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Der Hase fühlt sich wohl im Grossen Moos

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zur Bildergalerie: http://bit.ly/Osterhaas

Wildhüter Elmar Bürgy steht auf einer Wiese im Grossen Moos und späht mit dem Feldstecher in den Nebel. «Nichts», sagt er. Während Schokoladehasen in der Osterzeit omnipräsent sind, suchen wir bereits eine ganze Weile vergeblich nach einem echten Feldhasen. «Jetzt wende ich den ultimativen Trick an, um Hasen anzulocken: Rüebli-Geräusche nachmachen», sagt Elmar Bürgy und lacht. Und wird dann wieder ernst: «Rüebli isst der Feldhase aber eigentlich gar nicht so oft. Fenchel mag er viel lieber.» Auch Salat knabbere er gern an, hauptsächlich ernähre er sich aber von verschiedenen Gräsern und Kräutern.

Bürgy zeigt auf den Boden. Wir stehen auf einem sogenannten Magerstandort, in einem von der Strafanstalt Bellechasse renaturierten Gebiet. «Hier wachsen viele verschiedene Pflanzen, wohl so 30 bis 40 Sorten», sagt er. Das sei ideal für die Ernährung des Feldhasen. Dann zeigt der Wildhüter auf eine grünere Wiese weiter weg: «Auf den fetten, gedüngten Wiesen wachsen nur etwa sieben Sorten.»

Spuren auf dem Vlies

Doch obwohl dieses renaturierte Gebiet mit seiner artenreichen Wiese und den vielen Büschen als Versteckmöglichkeiten der ideale Lebensraum ist für Feldhasen – an diesem nebligen Morgen will sich uns kein Exemplar zeigen. Wir steigen wieder ins Auto, Elmar Bürgy fährt nun langsam den Feldern im Grossen Moos entlang und hält mit seinem Feldstecher Ausschau. Der Nebel ist immer noch dicht, die Sicht beträgt keine 50 Meter. «Die Hasen ruhen gern in den Ackerfurchen, dort sind sie gut getarnt», erklärt er. «Weil wir aber nicht weit sehen können, ist es schwierig, sie zu entdecken.»

Auf einem hellen Vlies, das junge Salatpflanzen bedeckt, finden wir immerhin Spuren: Ein Hase ist mit schmutzigen Pfoten darüber gehoppelt. «Eigentlich sieht man im Grossen Moos häufig Feldhasen», sagt Elmar Bürgy, fast entschuldigend. «Heute lassen sie mich etwas im Stich.»

Bürgy weiss, wo die Tiere zu finden sind, denn er führt für ein schweizweites Monitoring Zählungen durch. «Dazu fahre ich nachts eine bestimmte Route ab mit einem Scheinwerfer am Auto. Ich zähle alle Hasen, die ich im Scheinwerferlicht sehe», sagt er. Daraus berechnet er die Dichte einer Hasenpopulation auf einem gewissen Gebiet.

Die Population im Grossen Moos ist eine der grössten in der Schweiz. «Hier gibt es rund zehn bis zwölf Feldhasen auf hundert Hektaren», sagt Bürgy. Im Rest des Kantons Freiburg gebe es nur gerade 0,5 bis einen Hasen pro hundert Hektaren. Doch warum fühlt sich der Feldhase ausgerechnet im intensiv bewirtschafteten Grossen Moos so wohl? Das hängt mit der Bewirtschaftungsart zusammen sowie mit verschiedenen Naturschutzmassnahmen. Denn im Grossen Moos gibt es keine grossen Monokulturen wie etwa kilometerweite Maisfelder. Die Felder sind eher klein. Dazwischen gibt es immer wieder Wiesen sowie Grünstreifen mit eigens angelegten Büschen und Hecken. «Diese Strukturen sind ideal für die Hasen: Sie finden Nahrung, Ruheplätze und Verstecke.»

Feldhasen seien Steppentiere – und Beutetiere von Füchsen und Raubvögeln, weshalb sie auf Verstecke angewiesen seien. Droht Gefahr, flüchten sie in diese Verstecke – mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Kilometern pro Stunde.

Die grösste Bedrohung für die Hasen sind aber nicht die Raubtiere, es ist die intensive Landwirtschaft mit grossen Monokulturen und Pestiziden, die ihnen den Lebensraum und die Nahrungsgrundlage entzieht. Der Kanton versucht, mit Biotopen und Wildtierkorridoren Gegensteuer zu geben. Im Grossen Moos haben diese Massnahmen Wirkung gezeigt, seit einigen Jahren gibt es dort wieder mehr Hasen.

Tödliche Krankheit

Eine weitere Gefahr ist die meist tödlich verlaufende Krankheit Tularämie. Erst kürzlich gab es Fälle im Kanton Freiburg, wie Bürgy sagt. Die Krankheit kann sich auf Menschen übertragen, weshalb es sehr wichtig ist, tote Feldhasen nicht anzufassen und sofort den Wildhüter zu alarmieren.

Gegen all diese Gefahren wehrt sich der Feldhase, indem er für viel Nachwuchs sorgt. Drei- bis viermal pro Jahr wirft eine Häsin zwei bis fünf Junge. Das Spezielle: Sie kann bereits wieder schwanger werden, bevor sie einen Wurf geboren hat. «Wir nennen das Superfötation», erklärt Bürgy. Er biegt auf einen Feldweg ein, den wir bereits einmal befahren haben. «Eine Runde machen wir noch», sagt er entschlossen, den Feldstecher in der Hand. Der Nebel ist jetzt etwas weniger dicht und die Sicht besser. Dann hält er das Auto plötzlich an, zeigt auf einen Acker. «Jetzt haben wir Glück. Seht ihr den braunen Fleck, ungefähr 25 Meter von uns entfernt?» Wir sehen zunächst keinen Hasen. Elmar Bürgy geht langsam auf einen Fleck zu, der aussieht wie ein helles Stück Erde. Als sich der Wildhüter auf rund zehn Meter genähert hat, springt der Fleck auf, und wir erkennen endlich den Hasen. Blitzschnell rennt er hakenschlagend übers Feld davon.

Zahlen und Fakten

Kaninchen, Feldhasen und Schneehasen

Feldhasen werden 65 Zentimeter gross und vier bis fünf Kilogramm schwer. Sie leben im Flachland und im Kanton Freiburg vor allem im Grossen Moos im Seeland. In den Freiburger Voralpen leben die Schneehasen, die mit 40 bis 60 Zentimetern und rund drei Kilogramm etwas kleiner sind als die Feldhasen. Ihr Fell ist im Winter weiss, um sich der Umgebung anzupassen. Besonders Wintersportler, die die Pisten verlassen, sind für sie eine Bedrohung, wie Elias Pesenti vom Freiburger Amt für Wald und Natur sagt. «Die Schneehasen erschrecken und verbrauchen auf der Flucht wertvolle Energie, die sie eigentlich fürs Überleben im Winter brauchen.» Ein weiterer Verwandter ist das wilde Kaninchen, das in der Schweiz aber nahezu ausgestorben ist. Es wird rund 42 Zentimeter gross und zwei Kilogramm schwer. Anders als die Feldhasen, die ihre drei bis fünf Jungen gleich nach der Geburt im Feld lassen, ziehen die Kaninchen ihren Nachwuchs in Erdhöhlen auf.

nas

 

 

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