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Der Intensivkurs mausert sich zum Renner

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: ANTON SCHWARTZ

Ein unbeteiligter Beobachter müsste glauben, im Garten der «Auberge aux Quatre Vents» in Freiburg sei eine Rangelei ausgebrochen. Wortlos zwar, aber durchaus mit Körpereinsatz streitet sich eine Gruppe Frauen und Männer um einen Stapel Stühle.

Die Rangelei ist inszeniert: Die elf Frauen und fünf Männer sind gestandene Lehrpersonen. Übungsleiter Wolfram Müller – er arbeitet freiberuflich in der Organisationsentwicklung und Bildungsberatung – hat sich das Rollenspiel ausgedacht. Die Leute sind derart bei der Sache, dass Wolfram Müller scherzhaft zur Vorsicht mahnt: Keine Verletzungen, bitte.

Ein Modul unter vielen

Das Rollenspiel ist Bestandteil des zweitägigen Moduls Konflikt-Management. Die 16 Lehrerinnen und Lehrer stecken mitten in der Intensiv-Weiterbildung (siehe Kasten).

Der Kurs findet für die deutschsprachigen Lehrpersonen seit dem Jahr 1995 in einem dreijährigen Turnus statt. «Konflikt-Management ist eines von mehreren Modulen», sagt Denise Jungo, zusammen mit Roger Gut verantwortlich für die Organisation des Intensivkurses. Denise Jungo ist zudem Fachreferentin zu den Themen Mobbing sowie Bindung/Bildung. Nebst den meist zweitägigen fix eingeplanten Modulen bietet der Intensivkurs auch Raum für eigene Aktivitäten.

Andere Berufswelten

«Blick über den Zaun» nennt sich ein solches Projekt. Jeder Teilnehmer organisiert sich in einem fremden Berufsfeld einen Einblick über mehrere Tage. Die Palette reicht vom Pirschgang mit einem Wildhüter über den Besuch in einem Architekturbüro bis zum Kurzpraktikum bei den FN.

Die Grundstruktur mit verpflichtenden Modulen und eigenverantwortlichen Projekten hat sich seit der ersten Ausgabe nicht wesentlich verändert. Allerdings hat sich der Kurs kontinuierlich weiterentwickelt. «Die Evaluation bringt uns jedesmal ein Stück voran», sagt Roger Gut. So besteht der diesjährige Kurs neu aus einem vierwöchigen Hauptblock vor den Herbstferien. Früher zerfiel der Kurs in mehrere kleinere Einheiten. Die Neukonzipierung erleichtert den Teilnehmenden nicht nur die Organisation der Stellvertretung; es löst sie auch tatsächlich über einen längeren Zeitraum aus ihrem beruflichen Alltag heraus.

Bildungsreise zum Dessert

Nicht unwichtig ist auch der Ort der gemeinsamen Aktivitäten: Die «Auberge aux Quatre Vents». Das Hotel liegt ideal. Es bietet genügend Räumlichkeiten, der Park ist ein fantastischer Arbeits- und Rückzugsort und nirgendwo riecht es nach Schulhaus. Während der Kurse gehört auch ein gemeinsames Mittagessen zur Pflicht.

Zu einem wesentlichen und selbstredend sehr beliebten Kursbestandteil hat sich die Bildungsreise entwickelt. Dieses Jahr führte der Trip auf den Balkan. Das Ziel ist mit Bedacht gewählt: Viele fremdsprachige Schülerinnen und Schüler haben ihre Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien. Die Bildungsreise hat die Lehrpersonen in drei der neuen Länder gebracht: Nach Montenegro, Albanien und Kroatien. Jedes Land hat seine eigene Geschichte, alle sind sie tief miteinander verwoben.

Weil Reisen bildet

«Eine Bildungsreise öffnet den Blick weit über den eigenen Horizont», sagt Reto Furter, Abteilungsleiter beim Amt für deutschsprachigen Unterricht (siehe Kasten rechts). «Die Leute bereiten sich auf diese Reise vor, sie haben Fragen an Land und Leute, in der Begegnung bauen sie sich ein Stück Kulturkompetenz auf. So entstehen die Bedingungen zum Verständnis für die meist schwierigen Lebenshintergründe der Balkankids und deren Eltern.»

«Die Reise steht und fällt mit der Kompetenz und dem Engagement der Reiseleitung», meint Roger Gut, Dozent an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, und gerät ins Schwärmen: Die Balkanreise hat die Erwartungen aller Teilnehmer in jeder Hinsicht übertroffen. Diese Woche wird so schnell niemand vergessen.

Zurück in den Berufsalltag

Am Ende der Herbstferien wird die Intensivweiterbildung 2010 mit einem letzten zweitägigen Modul abgeschlossen.

Die Teilnehmer stellen sich gegenseitig ihre freien Arbeiten vor, Erfahrungen aus der Arbeit in einem anderen Berufsumfeld werden ausgetauscht und der Kurs wird ausführlich evaluiert.

Am 2. November tauchen alle wieder ein in ihren vertrauten Berufsalltag. Dann beginnt der Intensivkurs – im besten Fall – seine Früchte zu tragen.

Anton Schwartz hat diesen Artikel im Rahmen des Intensivkurses als Gastpraktikant bei den FN geschrieben.

Literaturhinweis: Eva Burkard: «Balkan-Kids – die neuen Schweizer erzählen», Verlag Orell Füssli.

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