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«Der Gewaltpegel der Gesellschaft zeigt sich irgendwann im Spital»

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Gewalt existiert nicht nur auf der Strasse oder zu Hause. Auch in Spitälern und in der Pflege kann es zu Gewalt kommen. Woher kommt sie und wie äussert sie sich?

Gewalt gegen Gesundheitspersonal nimmt gemäss verschiedenen Spitälern in der Schweiz zu. Die Aggressionen richten sich oft gegen Pflegefachpersonen. Regeln, wie gegen gewalttätige Pflegebedürftige vorzugehen ist, gibt es keine, sagt Pierre-André Wagner, Leiter des Rechtsdienstes des SBK, des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner: «Jede Situation ist anders.» Jedoch werden in der Grundausbildung und anlässlich von Schulungen und Trainings die Pflegefachpersonen darauf vorbereitet. «Wichtig ist, dass man die Vorfälle meldet und darüber spricht», so Wagner. Viele Pflegende suchen die Schuld bei sich selbst, oder es wird ihnen vermittelt, dass Übergriffe halt zu ihrem Job gehören. Dabei könnten die Konsequenzen für gewalttätige Patienten bis zu einer Strafanzeige reichen. Wobei aber natürlich der Gesundheitszustand des betreffenden Patienten beachtet werden muss. Wagner:

Denn Gewalt kann eine Ausdrucksform einer Krankheit sein.

Die Gewalt kann jedoch auch andersrum angewendet werden: «Gewalt von Pflegefachpersonen gegen Pflegebedürftige sollte nicht passieren und ist auch relativ selten», so Wagner. Doch jeder Übergriff sei einer zu viel. «Es gibt leider überall faule Äpfel, zum Beispiel Personen mit sadistischen Zügen, aber auch solche, die aus Überforderung übergriffig werden», so Wagner weiter. Die Klingel wegnehmen, weil die Person zu oft läutet, oder die Kleidung nicht waschen; es sei nicht nur eine Sache des Charakters, sondern auch der fachlichen Kompetenz, mit der Abhängigkeit der Pflegebedürftigen umgehen zu können und sie nicht auszunützen. «Auch Zwangsmassnahmen sind immer ein Dilemma, ein Abwägen zwischen Freiheit und Sicherheit.» Massnahmen seien im Interesse des Patienten, aber die Einschränkungen stellen eine Form der Gewalt dar.

Auch die institutionelle Gewalt muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden: «Es gibt etliche Vorschriften, die man den Bewohnerinnen und Bewohnern macht, ohne grosse Rücksicht auf deren Bedürfnisse zu nehmen», so Wagner. Ihr Tagesablauf wird einseitig den betrieblichen Bedürfnissen untergeordnet.

Pandemie hallt nach

Probleme sieht Wagner in der gesellschaftlichen Entwicklung: «Gewalt nimmt zu, und der Gewaltpegel der Gesellschaft zeigt sich irgendwann im Spital», so Wagner. Auch die Überlastung und Überreizung des Systems ist ein Nährboden für Gewalt. «Corona hat alles verschlimmert», so Wagner. Zwar seien keine neuen Probleme entstanden, aber sie seien auf die Spitze getrieben worden.

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