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Der FC Bayern des Sensebezirks und sein widerspenstiger Herausforderer

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Erstmals seit Jahren spielen mit Düdingen und Ueberstorf die besten Sensler Teams in der gleichen Liga. Im Doppelinterview reden die beiden Trainer Fabrizio Romano und Polykarp Schaller über die Rivalität und die Ausgangslage.

Es klingt wie ein Klassiker, in Wirklichkeit sind Meisterschaftsspiele zwischen den beiden Fanionteams des SC Düdingen und des FC Ueberstorf jedoch sehr selten. In der Saison 2018/19 spielten die beiden Sensler Aushängeschilder in der 2. Liga interregional letztmals in derselben Spielklasse. Vorher muss man sogar bis in die Saison 1999/2000 zurückgehen, um Derbys – damals in der regionalen 2. Liga – zwischen den beiden Clubs zu finden.

Nun ist es wieder so weit. Dank des Aufstiegs des SCD und des Last-Minute-Ligaerhalts des FCÜ sind beide Teams in dieser Saison in der Gruppe 2 der 2. Liga interregional. Bevor in einer Woche die Meisterschaft beginnt, stehen am Wochenende in der Qualifikation für den Schweizer Cup bereits die ersten Ernstkämpfe an. Die FN haben die beiden Trainer Fabrizio Romano (Düdingen) und Polykarp Schaller (Ueberstorf) zum Gespräch getroffen.

Die wichtigste Frage vorneweg: Wer ist denn nun das beste Fussballteam im Sensebezirk?

Romano: Wir sind in der Aussenwahrnehmung sicher das grosse Düdingen, die Erwartungen an uns sind hoch. Aber Ueberstorf macht einen Superjob und ist seit einigen Jahren sehr erfolgreich unterwegs. Wir haben seit einem Jahr ebenfalls wieder Erfolg, für mich ist wichtig, dass unsere Arbeit durch kontinuierlichen Erfolg Früchte trägt und wir den Fans guten Fussball bieten. Das ist sicher auch Polykarps Ziel in Ueberstorf, ohne dass wir uns nun fragen, wer besser und wer schlechter ist.

Schaller: Fabrizio ist ganz bescheiden (lacht). Fakt ist: Er hat hervorragende Arbeit geleistet, ich kann nur den Hut ziehen. Die 2. Liga derart zu dominieren, wie Düdingen das letzte Saison getan hat, ist eine starke Leistung. Die Konstellation in dieser Saison ist klar: Wir sind der Underdog und können befreit aufspielen. Bei Düdingen ist der Leistungsdruck grösser, aber auch die spielerische Substanz. Es gibt in dieser Liga fünf, sechs absolute Topmannschaften, Düdingen gehört für mich klar dazu. Der Rest spielt gegen den Abstieg, wir gehören zu diesem Rest. Aber wir freuen uns auf die beiden Derbys, bei denen die vielen Zuschauer, die sich alle untereinander kennen, hoffentlich attraktive Spiele zu sehen bekommen.

Fabrizio Romano (l.) und Polykarp Schaller.
Bild: Til Bürgy

Es ist ein Derby mit Seltenheitswert. In diesem Jahrtausend gab es exakt drei Meisterschaftsspiele zwischen Düdingen und Ueberstorf.

Schaller: Das zeigt, dass Düdingen grundsätzlich die Nummer 1 im Sensebezirk ist und fast immer in einer höheren Liga war. Unser Ziel ist es im Normalfall, die klare Nummer 2 zu sein. Letzte Saison hatte sich die Konstellation für einmal kurz verändert. Und natürlich möchten wir Düdingen weiterhin ein wenig kitzeln, so ehrlich müssen wir sein.

Fabrizio Romano, Sie stammen aus Bern und waren lange in Bern Trainer. Wie gut kennen Sie den FC Ueberstorf überhaupt?

Romano: Ich kenne ihn jedenfalls, ich bin jetzt über ein Jahr Trainer in Düdingen und habe mir Spiele von Ueberstorf angeschaut. Ich weiss auch, dass Düdingen gegen Ueberstorf eine spezielle Affiche mit viel Brisanz ist. Ein Spiel mit solchem Derby-Charakter haben wir in Bern nicht mehr. Das hat sicher damit zu tun hat, dass es in der Gruppe sehr viele Berner Mannschaften hat, und nicht nur zwei. Dadurch sind die Rivalitäten verlorengegangen.

