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Der «halbe Freiburger» wird Bieler

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Yannick Rathgeb gehört nicht zu der weitverbreiteten Spezies der Sportler, die eine misslungene Saison mit Floskeln schönzureden versuchen. «In diesem Jahr ist so viel in die Hosen gegangen, wie ich mir gar nie hätte vorstellen können. Irgendwann hat es mir abgelöscht», sagte der Verteidiger gestern gegenüber den FN. Das ist der Grund, warum Rathgeb sein Nordamerika-Abenteuer bereits nach einem Jahr beendet, obwohl er mit der Organisation der New York Islanders eigentlich einen Vertrag über zwei Saisons unterzeichnet und immer betont hatte, sich mindestens zwei Jahre Zeit zu geben, um sich durchzusetzen.

Die Nati gab ihm noch den Rest

Doch davon, sich einen Platz in der NHL zu ergattern, war Rathgeb stets weit entfernt. Selbst beim Farmteam der New York Islanders war er meist nur zweite Wahl. Für die Bridgeport Sound Tigers kam er in der zweitklassigen AHL nur in 32 von 74 Spielen zum Einsatz, ansonsten war er überzählig. «Wenn es auch nur ein bisschen besser gelaufen wäre, hätte ich es bestimmt noch ein weiteres Jahr versucht. Aber so …» Er hätte durchaus die Möglichkeit gehabt, in Nordamerika zu bleiben, sagt Rathgeb. «Die Bitte um Vertragsauflösung kam vor allem von meiner Seite.» Zudem sei ein anderes Team noch an einer Verpflichtung interessiert gewesen, als die Islanders ihn auf die Waiverliste setzten und er damit für alle NHL-Organisationen frei war. «Aber ich glaube, in die Schweiz zurückzukehren, ist die bessere Variante. Es ist kein Entscheid, der von heute auf morgen gefällt wurde, sondern er ist gereift. Ich habe in den letzten Wochen lange und viel mit meinem Umfeld diskutiert.»

Wenn man Rathgeb reden hört, spürt man heraus, dass der Mangel an Wertschätzung in den letzten Monaten an seinem Selbstvertrauen genagt hat. «Die Geschichte mit der Nationalmannschaft hat mir dann noch den Rest gegeben», sagt Rathgeb. Nachdem der 23-Jährige Bridgeport in Richtung Nationalmannschaft verliess, obwohl das Team noch in den Playoffs im Einsatz stand, kam er gerade einmal zu zwei Testspiel-Einsätzen für die Schweiz – und wurde anschliessend beim nächstmöglichen Kaderschnitt von Trainer Patrick Fischer gleich wieder aussortiert.

Biel als «logische Wahl»

Nach dem durch und durch missglückten Jahr drückt Yannick Rathgeb nun den Reset-Knopf. Gestern gab der EHC Biel bekannt, dass der Offensivverteidiger bei den Seeländern einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat. «Biel ist ein sehr interessanter Club, der in den letzten Jahren Mega-Fortschritte gemacht hat. Zuletzt wurde das Team immer stärker, wie die zwei Halbfinal-Qualifikationen zeigen.» Zudem habe Biel mit Stefan Ulmer bis jetzt nur einen Rechtsschützen im Team. «Es war also vom Kader her eine logische Wahl für mich.»

Zudem ist es den Seeländern wohl auch gut gelungen, Rathgeb genügend zu bauchpinseln. «Biel hat früh sein Interesse gezeigt, es war sogar einmal jemand in den USA, um sich ein Spiel von mir anzuschauen.»

Lobeshymne auf Gottéron

Aus Freiburger Sicht stellt sich natürlich in erster Linie die Frage: Warum wechselt Yannick Rathgeb nicht zurück zu Gottéron? Dem Club, bei dem er sich zwischen 2015 und 2018 insbesondere durch seine vielen Tore und Assists nicht nur zu einem der Publikumslieblinge, sondern auch zu einem der besten und gefragtesten Offensivverteidiger der Liga entwickelte? «Ich wollte eine neue sportliche Herausforderung», sagt er. Das sei von Anfang an klar gewesen, deshalb habe er Freiburgs Sportchef Christian Dubé bereits früh persönlich darüber informiert, dass Gottéron momentan keine Option sei. Dubé bestätigt das. «Dadurch haben wir gar nie richtig zu diskutieren begonnen. Ich habe deshalb auch keine Offerte gemacht», so Freiburgs Sportchef.

Hätte es Rathgeb als Scheitern empfunden, wenn er an den Ort zurückgekehrt wäre, von dem aus er vor weniger als einem Jahr zu seinem Nordamerika-Abenteuer aufgebrochen war? «Nein, überhaupt nicht. Und es ist auch nicht so, dass Freiburg vom Kader her nicht interessant wäre. Gottéron hat vier Topausländer verpflichtet und hat mit dem neuen Stadion und dem neuen Clubpräsidenten sehr gute Zukunftsaussichten.» Zudem habe der Club viel für ihn gemacht, ihn beispielsweise letzten Sommer weiter mittrainieren lassen. Mark French sei einer der besten Trainer. «Und ich liebe Freiburg, fühle mich mittlerweile sogar als ein halber Freiburger», so Rathgeb, der mit einer Senslerin liiert ist und in Schmitten wohnt. «Ich habe Gottéron ins Herz geschlossen und ich denke, dass ich irgendwann auch wieder für Freiburg spielen werde.»

Vorerst keine Ausstiegsklausel

Aber eben nicht jetzt. Jetzt glauben Rathgeb und sein Agent, dass ein Neuanfang in Biel die beste Option ist, um die Karriere neu zu lancieren. Nächste Woche fliegt der Langenthaler, der das Sommertraining individuell in Bern absolviert, noch einmal in die USA, um letzte Sachen abzuholen. Danach ist er fürs Erste definitiv zurück in der Schweiz. Eine NHL-Ausstiegsklausel hat er sich in Biel erst für sein drittes Jahr in den Vertrag schreiben lassen.

«In diesem Jahr ist so viel in die Hosen gegangen, wie ich mir gar nie hätte vorstellen können. Irgendwann hat es mir abgelöscht.»

Yannick Rathgeb

Biel-Verteidiger

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