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Der Gnomenvater bastelt wieder

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Jürg U. Ernst ist 62 Jahre alt. Im letzten halben Jahr musste er jedoch die deutsche Sprache lernen, wie es normalerweise Drittklässler tun: Einen Tag nach Saisonschluss im Gnomengarten Anfang Oktober habe er aufgeräumt, und dann habe es «gchlepft», erzählt Ernst. Seit über zehn Jahren stellt er in seinem Garten in Schwarzenburg verschiedene skurrile Figuren aus Beton aus. An jenem Tag im Oktober ist er zusammengebrochen, erlitt einen Hirnschlag und wurde notfallmässig ins Berner Inselspital gebracht. Er habe «Schwein gehabt», sagt Ernst. Körperlich hat er keine Schäden davongetragen, aber das Sprachzentrum wurde beschädigt. Und so musste er nach dem einwöchigen Spitalaufenthalt regelmässig zur Logopädin, um die Sprache wieder zu erlernen.

«Typisch für einen Voyeur»

Kurz vor der diesjährigen Saisoneröffnung fehlen Jürg U. Ernst die Worte nicht mehr, die Logopädin sieht er nur noch zur Kontrolle. Am Telefon erzählt er von seiner neuen Figur, die er kreiert hat: Im Gnomengarten steht neuerdings ein neugieriger Gaffer aus Beton; der «Monsieur le voyeur». Auf seiner grossen Nase trägt er eine Brille, um den langen Hals ist eine flatternde Krawatte gebunden, und aus seinem Mund fliesst Sabber. «Sabbern ist typisch für einen Voyeur», erklärt Ernst. Es gebe halt «ältere Herren, die sabbern und gluschten», erklärt er und fügt an, dass es in seinem Gnomengarten viel «Doppelbödiges» gebe.

Vom Hirnschlag ist Ernst nicht mehr viel anzumerken: Er erzählt von seinen Figuren, manchmal aber schweift er aus. Er erklärt vorneweg, dass er schwierige Wörter nicht auf Anhieb findet. Auch dürfe er sich nicht übernehmen. Mehr als zwei Führungen durch den Garten pro Tag liegen für ihn nicht drin. «Es geht eine Weile, bis mein Sprachzentrum jeweils anläuft», sagt er und lacht. Zudem würden seine Kräfte langsam nachlassen.

Der Denker ist in Planung

Trotzdem, Jürg U. Ernst hat noch viel vor. Bereits seit Jahren bastelt er am Projekt «Helvetia»–einer Frauenskulptur, welche viele Männerfantasien auf einmal verkörpern soll. Und im nächsten Jahr soll die Figur «Le penseur» neu im Gnomengarten stehen. Bei dieser Figur drückt Ernst künstlerisch aus, was ihm im letzten Oktober widerfahren ist: Bei der neuen Figur wird das Sprachzentrum im Hirn zu sehen sein.

Plutos Thronfolger bietet Platz zum Verweilen. 

«Es geht jeweils eine Weile, bis mein Sprachzentrum anläuft.»

Jürg U. Ernst

Gnomenvater

Saisoneröffnung

Viele Bilder und ein Song für den Voyeur

Am Samstag, 1. Juni, öffnet der Gnomengarten seine Tore für das Publikum. Der Garten ist bis am 26. Oktober jeweils am ersten und dritten Wochenende des Monats samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr für das Publikum offen. Auf Anmeldung führt Jürg U. Ernst auch Gruppen durch den Garten. Für die Vernissage am Samstag hat der Berner Liedermacher Dänu Brüggemann den «Monsieur-le-voyeur-Song» komponiert. Auch stellt der Künstler Oskar Weiss aus Muri bei Bern seine Bilder aus.hs

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