Schaller: Die Rivalität zwischen Düdingen und Ueberstorf hat eine sehr lange Geschichte. Ich habe früher in der 2. Liga mit Düdingen selbst gegen Ueberstorf gespielt. Damals war ich jeweils in der Situation, in der Fabrizio und sein Team heute sind. Wie oft sagte ich mir damals: Diese verflixten Ueberstorfer wollten uns mal wieder zeigen, dass sie uns im Direktduell schlagen können! Und wir wollten ihnen zeigen: Hey, wir sind klar besser! Man kennt sich gegenseitig – und diesen Match will man nicht verlieren.

Im April 2019 fand letztmals ein Meisterschafts-Derby wischen dem SCD und dem FCÜ statt.
Archivbild: Corinne Aeberhard

Was sind heute die grössten Unterschiede zwischen den beiden Clubs?

Romano: Ein wesentlicher Unterschied ist, dass wir dreimal trainieren. Zudem haben wir Vorteile, was die Infrastruktur anbelangt. Ueberstorf hat zwar ebenfalls eine gute Anlage, aber wir haben das ganze Jahr Top-Trainingsbedingungen. Was wir den Spielern auf unserer Anlage bieten können, ist feudal. Etwas Besseres findet man als Amateurfussballer wahrscheinlich schweizweit nicht. Es ist ein Privileg, Teil dieses Clubs zu sein. Gleichzeitig ist der Druck wesentlich höher als bei Ueberstorf, damit musst du umgehen können, das ist nicht immer einfach. Ueberstorf will natürlich ebenfalls immer gewinnen, aber dass sie sich «La Familia» nennen, zeigt die Herangehensweise. Man steht zueinander, und es mag auch mal Phasen leiden, in denen die Resultate nicht gut sind. In Düdingen wird es schneller hochgepusht, wenn es mal nicht läuft.

Schaller: Das ist so. Ich sage immer: Düdingen ist das Bayern München des Sensebezirks. Das ist der Vorzeigeverein, gleichzeitig glauben immer alle zu wissen, wie man es am besten machen müsste. Und wenn es dann nicht nach Wunsch läuft, bekommt man schnell einmal zu hören, wie man es machen sollte.

Romano: Das ist ein passender Vergleich.

Ueberstorf ist die einzige Mannschaft der Liga, die nur zweimal pro Woche trainiert. Alle anderen Teams trainieren drei- oder sogar viermal. Was ist der Grund dafür?

Schaller: Entscheidend ist, was die Mannschaft will. Du kannst als Trainer nicht etwas durchziehen, das die Spieler nicht wollen. Und bei uns will eine klare Mehrheit der Mannschaft kein drittes Training. Das bedeutet allerdings, dass wir zweimal sehr hart trainieren müssen, um konkurrenzfähig zu sein. Für die Spieler, die im Match zum Einsatz kommen, ist das gerade noch okay. Bei den anderen braucht es viel Selbstdisziplin, um persönlich eine intensive zusätzliche Einheit durchzuziehen. Es geht irgendwie mit zwei Trainings, aber eigentlich musst du entsprechend trainieren, um Erfolg zu haben. Wir sind uns bewusst, dass wir uns dadurch ein Handicap zumuten, aber bei unserer Clubphilosophie geht das auf, in Düdingen würde das nicht funktionieren.

Romano: Wichtig ist, dass du die ganze Mannschaft unter einen Hut bringst. Es gab bei uns den einen oder anderen Spieler, der den zusätzlichen Aufwand nicht wollte und deshalb den Club wechselte. Beim jetzigen Kader denke ich, dass die Spieler gerne dreimal pro Woche trainieren.

Derby-Zeit im Mai 2000.

Hat das womöglich auch mit den finanziellen Anreizen zu tun. Ist es immer noch so, dass die Spieler in Ueberstorf keinen Rappen erhalten?

Schaller: Das ist immer noch so, und da gibt es wohl schon einen Zusammenhang. Wenn du nichts verdienst, sind drei Trainings pro Woche viel.

