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Der ganze Körper malt mit

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Elmar Schafer lacht über das ganze Gesicht. Er freut sich sichtlich über die Aufmerksamkeit, die ihm an der Medienkonferenz zur neuen Ausstellung im Sensler Museum in Tafers gewidmet ist. Aufmerksam hört er zu, wie Museumsleiterin Franziska Werlen seine Werke erklärt. Elmar Schafer, der an einer cerebralen Behinderung leidet, kommuniziert mit Bewegungen seines Körpers und mit seiner Gesichtsmimik.

Pinsel am Helm

«Kunst ist für mich, wenn jemand sein Wesen, seine Erfahrungen und seine Gefühle ausdrückt», sagt Franziska Werlen. Das tut Elmar Schafer auf ganz besondere Art und Weise. Dass Elmar Schafer behindert ist, sollte beim Betrachten seiner Bilder eigentlich keine Rolle spielen. Die Natur ist seine grösste Inspiration. Die Berge, Bäume, der Horizont oder eine Wiese, der Himmel, die Wolkengebilde oder der Felsen, die er entweder gut erkennbar oder nur angedeutet meist mit Acrylfarben auf Papier oder Leinwand bringt, sprechen für sich. Sie sind schön komponiert, ausdrucksstark, einnehmend und innig, ja zum Teil richtig fröhlich. Und sie beeindrucken noch mehr, wenn man erfährt, unter welchen Umständen sie entstanden sind. Gefangen in einem Körper, den er nicht immer ganz kontrollieren kann, malt er, indem er einen Pinsel in einer Halterung an einem Helm über die Leinwand führt.

Dank Technik aus der Isolation

Die grösste Herausforderung sei für ihn, den Kopf ruhig zu halten und den gesamten Körper unter Kontrolle zu haben, um feine und filigrane Striche zu malen, so seine Antwort auf die Frage eines Journalisten. Er sagte dies nicht, sondern schrieb es. Via Kopfstütze und Bewegungen des Kopfes kann er eine Tastatur bedienen und so E-Mails schreiben – die moderne Technik hat ihn ein Stück weit aus seiner Isolation geholt.

Da gilt sicher auch für seine Kunst. «Malen ist für ihn mehr als nur ein Hobby, es ist ein Lebensinhalt», sagt seine Mutter, Margrit Schafer. Sie erzählt, dass er mit Anfang 20 durch eine Betreuerin im Homato der Stiftung Les Buissonnets zum Malen gekommen sei. Anfangs habe die Familie noch ein wenig improvisiert und den Pinsel mit einem Band um den Kopf zu befestigen versucht. Sein Bruder habe dann für Elmar die Vorrichtung mit einem Gottéron-Helm gebaut, die er noch heute benutze. Seit 20 Jahren geht Elmar Schafer regelmässig ins Kunstatelier von Creahm in Villars-sur-Glâne. Dieser Verein ermöglicht es Erwachsenen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen unter professioneller Anleitung kreativ tätig zu sein.

Als das Museum Tafers ihm zu seinem 50. Geburtstag eine Ausstellung schenkte, erhielt Elmar Schafer eine Carte Blanche, wie er diese gestalten wollte. Der Schmittner hat sich dafür entschieden, nicht allein auszustellen, sondern einige Malfreunde einzuladen. Es lag für ihn nahe, Weggefährten von Creahm ins Boot zu holen. So sind im Museum nun auch Bilder des Creahm-Gründers und Kunstmalers Ivo Vonlan­then und der Animatorin und Malerin Gisèle Poncet zu sehen, sowie Werke von Myriam Schoen, Silvia von Niederhäusern und Josiane Lauper.

Elmar Schafer geht mit seiner Behinderung offen um und beantwortet Fragen zu seinem Leben im Rollstuhl sehr offen. Seine Mutter schildert ihn als fröhlichen Menschen, der selten schlechte Laune habe.

Elmar Schafer lacht, als er dies hört und strahlt wie zur Bestätigung über das ganze Gesicht. «Malen macht mich sehr glücklich. Es tut mir gut und ist eine Art Entspannung», sagt er via Mail-Interview. Manchmal habe er das Gefühl, teilweise auf seine Behinderung reduziert zu werden, antwortet er auf die Frage nach seiner Akzeptanz als Künstler. Aber er erlebe auch das Gegenteil, wenn seine Kunst Bewunderung ernte. «Wenn ich höre, dass es eine Ausstellung gibt, freue ich mich darüber und spüre, dass ich dazu gehöre. Und in Momenten, in denen ich ein Bild verkaufen kann, bin ich – zugegeben – etwas stolz.»

Vernissage: Heute Abend, 18 Uhr; Ausstellung bis 28. April. Öffnungszeiten: Mi.–Sa., 14–17 Uhr; So., 11–17 Uhr; weitere Infos: www.senslermuseum.ch

«Wenn ich höre, dass es eine ­Ausstellung gibt, freue ich mich ­darüber und spüre, dass ich ­dazu­gehöre.»

Elmar Schafer

Maler

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