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Der Fremdenhass und die Liebe

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«Wir sind in einem schwierigen Moment der Proben. Jetzt kombinieren wir Schauspiel mit Lichtwechseln, Musik und Projektionen via Beamer. Diese Elemente müssen präzis aufeinander abgestimmt sein. Das ist nicht so einfach.» Mit diesen Worten begrüsste Regisseur Alex Truffer vergangene Woche Gönner des Murtner Kellertheaters bei einem Besuch der Proben der neuen Eigenproduktion.

Das Theater bringt ab dem 8. Februar «Angst essen Seele auf» von Rainer Werner Fassbinder auf die Bühne des KiB. In Fassbinders Film aus den 1970er-Jahren verliebt sich Emmi Kurowski, eine verwitwete Putzfrau jenseits der 60, in einen jüngeren Marokkaner und heiratet ihn. Ihr Um- feld lehnt diese Beziehung ab und geht zu der Frau auf Distanz.

Bis auf kleinere Anpassungen seien die Handlungen des Films und des Theaterstücks gleich, sagt Truffer. Beispielsweise wurde aus dem Marokkaner ein Syrer. Gerti Haymoz hat das Drehbuch des Films in Mundart übertragen und den Sprachstil modernisiert. «Es wirkt viel authentischer, wenn wir das Stück in Mundart, also in unserer Muttersprache, spielen können», sagt die Produktionsleiterin des Kellertheaters, die im Stück Emmi Kurowski, eine der zwei Hauptrollen, spielt.

Neunköpfiges Ensemble

Mustafa Sariboga, ein Schweizer mit türkischen Wurzeln, hat die Rolle des Syrers Salem, den aber alle Ali nennen, inne. Das Stück «Angst essen Seele auf» behandle ein aktuelles Thema. «Rassismus habe ich auch schon selbst erlebt», sagt der hauptberufliche Arbeitsagoge, der etliche Jahre in der Türkei von der Schauspielerei gelebt hatte und auch schon in Bern auf der Theaterbühne stand. «Für die Rolle des Ali musste ich einige Sätze Arabisch lernen und mich an ein schlechteres Deutsch gewöhnen.» Denn der Schauspieler Sariboga beherrscht die deutsche Sprache gut, Ali spricht jedoch nur gebrochen Deutsch.

Neben Gerti Haymoz und Mustafa Sariboga stehen sieben weitere Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne. Sie spielen das Umfeld von Emmi und Ali: zum Beispiel Emmis Arbeitskolleginnen, die die verwitwete Putzfrau in den Arbeitspausen ignorieren und Witze über Ausländer machen, den Kolonialwarenhändler, der Emmi nicht mehr als Kundin in seinem Laden sehen möchte, oder die Kneipenwirtin, die den verheirateten Ali bezirzt.

Klare Vorstellungen

Für Regisseur Alex Truffer ist es die vierte Regiearbeit im Kellertheater in Murten. Von der Inszenierung des Stücks hat er klare Vorstellungen. Immer wieder gibt er während der Proben präzise Anweisungen: «Setz dich auf die Treppe. Du betrittst die Bühne zu früh. Wenn die Musik aus ist, warte noch zwei Sekunden. Die Musik langsamer leise werden lassen, du musst die Hebel am Mischpult subtil bewegen. Die projizierten Texte müssen schneller aufeinander folgen – kannst du das sofort korri­gieren?»

Schon länger hatte Truffer überlegt, «Angst essen Seele auf» aufzuführen. Nach einem Gespräch mit Haymoz entschied er, die Idee in die Tat umzusetzen. «Es gibt keinen brisanteren Moment als jetzt für die Aufführung», sagt der Regisseur mit Blick auf die politische Lage in der Welt.

Die zwei Hauptthemen des Stücks seien der Fremdenhass und die Liebe zwischen einer älteren Frau und einem jüngeren Mann. «Mit dem Stück will ich zu mehr Menschlichkeit und Offenheit auffordern.»

KiB in Murten: Premiere am 8. Februar; 14 Vorstellungen bis am 21. März. Tickets: www.kellertheatermurten.ch

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