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«Der Gemeinderat sträubt sich»

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Autor: Nicole Jegerlehner

Der Kanton Freiburg ist mehrsprachig – das ist seit Anfang Jahr nun auch im Bundesgesetz über die Landessprachen und die Verständigung zwischen den Sprachgemeinschaften, kurz Sprachengesetz, festgehalten. Was bringt dieses Gesetz dem Kanton Freiburg? Darüber spricht Peter Hänni, Direktor des Instituts für Föderalismus und Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Freiburg, heute Abend an der Mitgliederversammlung der Deutschfreiburgischen Arbeitsgemeinschaft (DFAG).

Ein Fördergesetz

«Das Sprachengesetz ist ein Fördergesetz», sagt Peter Hänni den FN: Es schreibe den Kantonen nicht vor, wie sie ihre Mehrsprachigkeit zu leben hätten. «Wer jedoch Projekte präsentiert, um die Mehrsprachigkeit zu fördern, kann um Subventionen nachsuchen.» Der Kanton Freiburg könne dies beispielsweise im Bereich Sprachlehrmittel und Immersionsunterricht tun. Zudem könne er Subventionen beantragen, um Verwaltungsangestellte und Lehrkräfte in Sprachkurse zu schicken.

Uni machte Hausaufgaben

«Das Sprachengesetz wäre der Anlass, die Zweisprachigkeit im Kanton offensiver anzugehen», sagt Hänni. Dazu aber brauche es die Ausstrahlung der Stadt Freiburg – und da könnte es hapern: «Der Gemeinderat sträubt sich gegen eine zweisprachige Stadt.» Der Kanton und die Universität Freiburg hätten ihre Hausaufgaben gemacht, sagt Hänni. «Der Hauptort des Kantons, welcher Zweisprachigkeit ausstrahlen sollte, kommt jedoch bisher nicht so recht in Schwung.» Die Gemeinderäte sprächen «nur in Zwangssituationen» deutsch und sträubten sich gegen jeglichen politischen Vorstoss, die Stadt etwas zweisprachiger zu machen. Und das, obwohl Tourismus- und Wirtschaftskreise immer wieder darauf hinwiesen, dass Zweisprachigkeit einen Standortvorteil bedeute.

«Biel ist da ganz anders», sagt Hänni: Die Stadt am Jurafuss positioniere sich bewusst als zweisprachige Stadt. Darum befürchtet Hänni auch, dass eher Biel als Freiburg Sitz des Schweizerischen Sprachenzentrums wird. Das Sprachengesetz sieht die Schaffung eines solchen Zentrums vor. «Freiburg, das bereits ein universitäres Institut für Mehrsprachigkeit hat, wäre als Standort besonders prädestiniert», sagt Peter Hänni. Trotz der Bewerbung sei aber in Bundesbern «kaum der Eindruck entstanden, dass Freiburg dieses Zentrum unbedingt haben will»; und das liege vor allem an der Haltung der Stadt Freiburg.

Peter Hänni gibt die Hoffnung nicht auf, dass Freiburg seine Zweisprachigkeit noch besser fördert. «Das Sprachengesetz ist eine Offerte des Bundes für die Unterstützung einer aktiven Sprachenpolitik», sagt er. «Es wäre schade, würde Freiburg diese Gelegenheit nicht nützen.»

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