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Der Fuchs und die Zapfsäulen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Diesel kostet 1.80 Franken, Bleifrei 1.71 Franken. Die Preisanzeige der Tankstelle ist die einzige von weit her sichtbare Lichtquelle, welche das Quartier Telmoos ein wenig erhellt. Sonst überlassen die Plaffeier das Quartier ab 1 Uhr morgens der Dunkelheit. Plaffeien hat sich wie andere Gemeinden (siehe Kasten) entschieden, die Strassenbeleuchtung nachts auf einem Teil des Gemeindegebiets auszuschalten. Es ist eine Vollmondnacht, die in der Ferne–Richtung Schwarzsee–schneebedeckte Hänge milchig schimmern lässt. Das Rauschen der Sense von unten her ist gut hörbar, die Sterne leuchten heller als im Dorfzentrum, da, wo der grosse Kreisel und die Kirche nachts in helles Licht getaucht sind.

Beleuchtung ist Privatsache

Im Telmoos fährt während einer halben Stunde kein Auto Richtung Schwarzsee. Ein Fuchs ist das einzige Wesen, das in dieser Zeit die Strasse überquert.Die Plaffeier schlafen an jenem Dienstag um 1.15 Uhr. Bloss aus einem Fenster flimmert das bläuliche Licht eines Fernsehbildschirms. Ein Hausbesitzer, der offenbar der Dunkelheit nicht so recht traut, beleuchtet mit einem kleinen Scheinwerfer seinen Hauseingang. Ein anderer macht seine Hausnummer, die schmucke 57, sichtbar. Bei einigen Betrieben im Quartier ist nachts zumindest zu sehen, was man tagsüber kaufen kann: ein Automobil, Sportschuhe oder ein Velohelm. Im Dunkeln liegt das Fitness-Center, in dem tagsüber genügend Energie verbrannt wird.

Fast schon gespenstisch wirkt das Coop-Einkaufszentrum an der Hauptstrasse. Auch die Landi daneben hält sich an das dunkle Regime. Einzig durch eine Glastür schimmert etwas Licht; es stammt vom Getränkeautomaten, in dem die Mineralwässerchen auch in der Nacht gekühlt werden. Der Rundgang wird jäh gestört durch Hundegebell. Kaum fünf Meter entfernt, wirkt es lauter, als wenn die Beleuchtung eingeschaltet wäre. Ein Signal, weiterzufahren.

Das dunkle Schloss

Vom Fischergässli oberhalb des Quartiers Combette bietet sich eine gute Sicht auf Murten. Die Ringmauern, die Kirchtürme und das Schloss sind bloss als dunkle Konturen vor dem Hintergrund des durch den Vollmond hell schimmernden Murtensees zu erkennen. Murten ist nachts ins Dunkle getaucht. Fast zumindest. Die Umfahrungsstrasse, die Bahnhofstrasse und die Hafenmole sind mit ihren eingeschalteten Lampen auch nachts als wichtigste Verkehrslinien der kleinen Stadt erkennbar.

Das Lebensnotwendige

Ausgeschaltet ist die öffentliche Beleuchtung entlang der Bernstrasse, dem Rückgrat des Städtchens. Doch macht das fast keinen Unterschied. Hier leuchtet taghell, was für die Bevölkerung lebensnotwendig ist: die Preise bei der Tankstelle – fast gleich teuer wie in Plaffeien –, die Bancomaten und, wohl eine Murtner Besonderheit, die Kleiderläden und Boutiquen.

Von der Bernstrasse her wirkt das Stedtli nach 1 Uhr gespenstisch dunkel. Im Innern aber findet man sich gut zurecht. Die Schaufenster links und rechts übernehmen die Funktion der öffentlichen Beleuchtung. Nur strahlen die Schaufenster unter den Lauben nicht gegen den Himmel, so dass in der Hauptgasse die Sterne schön zu sehen sind.

Die Coop unterhalb des Schlosses liegt im Dunkeln, nur das rötliche Licht eines Getränkeautomaten schimmert durch die Eingangstür, das Mühlerad beim Museum rauscht unsichtbar, die Ryf schlummert, bei der Pantschau rennt ein Fuchs über die Strasse, und ab dem Parkplatz des Hotels Bad leuchten die Strassenlampen fast wieder taghell. So weiss dank dem nächtlichen Energiesparprogramm jeder, wo die Gemeindegrenze zwischen Murten und Muntelier liegt.

In der Serie «Elektrisiert» beleuchten die FN verschiedene Themen rund um die Energie. DasDossier:www.freiburger-nachrichten.ch

In der Dunkelheit scheint die Natur wieder näher am Menschen zu sein.

 

Öffentliche Beleuchtung: 7,5 Millionen Kilowattstunden gespart

S eit 2011 betreibt das Freiburger Energieunternehmen Groupe E gemeinsam mit einer Vielzahl von Gemeinden ein Programm, das bei der öffentlichen Beleuchtung Energie sparen hilft. Auf 7,5 Millionen Kilowattstunden beziffert Nathalie Salamin, Kommunikationsverantwortliche von Groupe E, die seit Anfang 2011 eingesparte Energiemenge. Alleine im ersten Jahr des Programms wurden im Vergleich zum Vorjahr 4,7 Millionen Kilowattstunden eingespart.

Neue Systeme

«Der Hauptanteil der einesparten Energie konnte durch Beleuchtungssysteme der neusten Generation gewonnen werden», sagt Salamin. «Sie machten ungefähr 60 Prozent der Einsparungen aus, vor allem weil die Gemeinden zuvor in diesem Bereich noch ein grosses Sparpotenzial aufwiesen.»

62 Gemeinden machen mit

Als zweiter Hauptpunkt beinhaltet das Programm das Abschalten oder das Reduzieren der nächtlichen öffentlichen Beleuchtung. Groupe E bietet zwei Modelle an: ein automatisches Ausschalten zwischen Mitternacht und 6 Uhr, oder zwischen 1 und 5 Uhr. Gemäss Salamin ist vor allem das zweite Programm bei den Gemeinden sehr populär.

Heute beteiligen sich 62 Gemeinden im Verbreitungsgebiet der Groupe E an diesem Programm. Wie die Sprecherin sagt, bietet die LED-Technologie in Kombination mit einer Fernsteuerung neue Möglichkeiten. So sei es etwa möglich, die Lichtintensität von 21 bis 23 Uhr um 20 Prozent, von 23 bis 1 Uhr um 30 Prozent und von 1 Uhr bis 5 Uhr um 50 Prozent zu reduzieren.

Nicht mehr Diebstähle

Das Verdunkeln hat laut der Freiburger Kantonspolizei keinen Einfluss auf die Sicherheit. Polizeisprecher Gallus Risse hat Daten aus mehreren Gemeinden erhoben, die nachts die Beleuchtung ausschalten, und er erkannte daraus keinerlei Hinweis, dass sich deswegen Diebstähle oder Einbrüche gehäuft hätten. Für die Polizeiarbeit habe die Energiesparaktion keinen Einfluss. Ausser vielleicht dem, dass die Polizei ihre regelmässigen Verkehrskontrollen an gut beleuchteten Orten durchführe. uh

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