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Der fahrende Schatz in Freiburg

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf steilen Schienen verbinden zwei kleine grüne Wagen des Funiculaire die Unterstadt mit dem oberen Teil der Stadt Freiburg. Und das schon seit mehr als hundert Jahren.

«Schon als kleines Mädchen hat mich das Funiculaire fas­ziniert», erinnert sich Caroline Meyer aus Courtaman. Sie ist im letzten Lehrjahr als Seilbahnmechatronikerin. «Als ich wieder einmal daran vorbeiging, sagte ich mir: ‹Warum eigentlich nicht?›» Und so schrieb die junge Frau ihre Abschlussarbeit darüber.

Der Titel ihrer Arbeit, «Ça pue un peu – As stiicht a bitz», verrät nur eine von mehreren Eigenheiten der Standseilbahn. Dies war auch das Ziel: die Besonderheiten des Funiculaire herauszuarbeiten und zu erklären, wie es funktioniert. «Ich wollte den Leuten zeigen, dass es mehr ist als nur ein Bähnchen, das stinkt», sagt Meyer. «Ich freue mich besonders, wenn die Leute nach dem Lesen meiner Arbeit sagen, dass sie etwas dazugelernt ­haben.»

120 Jahre und fährt noch

Das Funiculaire funktioniert nach dem Gegengewichts­prinzip, ähnlich einer alten Waage: Der Wassertank im oberen Fahrzeug wird mit Abwasser der Stadt gefüllt, die Regulierbremse gelöst, und das Gefährt tuckert nach unten. Dabei zieht es mit seinem Gewicht das untere Fahrzeug nach oben. Das ist möglich, weil die beiden Gefährte mit demselben Drahtseil verbunden sind. «Und dieses Antriebssystem hat sich in den 120 Jahren nicht verändert», sagt Meyer begeistert. «Es gibt kaum noch Standseilbahnen, die mit Wasser betrieben werden.» Andere Standseilbahnen sind der Technik zum Opfer ­gefallen und modernisiert worden, andere Installationen ­wiederum wurden ganz ab­gerissen.

Entscheidend für die Zukunft der Standseilbahn in Freiburg war das Jahr 1991, in dem die Bremsen des Wagens versagten und eine Schliessung der Anlage zur Diskussion stand. Gestoppt wurde dieses Ansinnen durch den Widerstand der Freiburgerinnen und Freiburger. So wurde entschieden, das Funiculaire in seinem ursprünglichen Zustand zu reparieren und zu restau­rieren. Acht Jahre später, 1998, nahm die Bahn den Betrieb wieder auf und wurde in das nationale Kulturgut aufgenommen.

Besondere Standseilbahn

«Die Bahn ist jetzt 120 Jahre alt und praktisch im Originalzustand. Im Vergleich: Ein Handy hält kaum fünf Jahre. Das ist unglaublich», erklärt Meyer ihre Faszination für das Funiculaire. «Alles wurde damals von Hand berechnet und gezeichnet, und es funktioniert immer noch.»

Es gebe aber noch mehr technische Aspekte, die die Bahn besonders machen. Zum Beispiel, dass sie rein mit Abwasser- beziehungsweise Wasserballast betrieben wird und nicht elektrisch. Auch, dass das Funiculaire mit einer ­robusten Riggenbach-Zahnstange ausgerüstet sei. Dazu komme, dass es sich beim Zugseil lange um ein vollverschlossenes Seil gehandelt habe und dieses erst vor knapp 20 Jahren durch ein Litzenseil ersetzt worden sei. Besonders sei dies darum, weil ein vollverschlossenes Seil in der heutigen Zeit als Tragseil für Pendelbahnen verwendet werde und nicht als Zugseil.

Meyer hat sich zwar mit dem Funiculaire in Freiburg auseinandergesetzt, macht aber ihre Ausbildung bei den Jungfraujochbahnen. Unter der Woche wohnt sie in Grindelwald bei einer Familie zur Untermiete. «Im Kanton Freiburg gibt es leider nur einen Lehrbetrieb bei den Schwarzseebahnen, der nicht alljährlich eine Lehrstelle anbietet», erklärt sie. «Die Arbeit bei den Jungfraujochbahnen ist aber sehr vielfältig. Ich habe mit vielen verschiedenen Arten von Seilbahnen zu tun.» Von Gondeln bis zu Skiliften sei alles dabei. Die Arbeit umfasse vor allem das Reparieren und Instandhalten der Bahnen. Gefährlich sei dies nur bedingt: «Es wird viel Wert auf Sicherheit gelegt, und wir haben immer die Sicherheitsausrüstung dabei», sagt Meyer. In Zukunft würde sie gerne auf Seilbahnmontage gehen und beim Bau einer Seilbahn mit dabei sein.

Ihre Abschlussarbeit wurde vom Verein Kultur Natur Deutschfreiburg mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Wer weitere Informationen zur Arbeit möchte, kann sich bei Caroline Meyer unter ca.meye@bluewin.ch melden.

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