Das ist beim SCD anders, oder, Fabrizio Romano?

Romano: Ich will nicht ins Detail gehen, aber ja, in Düdingen gibt es ein bisschen etwas. Wir verlangen schliesslich auch mehr, gleichzeitig haben wir dadurch ein Druckmittel. Wichtig ist, dass wir mit dem, was wir mehr bieten können als andere Clubs, die richtigen Spieler finden. Um eine funktionierende Mannschaft zu haben, brauchst du Charaktere, die auch geben – und nicht nur nehmen. Dazu benötigst du immer ein wenig Glück, denn am Anfang ist jeder ein guter, lieber Kerl. Das kann sich manchmal ändern, aber zuletzt hatten wir ein gutes Händchen.

Die 2. Liga interregional stösst nicht immer bei allen Clubs auf Gegenliebe. Was halten Sie von der Liga?

Schaller: Ich finde sie sehr attraktiv. Für uns ist es ein aussergewöhnliches Erlebnis, ein Märchen, das wir nun zwei, drei Jahre schreiben dürfen. Normalerweise sind wir eher eine gute 2.-Liga-Mannschaft, es ist also ein willkommenes Abenteuer für uns, während dem wir gegen viele neue Gegner spielen dürfen.

Romano: Es ist eine attraktive Liga, und nicht zuletzt dadurch, dass es vier Absteiger gibt, eine sehr schwierige. Zwischen der regionalen und der interregionalen 2. Liga besteht ein Klassenunterschied.

Worin zeigt sich dieser Klassenunterschied?

Schaller: In der 2. Liga inter hast du fast nur Spieler, die im Nachwuchsbereich mindestens bis zur U18 in einem Leistungszentrum ausgebildet wurden. Das ist die Basis, dann verfügen die meisten Mannschaften noch über drei, vier Spieler, die mal in höheren Ligen gespielt haben. Bei Clubs, bei denen sehr viel Geld vorhanden ist, sind das teils sogar ehemalige Profis. Spielerisch und taktisch ist das schlicht ein anderes Niveau als in der regionalen 2. Liga, wo es ab und zu sogar vorkommen kann, dass du gegen Mannschaften spielst, bei denen die Fitness einiger Spieler zu wünschen übrig lässt.

Romano: In der 2. Liga inter musst du tatsächlich ein grosses Talent sein, um als Breitensport-Junior Fuss zu fassen. Es hat halt schon sehr gute Spieler. Wir haben zum Beispiel ebenfalls einen Edis Colic in unseren Reihen. Der ist zwar schon 35, dennoch sieht man deutlich, dass er Challenge-League-Erfahrung hat. Mit Samir Naili haben wir neu zudem einen ehemaligen Schweizer U19-Nationalspieler im Team. Armando Waeber spielte in der U18 von YB, solche Spieler können jederzeit den Unterschied machen.

“Es gab zwangsläufig viele Wechsel, mehr, als uns eigentlich lieb war.”

Fabrizio Romano, Trainer SC Düdingen

Nach dem Aufstieg sagten Sie, Ihre Spieler müssten sich von dem Breitenfussball-Gedanken lösen. Was meinen Sie damit, Fabrizio Romano?

Romano: Dass sie dem Fussball eine gewisse Priorität einräumen müssen. Du kannst auf diesem Niveau keinen Erfolg haben, wenn der Fussball an achter Stelle kommt, nach den Ferien, dem Geburtstag der Grossmutter und was man alles wieder mal so hört. Die 2. Liga inter ist Leistungsfussball im Amateurbereich. Ich möchte eine Trainingspräsenz von 85 bis 90 Prozent. Polykarp und ich arbeiten schliesslich ebenfalls beide und sind trotzdem bei jedem Training dabei – das erwarte ich auch von den Spielern. 

Der SC Düdingen hat ein ziemlich anderes Gesicht als letzte Saison. Wie kam es dazu?

