Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der Feldzug des Don Henguely

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Don Quijote war einmal, Bühne frei für Don Henguely! Goethe hätte seine Freude gehabt an dem Drama, das sich im Sommer in Marly abgespielt hat, Schiller hätte die Feder gewetzt, und Shakespeare wären auf Anhieb die ersten Zeilen eines neuen Stücks eingefallen. Die Situation vereinte alles, was es für ein gutes Stück braucht. Als da wären: Ein gescheiterter Held, der vom Jazz-Parade-Thron gestürzt wird, auf dem er zuvor jahrelang unerschütterlich allen Widerständen getrotzt hat. Und ein Nebenbuhler namens Georges, jung, kräftig, energiegeladen und bereit, alles zu tun, um in die Fussstapfen des grossen Don Henguely zu treten und sich als neuer Musik-Zampano in der Stadt zu etablieren.

Erster Akt:Auf schmähliche Art und Weise wird Don Henguely von der Zähringer Obrigkeit fallen gelassen und aus der Stadt verjagt. Der Akt endet mit dramatischen Dialogen vor den Tribunalen, vor denen Don Henguely wortgewandt, aber vergeblich versucht, Recht zu bekommen.

Zweiter Akt:Der tot gesagte Held erhebt sich aus der Asche und kündigt seine Wiedergeburt an. Die Abstriche, die er bei seinem Traditionsanlass macht, damit dieser weiterbesteht, verkauft er geschickt als Vorteil: Die kleine Festung ennet der Brücke, dem Geschlecht der Mertenlacher zugehörig, hat ihm Obdach gewährt und soll durch und mit ihm zur neuen Jazz-Hochburg werden. Zum Ende des Aktes scheint klar: Don Henguely, der Tausendsassa unter den Kulturbaronen, hat es wieder mal geschafft. Es lebe die Jazz Parade, vergesst Georges!

Dritter Akt:Alles ist bereit, damit Don Henguely seinen grossen Triumph geniessen kann. Es ist angerichtet zum grossen Fest, das Bier ist kalt gestellt, die Bühne wartet auf die ersten Troubadoure, die ersten Tickets sind verkauft. Und dann der grosse Paukenschlag: Abgesagt! Im letzten Moment! So ein geschickter Schachzug. Wieder einmal hat Don Henguely es geschafft, alle Leute zu überraschen, für Schlagzeilen zu sorgen, sich ins Gespräch zu bringen–so ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen. Das Drama verkommt zum Schmierentheater, und am Ende liegen sich alle Beteiligten in den Haaren. Der Vorhang fällt. Bis auf weiteres.

Meistgelesen

Mehr zum Thema