungimker begonnen.

 Sensibilität steigt

Seit der Eröffnung im März haben sechs Imker vom Angebot Gebrauch gemacht. Die Gebühr beträgt 1.50 Franken pro Kilo Honig (bis 100 Kilo) beziehungsweise einen Franken (ab 100 Kilo). «Ich habe das nicht gemacht, um Geld zu verdienen», sagt Jürg Mosimann, der eigentlich Biobauer ist und Kartoffeln und Getreide anbaut. Er wolle einen Beitrag leisten, damit sich mehr Leute für die Bienenzucht interessierten. Er hat den Eindruck, dass die Sensibilität für die Anliegen der Bienen in den letzten Jahren stärker geworden ist. Der Film «More than Honey» habe dazu beigetragen. Der Dokumentarfilm erklärt die Hintergründe des weltweiten Bienensterbens.

Schonend geschleudert

Mittlerweile hat Irma Fasel alle Waben vom Wachsdeckel befreit. Die Bienen dichten die Waben mit einer Wachsschicht ab, sobald die Wabe voll ist und die richtige Konstanz und Reife hat. In der elektrischen Honigschleuder hat es Platz für 24 Honigwaben. Sie funktioniert nach dem sogenannten Selbstwender-System, bei dem die Waben schonend behandelt werden. Jürg Mosimann hat die Maschine auf neun Zyklen programmiert. Mit wenig Touren fängt sie an und schleudert dann immer stärker. Nach neun Minuten sind die Waben leer und der Honig läuft die Innenwände des Edelstahlbehälters hinab bis zu einem Abflussrohr. Langsam tropft der goldene Honig von dort in einen Eimer, woraus er später in Honiggläser abgefüllt wird. Jürg Mosimann überprüft mit einem Messgerät die Feuchtigkeit des Honigs. Je nachdem auf welchen Pflanzen die Bienen tätig waren, variiert der Wert. Und je feuchter ein Honig ist, desto weniger lang ist er haltbar.

Am liebsten ganz frisch

Über die Haltbarkeit macht sich Irma Fasel momentan keine Gedanken. «So lange bleibt der Honig bei uns sowieso nicht liegen», sagt sie mit einem Lachen. Nur eines der drei Völker von Irma und Roman Fasel hat dieses Mal Honig gegeben (siehe auch Kasten). Umso mehr freut sich die Düdingerin über den Ertrag von etwa fünf Kilo. «Der eigene Honig schmeckt natürlich am besten», sagt sie mit Überzeugung. «Ich mag ihn am liebsten auf der Brotschnitte mit Butter.»

Honigernte: Ein spezieller Frühling

D as schlechte Frühlingswetter hat sich auch auf die Aktivität der Bienen ausgewirkt. Aussergewöhnlich lange war es zu kalt, so dass die Bienen lange in den Kästen blieben. Die Blütezeit der Pflanzen war dann zu kurz: Die Bienen brauchten den produzierten Honig für sich selbst, so dass weniger für die Imker anfiel. Auch Jürg Mosimann hat wenig Honig geerntet. In einem perfekten Jahr gebe es Völker, die bis zu 120 Kilogramm produzierten. «Im Schnitt gibt es zwischen 20 und 30 Kilo – alles, was darüber hinausgeht, ist geschenkt.»

Er wendet durchschnittlich 80 Tage pro Jahr für sein Hobby auf. «Jeder Imker entwickelt mit der Zeit seine eigene Arbeitsweise», sagt er. Es gebe kein Patentrezept, Bienen zu züchten. «Das macht die Tätigkeit spannend», sagt er. Zudem verlaufe jede Saison anders und biete immer neue Herausforderungen: Mal ist das Wetter schlecht, mal rafft die Varroamilbe ganze Völker weg. Diese Krankheit stellt trotz Gegenmittel immer noch den Hauptgrund für die grössten Verluste dar. Jürg Mosimann ist überzeugt, dass es noch andere Einflüsse gibt, welche die Bienen schwächen. Als Beispiel nennt er ein Schädlingsbekämpfungsmittel beim Mais, das zu einer «schleichenden Vergiftung in kleinen Dosen» führe. im

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