Romano: Es gab zwangsläufig viele Wechsel, mehr, als uns eigentlich lieb war. Einige Spieler wollten nicht wieder 2. Liga interregional spielen. Dazu gehört Christoph Catillaz, dessen Abgang uns extrem wehtut, er war unser Aushängeschild. Kevin Knutti fällt mit einem Kreuzbandriss lange aus, ihn mussten wir ebenfalls ersetzen. Genau wie Fabrice Ducret, der bis 2025 im Ausland weilt. Dann haben wir uns von drei, vier Spielern getrennt, die den Leistungsgedanken nicht voll mitzumachen bereit waren. Unter dem Strich haben wir 50 Prozent unseres Kaders durch neue Spieler ersetzt. 

Schaller: Lucas Magina ist auch nicht mehr da, oder?

Der Stürmer, der letzte Saison 34 Tore schoss…

Romano: Genau. Mit ihm konnten wir uns nicht auf einen Vertrag einigen. Da kommt dann irgendwann der Moment, in dem man auch einen guten Spieler ziehen lassen muss.

Lucas Magina, der letzte Saison 34 Tore schoss, verlässt Düdingen.
Bild: Charles Ellena

Wie haben Sie ihn und die anderen Abgänge ersetzt?

Romano: Für Lucas haben wir von Muri-Gümligen Daniel Mzee geholt. Er hat eine Vergangenheit bei der U21 von YB; ich bin überzeugt, dass er sogar mehr Qualität ins Team bringt. Auch unsere übrigen Transfers sind ein wenig bernlastig, was sicher mit meinem Hintergrund zu tun hat. Es wechseln noch weitere Spieler von Muri-Gümligen, zwei von Münsingen und einer von Köniz zu uns. Hinzu kommen Roman Zesiger vom FC Ueberstorf, ein Spieler aus Farvagny und noch einige eigene Junioren. Ich glaube an das Team und denke, dass wir besser besetzt sind als letztes Jahr. Nun müssen wir einfach auch wieder eine funktionierende Mannschaft werden.

Und wie sieht es beim FC Ueberstorf aus?

Schaller: Bei uns gibt es traditionell wenige Wechsel. Ein Grund dafür ist, dass maximal neun Auswärtige, also Nicht-Ueberstorfer, im Kader stehen dürfen. Da halten wir uns strikt dran, das gehört zur Club-Philosophie. Es ist einfach, von einer Philosophie zu reden, wenn du sie aber wirklich umsetzen willst, musst du die nötigen Rahmenbedingungen setzen. Unter diesen Bedingungen überlegst du dir immer ganz genau, wen du holst. Die Spieler müssen fussballerisch und menschlich ins Team passen. Von den drei Zugängen kenne ich alle gut, David Ragonesi etwa, der vom FC Farvagny kommt, war ein Schüler von mir. Hinzu kommen Cédric Tinguely vom FC Plaffeien und nun auch noch Jérôme Baeriswyl, der eigentlich im Sommer seine Karriere bei Breitenrain in der Promotion League beendet hat.

Romano: Jérôme Baeriswyl ist ein Toptransfer.

Schaller: Er ist gerade drei Wochen in die Ferien gegangen und sagte deshalb zuerst, er komme erst in der Rückrunde. Ich sagte ihm aber, er solle nun in Ruhe die Ferien geniessen und dann weiterschauen. Er muss auch nicht jeden Match spielen, Jérôme ist dennoch ein Plus. Ein paar Wechsel sind immer gut, Blutauffrischung bringt eine neue Hierarchie, eine neue Dynamik in die Mannschaft. Zu viele Wechsel sind jedoch nicht einfach zu verarbeiten, da hat Fabrizio sicher die schwierigere Aufgabe als ich. 

“Wir versuchen, unsere fussballerisch stärkeren Gegner zu ärgern und dann und wann zu überraschen.”

Polykarp Schaller, Trainer FC Ueberstorf

Mit welchen Zielen starten Sie in die Saison?

Romano: Mein erstes Ziel sind 40 Punkte, denn die braucht es, um sicher den Ligaerhalt zu schaffen. Was vor zwei Jahren passiert ist, als Düdingen in die regionale 2. Liga abstieg, steckt im Club immer noch in den Köpfen. Deshalb sind wir vorsichtig mit allzu forschen Zielsetzungen. Wenn wir die 40 Punkte einmal haben, können wir allenfalls immer noch neue Ziele setzen. 

