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Der grosse Blonde hinterlässt eine Stadt

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Wenn Yves Menoud in sein Büro im Rathaus von Bulle tritt, kann er das gerade noch, ohne den Kopf einzuziehen. Mit seinen 1,93 Metern hat Yves Menoud eine Statur, die auffällt. Dazu kommen das volle Haar mit den langen Locken und eine Kleidung, die ebenfalls seine Persönlichkeit betont. Zu 90 Prozent trage er Jeans–Markenjeans, wohlgemerkt. Dazu kommen häufig ein Gilet unter dem Sakko, markante Manschettenknöpfe, und beim Gespräch mit den FN sind auf den Hemdsärmeln die Initialen Y. M. eingestickt.

«Ich wollte nie, dass ein Amt mich in ein festes Muster presst», sagt Menoud. Dies habe er 27 Jahre lang beruflich als Bankier und seit 2009 auch als Syndic von Bulle so gehalten.

Architekt der Fusion

 Yves Menoud wird bei den Gemeindewahlen am 28. Februar nicht mehr antreten und im Herbst auch den Sitz im Grossen Rat nicht mehr verteidigen. In sieben Jahren als Syndic der zweitgrössten Freiburger Stadt hat Menoud Spuren hinterlassen. Nicht nur, weil er mit seinen Stimmen der CVP zu einem dritten Sitz in der Stadtregierung verhalf und als Nachfolger von Jean-Paul Glasson in der FDP-Hochburg als CVP-Politiker das Präsidium übernahm.

 Yves Menoud gilt nämlich auch als Architekt der Fusion von La Tour-de-Trême und Bulle. Er war erster Präsident des Generalrats von La Tour-de-Trême, dann Syndic, und führte Fusionsgespräche unter anderem mit seinem Bruder, dem heutigen Präsidenten des Freiburger Spitals und damaligen Vize-Syndic von Bulle, Philippe Menoud.

«Wenn ich als 18-Jähriger gewusst hätte, wie politisch ich als 50-Jähriger würde, hätte ich mich wohl einen Dummkopf genannt», sagt er. Obwohl er als Sohn des Oberamtmanns Robert Menoud im Schloss von Bulle aufgewachsen war, hatte er mit Politik lange nichts am Hut. Erst als der Gemischte Chor von La Tour-de-Trême ihn überredete, ein Sängertreffen zu organisieren, merkte er, dass ihm diese Art von Verantwortung gefiel. Er machte sich erst in La Tour-de-Trême einen Namen, wo er heute noch wohnt, und später auch in der fusionierten Gemeinde. Ein einziges Mal scheiterte Menoud an der Urne: 2011, als er bei der Wahl ins Oberamt unterlag.

Yves Menoud trat in den letzten Jahren schrittweise kürzer. Die ersten drei Jahre nach seiner Wahl habe er 80 Prozent als Bankier und rund 80 Prozent als Syndic und Grossrat gearbeitet. Mit 60 Jahren gab er den Job bei der Bank auf, Berufspolitiker wurde er aber nicht. Der Syndic erhält in Bulle als Fixum 75 000 Franken, die anderen Gemeinderäte 45 000 Franken. Eine Bürgergruppe habe vor vier Jahren verlangt, für Bulle die Einführung eines Profi-Gemeinderats zu prüfen, so Menoud. Eine Studie kam aber zum Schluss, dass Bulle dafür zu klein ist. «In der Schweiz gibt es keine Stadt mit weniger als 30 000 Einwohnern und einem professionellen Gemeinderat», sagt er. Trotzdem steht die Einführung des Vollamts für 2021 im Raum, verrät er. «Das würde eine Reduktion von neun auf fünf Gemeinderäte und Kosten von einer Million Franken bedeuten.»

Unruhe um Raumplanung

Yves Menoud hatte 2011 angekündigt, dass er nicht mehr zur diesjährigen Wahl antreten werde. Wie er sagt, habe ihn aber ein Hauptthema zum Zweifeln gebracht: die Raumplanung. Der Gemeinderat geriet in die Kritik, weil nach Ansicht von Bürgern in Bulle ohne Konzept gebaut wird. Zwischendurch trat gar die Raumplanungskommission zurück, weil sie sich nicht angehört fühlte.

