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Der Ex-Offizial ist in allen Anklagepunkten geständig

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Autor: Regula Saner

Freiburg Als ob er die Anklagebank im Saal des Wirtschaftsstrafgerichts des Kantons Freiburg mit dem Beichtstuhl einer Kirche verwechselt hätte, sass L. am letzten Tag des Beweisverfahrens im Gerichtssaal – eingesackt, reuig, mit den Tränen kämpfend. Und zu jedem Vorwurf sagte er: «Ich bitte um Entschuldigung.»

Am Dienstag gab der 57-jährige Priester und Ex-Offizial des Bistums auch noch die letzten Vermögensdelikte zu, die ihm vorgeworfen werden. So hatte er die Entschädigung über 100 000 Franken für ein Opfer von sexuellem Missbrauch in die eigene Tasche gesteckt.

Erinnerungslücken

L. bestätigte auch, dass das Opfer nur 70 000 Franken gefordert hatte. L. hat nach eigenen Angaben den Entschluss, das Geld für sich zu behalten, erst in dem Moment gefasst, als er das Geld vom Bistum erhalten habe. Auf die Frage von Gerichtspräsident André Waeber, warum er dann im konkreten Fall 30 000 Franken mehr aus der Bistumskasse verlangt habe, sagte L. bloss: «Ich erinnere mich nicht.»

Der Angeschuldigte war auch in den zwei letzten Anklagepunkten geständig. Mit rund 125 000 Franken beziffert er den Betrag, welchen er direkt aus der Offizialskasse genommen hat. 17 000 Franken betreffen Einnahmen von Heiratsannullierungen, bei welchen er zuweilen die Unterschrift der Bistumsnotarin gefälscht hatte. Weitere Beträge zu privaten Zwecken liefen zudem über das Budget der Offizialität. Total gab L. am zweiten Prozesstag somit Vermögensdelikte für weitere 300 000 Franken zu (siehe auch FN vom Dienstag).

Vom Bistum unterstützt

Heute lebt L. in Lausanne von monatlich 4000 Franken, die er vom Bistum erhält. Er nimmt keine kirchlichen Aufgaben mehr wahr.

Am kommenden Montag finden die Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung statt.

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