Mittel- und langfristig schielt der SCD aber schon eher nach oben als nach unten, oder?

Romano: Sich zu etablieren ist im Club momentan Ziel Nummer eins. Wir haben einen bescheideneren Vorstand, der nicht mehr Monsterziele vorgibt.

Und Ueberstorf?

Schaller: Wir versuchen durch unsere Leitwerte Freude, Teamspirit, Leidenschaft, Selbstvertrauen und Cleverness unsere fussballerisch stärkeren Gegner zu ärgern und dann und wann zu überraschen. Ziel ist es, damit eine Umgebung zu schaffen, in der unsere Jungs Woche für Woche möglichst nah an ihr maximales Potenzial herankommen.Wenn das gelingt, haben wir ein Chance, wenn nicht, haben wir keine Chance. Und wenn wir dann am letzten Spieltag immer noch die Möglichkeit haben, unsere Abenteuerreise in der 2. Liga interregional fortzusetzen, wird das für uns von der Herangehensweise her wie ein Aufstiegsspiel sein. Das wäre das Grösste, aber der Ligaerhalt wird sehr herausfordernd, bekanntlich ist die zweite Saison in einer neuen Liga immer schwieriger als die erste.

Sie erwähnten es, Ihre Spieler müssen immer ans Limit gehen, um auf Punkte hoffen zu dürfen. Wie gross ist ihre Sorge im Hinterkopf, dass irgendwann die Luft draussen sein könnte?

Schaller: Diese Gefahr besteht. Ich habe meine Spieler im Sommer fast schon dazu ermutigt, in die Ferien zu gehen. Das macht sonst eigentlich kein Trainer. Letzten Samstag mussten wir sogar einen Match absagen, weil wir schlicht zu wenig Leute waren. Aber wenn du immer so ans Limit gehen musst, droht eine mentale Müdigkeit. Ich wollte deshalb, dass sie den Kopf lüften. Natürlich erwarte ich, dass sie fit aus den Ferien zurückkehren, aber wenn sie durch diese Pause geistig wieder frisch sind, dann lohnt es sich, auch mal loszulassen vom Fussball.

Letzte Saison schaffte Ueberstorf am letzten Spieltag den Ligaerhalt.
Bild: Aldo Ellena

Fabrizio Romano, der SCD war letzte Saison extrem überlegen und erfolgsverwöhnt. Machen Sie sich Sorgen, dass die Spieler nicht damit umgehen können, wenn es nun eine Liga höher auch mal wieder ein paar Niederlagen gibt?

Romano: Nein, der Druck unbedingt gewinnen zu müssen war letztes Jahr grösser als in diesem Jahr. Wir sind uns bewusst, dass wir nicht mehr jeden Match gewinnen werden.

Sind Sie zufrieden mit der Gruppeneinteilung, oder wären Sie lieber in der frankophonen Gruppe, in der mit Romont, Farvagny und Châtel-St-Denis drei weitere Freiburger Teams spielen?

Romano: Ich bin zufrieden, es war sogar ein Wunsch von uns. Wichtig war logischerweise vor allem das Derby gegen Ueberstorf. Aber ich spiele auch gerne gegen Berner Teams, was vielleicht mit meiner Herkunft zu tun hat. Die Distanzen sind vergleichbar, in unserer Gruppe musst du ein paarmal nach Basel, in der Gruppe 1 ein paarmal nach Genf. In der Gruppe 1 wären wir als Deutschsprachige die Exoten gewesen. Und Spiele gegen Farvagny und Romont bringen nicht mehr Derbycharakter als Partien gegen Muri-Gümligen und Bosporus. Düdingen ist in Bern durchaus ein Begriff.

Schaller: Ich sehe es ähnlich, unser einziges grosses Anliegen war, in der gleichen Gruppe zu sein wie Düdingen – ob in der Gruppe 1 oder 2 spielte für mich keine grosse Rolle.

Welche Teams sind für Sie die Favoriten?

Romano: Bosporus hat auf dem Papier eine 1.-Liga-Mannschaft. Auch Dornach und Old Boys schätze ich als stark ein.