«Die Raumplanung ist aber kein Misserfolg», so Menoud. Bulle habe sehr früh einen Richtplan neuster Generation erstellt. «Uns hat allerdings die Geschwindigkeit überrascht, mit der er umgesetzt wurde», so Menoud. «Der Richtplan war für 15 Jahre ausgelegt, aber nach drei Jahren waren schon alle Zonen verplant. In wenigen Jahren sind wir eine echte Stadt geworden.» Mittlerweile haben sich die Gemüter aber wieder beruhigt, und mit dieser Legislaturbilanz kann Menoud beruhigt zurücktreten.

Bulle: Von neun Gemeinderäten treten fünf nicht mehr an

D ie Gemeindewahlen vom 28. Februar werden Bulle einige Wechsel bringen. Neben Syndic Yves Menoud (CVP) kandidieren auch die drei FDP-Gemeinderäte Josiane Romanens (Vize-Syndique), Yves Grandjean und Yves Sudan sowie die Unabhängige Sylvie Magne nicht mehr. Von den Bisherigen treten Marie-France Roth Pasquier und Pierre Pythoud (CVP) sowie Raoul Girard und David Seydoux (SP) erneut an.

Die zahlreichen Rücktritte könnten das Kräfteverhältnis in der Stadtregierung durcheinanderbringen. In der letzten Legislatur waren die FDP, die CVP und die SP mit je drei Gemeinderäten vertreten. Sylvie Magne trat während der Legislatur aus der SP aus.

Unter den neuen Kandidaten sind einige prominente Namen vertreten. So könnte auf der CVP-Liste der frühere Vize-Syndic und heutige HFR-Präsident Philippe Menoud ein Comeback geben, den Platz seines Bruders Yves übernehmen und so der CVP ihren dritten Sitz erhalten. Für die SP steigt Grossrätin Chantal Pythoud ins Rennen, und bei der traditionell starken FDP ragt Johanna Gapany, Vizepräsidentin der Jungen FDP Schweiz, Generalratspräsidentin und Kampagnenleiterin der FDP Freiburg, heraus. Aufgrund des Wähleranteils ist es möglich, dass die SVP einen Sitz ergattert. Sie tritt mit einer Einerliste an. Auch die Grünen stellen einen Kandidaten, und CVP-Grossrat Patrice Morand tritt für die Liste Unabhängige-Freie Wähler an.

Bei dieser ungewissen Ausgangslage ist derzeit völlig offen, wer der neue Stadtpräsident von Bulle wird. uh

Grossfusion: Menoud steht zur Verfügung

Der zurücktretende Syndic von Bulle, Yves Menoud, kann sich auch für die Zukunft ein politisches Mandat vorstellen. Gerne würde er das Projekt einer Grossfusion sämtlicher 25 Greyerzer Gemeinden zu einer einzigen weiter begleiten. «Ich bin dafür offen und verfügbar», sagt Menoud gegenüber den FN. «Das Projekt interessiert mich wirklich, und ich glaube auch an einen Erfolg.»

Seit einiger Zeit ist eine vom Greyerzer Oberamtmann Patrice Borcard angeführte Arbeitsgruppe daran, ein Konzept für eine Grossgemeinde für den ganzen Bezirk auszuarbeiten. Auch Menoud macht bei dieser Arbeitsgruppe mit. An einer Versammlung der Gemeinderäte aus den 25 Gemeinden des Bezirks stimmten in einer Konsultativabstimmung 120 oder 82 Prozent der Gemeinderäte für die Grossgemeinde. Gegen 29 Millionen Franken stehen vom Kanton in Aussicht (FN vom 19.12.15). «Es ist ein Projekt für die kommende Legislatur», so Borcard damals. Nun hat die Arbeitsgruppe die Gemeinden formell nach ihrer Meinung befragt: 19 sind dafür, drei dagegen und drei haben Vorbehalte, wie Menoud den FN sagt.

Mit Fusionen hat Yves Menoud Erfahrung: Er organisierte unter dem Dach der Valiant-Bank Fusionen von Regionalbanken in der Westschweiz. Bei der Gemeindefusion von Bulle und La Tour-de-Trême war er treibende Kraft, und in den letzten drei Jahren hat Menoud als Coach mehrere Gemeinden aus dem See- und Broyebezirk beraten. Einige dieser Fusionen verliefen erfolgreich, andere scheiterten an der Urne. uh

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