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Der Freiburger Wirtschaftskapitän verlässt unter tosendem Applaus die Brücke

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Seit 2011 war René Jenny Präsident der Handels- und Industriekammer des Kantons Freiburg. Er machte aus dem schon damals wichtigen Verband eine mächtige Organisation. Nun ist er unter tosendem Applaus aus dem Amt geschieden.

René Jenny: Der Deutschfreiburger hat die Handels- und Industriekammer des Kantons Freiburg (HIKF) durch eine äusserst krisenhafte Zeit geführt. Und doch ist die Freiburger Wirtschaft unter der Last nicht zusammengebrochen. Es geht ihr den Umständen entsprechend vielmehr blendend. Das ist nicht zuletzt ihm zu verdanken. Jenny lenkte die Handelskammer und damit zu einem grossen Teil auch die Freiburger Wirtschaft durch den technologischen Wandel, hat den mächtigen Wirtschaftsverband neu aufgestellt und diversifiziert, war dem Kanton ein verlässlicher Partner und unterstützte die Unternehmen und Chefs mit Rat und Tat. An der Generalversammlung der HIKF vom Montagabend im Forum Freiburg wurde er verabschiedet – und zum Ehrenpräsidenten ernannt.

René Jenny, so ein Amt gibt man immer mit einem weinenden und einem lachenden Auge ab. Was überwiegt in Ihrem Fall?

Da ist einmal Genugtuung. Natürlich ist immer auch ein weinendes Auge da. Das ist klar, aber ich war fast zwölf Jahre lang Präsident, das ist genug. Jetzt müssen wir einen Wechsel vornehmen, jetzt muss neues Blut hineinkommen. Ich habe mein Mandat gemäss unseren Statuten erfüllt. Jetzt gehe ich effektiv zurück in ein, sagen wir, normales, einfaches Leben. Deshalb verspüre ich vor allem Genugtuung.

Welche Bilanz ziehen Sie insgesamt über Ihre Amtszeit? 

Ich bin mit dem Erreichten zufrieden. Man hat immer Elemente, mit denen man nicht zufrieden ist. Aber ich bin froh, sagen zu können, dass wir die neue Strategie und die neue Vision unserer Handelskammer erfolgreich durchsetzen konnten, dass wir unsere Vorhaben realisieren konnten. Und das freut mich.

Das Observatorium der Freiburger Wirtschaft gilt als Ihre wichtigste Errungenschaft. 

Das Observatorium war eine Idee, die ich schon eingebracht hatte, als ich noch einfacher Verwaltungsrat und noch nicht Präsident der HIKF war. Es fusst auf einem Modell aus Frankreich, aus Tours. Es hat dort der Wirtschaft und der Bevölkerung Informationen in Hülle und Fülle zur Verfügung gestellt, sodass die Verantwortlichen daraus das weitere Vorgehen erschliessen konnten. Da habe ich mir gesagt, das können wir auch auf Freiburg adaptieren. Wir kamen zwar nie so weit wie die Franzosen, aber wir haben damit ein effektives Instrument entwickelt. Es hat uns zum Beispiel während der Pandemie gestattet, sämtliche relevanten Informationen bei unseren Wirtschaftspartnern und Mitgliedern einzuholen, damit wir für den Kanton und unsere Partner, für öffentliche und private, Vorschläge für Massnahmen erarbeiten konnten. Lanciert habe ich das Observatorium damals noch mit Staatsrat und Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen. Dann habe ich es übernommen und in eigener Regie eingeführt. Und heute könnten wir nicht darauf verzichten.

Sie führten das Schiff HIKF zuletzt durch Corona und den Ukraine-Krieg. Wie anstrengend oder frustrierend war es für Sie? 

Eine Krise ist zuerst immer eine Chance. Nehmen wir die Pandemie als Beispiel. Wir haben als Erkenntnis aus unseren Umfragen und Erfahrungen dem Staatsrat einen Relaunch-Plan vorgeschlagen. Er hat ihn aufgenommen und umgesetzt. Sie kennen den Erfolg, für unsere Wirtschaft war der Plan ein Gewinn. Ich betone: Das Konzept war eine Folge davon, dass wir die Krise als Gelegenheit verstanden haben. Wenn wir dies nicht getan hätten, wären wir nicht so weit gekommen. Wir müssen eine Krise positiv und optimistisch betrachten und daraus Massnahmen herleiten.

Sie treten nun den wohlverdienten Ruhestand an. Was machen Sie mit der zurückgewonnenen Zeit?

Kürzlich habe ich im Fernsehen jemanden sagen gehört, es sei wichtig, in der Gegenwart zu leben. Diese Einstellung gefällt mir. Ich werde mich jetzt sicher nicht langweilen, das ist klar. Ich habe noch viele kleine andere Aufgaben, denen ich nachgehen möchte. Wissen Sie, ich bin jetzt 72 Jahre alt, dem muss ich mich anpassen. Irgendwann muss man mal wissen, wann es an der Zeit ist, kürzerzutreten und andere Prioritäten zu setzen. Und meine Prioritäten sind die Familie, der Sport, die Küche – ich koche sehr gerne – und schliesslich die Toskana.

105. Generalversammlung

Neustart mit neuem Präsidenten

HIKF-Direktorin Chantal Robin blickte anlässlich der 105. Generalversammlung der Vereinigung im Forum Freiburg auf ein schwieriges Jahr zurück – auf ein weiteres Jahr mit grossen Herausforderungen, unterbrochener Versorgung, gestiegenen Energiekosten und einer denkbar unsicheren wirtschaftlichen Situation. Die HIKF habe unter diesen Umständen erst recht ihre Aktivitäten nicht nur beibehalten, sondern ausgebaut, betonte sie. Nächstes Jahr wolle die Vereinigung ein besonderes Augenmerk auf die Berufswahlmesse «Start» im Februar legen – die Ausbildung des Nachwuchses ist der Vereinigung ein grosses Anliegen. Ausserdem werde die Digitalisierung, die weite Teile der Wirtschaft betreffe, mit unvermindertem Tempo weitergehen. Die Mitglieder müssten sich anpassen, und die HIKF helfe ihnen dabei.

Im statutarischen Teil wählten die Mitglieder mit Akklamation den 51-jährigen Anwalt Claude Gremion zum Präsidenten und damit zum Nachfolger von René Jenny. «Die Herausforderung ist riesig. Für einen Unternehmer ist Unsicherheit Gift. Und aktuell durchleben wir eine Phase mit einem Höchstmass an Unsicherheit», sagte er. Seine Aufgabe und jene der HIKF sehe er darin, diese Unsicherheit für die Mitglieder zu reduzieren. Die HIKF verabschiedete ihr Vorstandsmitglied Urban Riedo nach fast 15 Jahren im Amt. Die Mitglieder wählten neu Pascale Ding und Jean-François Suchet für drei Jahre in den Vorstand. FKB-Chef Alex Geissbühler wurde zusammen mit Matthieu Girardin als Vorstandsmitglied der HIKF bestätigt. fca

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