Schaller: Diese drei Teams zähle ich ebenfalls zu den Favoriten. Und wie gesagt gehört Düdingen für mich ebenfalls zu den besten vier, fünf, sechs Mannschaften.

Zu den Trainern:
Fabrizio Romano ist 53 Jahre alt und wohnt in Hindelbank. Er arbeitet als Gebietsverantwortlicher im Verkauf bei Nespresso Lyreco. Romano übernahm den SC Düdingen im April 2023, zuvor war unter anderem Trainer in Ostermundigen und Langenthal gewesen.

Polykarp Schaller ist 58-Jährig und wohnt in Düdingen. Er arbeitet 50 Prozent als Gymnasiallehrer und 50 Prozent bei der UBS. Beim FC Ueberstorf ist er seit Juli 2023 Headcoach. Lange war er im Nachwuchsbereich beim Team FFV tätig.

Die Kader:
SC Düdingen: Luan Aeby, Miguel Balvis, Raphael Bischof, Sven Boschung (neu, eigene Junioren), Edis Colic, Yekta Dede (neu, Muri-Gümligen, 2. Liga inter), Loris Descloux, Fabrice Ducret, Cedric Häberli (neu, eigene Junioren), Leart Hoti, Markus Hubacher (neu, Münsingen, 1. Liga), Flavien Jungo (neu, eigener Junior), Kevin Knutti, Jonas Krattinger (neu, Farvagny, 2. Liga inter), Martin Marxer (neu, Muri-Gümligen, 2. Liga inter), Daniel Mzee (neu, Muri-Gümligen, 2. Liga inter), Samir Naili (neu, Köniz, 1. Liga), Ahgasch Perambalam (neu, Belfaux, 2. Liga), Mergim Tifeki, Manuel Schwarz, Valon Selmani, Hüseyin Tükenmez (neu, Muri-Gümligen, 2. Liga inter), Sven Vatapillil (neu, eigene Junioren), Armando Waeber, Roman Zesiger (neu, Ueberstorf), Cedric Zimmermann. Abgänge: Christoph Catillaz (Düdingen II), Lucas Magina (La Tour), Patrick Biwongo (Bosporus), Fabio Liebi (Seisa 08), Loris Jungo (Seisa 08), Yanis Hediger (Seisa 08), Yacine Baizidi (La Tour), Joel Elong (AS Italiana), Venhar Serifi.

FC Ueberstorf: Maic Aegerter, Jérôme Baeriswyl (neu, Breitenrain, Promotion League), Jan Baeriswyl, Fabio Boillat, Jan Bürgy, Benjamin Burla, Benjamin Dick, Elia Geissbühler, Luca Hagi, Micael Hunziker, Joel Jungo, Dario Läderach, David Ragonesi (neu, Farvagny, 2. Liga inter), Jannik Rytz, Fabrice Sauterel, Nico Sauterel, Dario Schafer, Mario Schaller, Ilario Schmutz, Kevin Schultheiss, Dario Siffert, Philipp Spicher, Cédric Tinguely (neu, Plaffeien, 3. Liga), Luca Werren, Lewyn Willa. Abgänge: Joah Murri (Köniz II), Jano Schmutz (Gurmels), Samuel Schumacher (Ueberstorf II), Roman Zesiger (Düdingen).

Das Programm:
Qualifikation Schweizer Cup. 1. Vorrunde:
Düdingen – Romont heute 16.30.
Ueberstorf – Châtel-St-Denis morgen 15.30.

2. Liga interregional. Gruppe 2. Die erste Runde.
Samstag, 17. August:
Muri-Gümligen – Ajoie-Monterri 16.00.
Dornach – Bosporus 16.00.
Binningen – Lyss 16.00.
Bosna Neuchâtel – Pratteln 16.00.
Tavannes – Lerchenfeld 16.00.
Düdingen – BSC Old Boys 16.30.
Lommiswil – Stade-Lausanne-Ouchy II 17.00.
Sonntag, 18. August:
Ueberstorf – Allschwil 15.30.

Die Meisterschafts-Derbys:
Düdingen – Ueberstorf Sa., 7. September 2024, 15.30.
Ueberstorf – Düdingen So., 6. April 2025, 15.30.

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