Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der Jakobsweg als Spendenmarsch

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es war ein langer Marsch, den Mario Schaller vor rund sechs Jahren angetreten ist: gut 2500 Kilometer zu Fuss von Rorschach am Bodensee bis nach Santiago de Compostela in Spanien am Ende des Jakobswegs. Das Marschieren wurde zu seiner Aktivität in den Sommerferien. Vor Augen hatte er neben dem Ankunftsort in Spanien ein noch viel grösseres Ziel: Er sammelte für jede Etappe Spenden, um sie der Schweizerischen Gesellschaft für Cystische Fibrose zu übergeben. Am Wochenende wird er dies nun tun.

Für einen guten Zweck

Die Idee zum Pilgern kam dem gebürtigen Schmittner durch Zufall. Mit einem Freund wollte er von Luzern nach Freiburg wandern. Der Freund erkrankte, und der gemeinsame Plan musste aufgegeben werden. Als Mario Schaller 2014 mit eigenen Schicksalsschlägen zu kämpfen hatte, verspürte er den Drang loszumarschieren. Er informierte sich online über den besten Weg von Luzern nach Freiburg und stiess auf die Website des Jakobswegs. «Als ich am 21. Juli 2014 losmarschierte, hatte ich noch keine Ahnung, was das Ganze mit mir machen würde», sagt er heute. Die FN berichteten bereits vor fünf Jahren über den Beginn seines Projekts. Dass es zu einem Spendenmarsch werden würde, lag für Schaller auf der Hand. «Wenn ich schon pilgerte, wollte ich daraus etwas Sinnvolles machen.» Ein Familienmitglied hat die chronische Krankheit Cystische Fibrose (siehe Kasten). «Mit dem Pilgern wollte ich die Aufmerksamkeit für die Krankheit steigern.»

Flucht vor der Zeit

Mit einem vollen Rucksack und dem Ansporn der Spenden für jede Etappe marschierte er im Sommer 2014 los. Wegen seiner Arbeit als Verkäufer im Aussendienst konnte er nicht länger als maximal drei Wochen im Jahr für das Pilgern aufbringen. Seine Reise dauerte deshalb sechs Jahre. «Das Projekt wurde zu meinem Kind», sagt er heute. Dieses Kind hat sein Leben auf den Kopf gestellt. Er sei ruhiger geworden. «Ich möchte nicht mehr der Perfektion nachrennen.» Auf dem Jakobsweg beschäftigten ihn drei Probleme: Essen, Schlafen und Duschen. Das hat sein Leben entschleunigt. «Im Alltag dreht sich alles um die Zeit», sagt er und wiederholt das Wort Zeit ein paarmal. Auf dem Weg hatte er Zeit allein für sich.

Ein Gemeinschaftsgefühl

Auf sich gestellt war er dennoch nie, und Gespräche mit anderen Pilgern verkürzten eintönige Passagen. «Ich lernte Leute aus der ganzen Welt kennen.» Sein Spendenmarsch und die Krankheit Cystische Fibrose waren dabei oft Thema. Auch andere Leute liefen nicht nur für sich. «Ich sah jemanden, der einen Rollstuhlfahrer über Stock und Stein stiess», erzählt Mario Schaller, der dieses Bild nicht mehr vergessen wird.

«Es ist auch schön, einfach mal sechs Kilometer schweigend nebeneinander zu laufen», beschreibt er das besondere Gefühl der Gemeinschaft, das er auf all seinen Etappen empfand – obschon die meisten den Weg antreten, um für sich allein zu sein. Der schönste Teil des Wegs war für Mario Schaller denn auch jener, der am wenigsten Pilger hatte: zwischen Genf und Le Puy, der Rhone und den Rebstöcken entlang. «Die Pilger früher wussten, wo sie ihren Weg durchführen mussten, und hatten so ihren Schluck Rotwein», schmunzelt er.

Trotz Umwegen ans Ziel

Mario Schaller hat den Jakobsweg auch aus Bequemlichkeit gewählt. «Es ist alles ausgeschildert und organisiert.» Den Wegweisern entlang würde man sich kaum verlaufen können, hoffte er. Schaller gesteht, dass er dennoch auf Umwege kam. «Meistens dann, wenn ich dachte, ich sei besonder schlau, und eine Abkürzung nahm.» Der Weg war schliesslich alles andere als bequem. Von Schnee bis zu brütender Hitze habe er jedes Wetter erlebt. Angespornt von den Sponsoren, legte er in seinen Etappen keine Ruhetage ein. Diesen Sommer wanderte er schliesslich in Spanien entlang den Jakobsmuschel-Schildern in Richtung Santiago de Compostela.

Ein Erfolgserlebnis

Die Ankunft am Zielort im August war für Mario Schaller das schönste Erlebnis und sehr emotional. Noch immer strahlen seine Augen beim Gedanken daran. Auf dem Weg wollte er 10 000 Franken für die Schweizerische Gesellschaft für Cystische Fibrose sammeln. «Der Betrag ist massiv darüber, aber noch will ich nicht verraten, wie viel.» Am Samstag übergibt er den Check der Gesellschaft. Danach gönnt er sich die ersten gemeinsamen längeren Ferien mit seiner Freundin. Das Pilgern und den Einsatz für die chronische Krankheit will er aber nicht sein lassen.

Vorschau

Abschlussabend der Pilgerreise

Mario Schaller hat nach 90  Etappen Santiago de Compostela erreicht und dabei Spenden für die Schweizerische Gesellschaft für Cystische Fibrose gesammelt. Am Samstagabend übergibt er den Check der Gesellschaft. Wie viel Geld zusammenkam, möchte er nicht verraten. Ab 19.30 Uhr ist die Aula der Oberstufe Tafers offen für alle Interessierten. Mario Schaller wird von seinen Erlebnissen auf dem Jakobsweg erzählen. Zudem wird es am Abend zur Premiere des Songs «Mini Zyt» kommen. Sensler Musiker schrieben das Lied, um das Projekt zu unterstützen, und treten unter dem Namen Fairity auf – F für Freiburg, air für Luft, ity aus dem Wort Charity. «Wir hoffen, dass das Lied ab dem 8. Dezember im Radio läuft», sagt Mario Schaller.

Cystische Fibrose

Eine häufig vorkommende Erbkrankheit

In Westeuropa ist Cystische Fibrose (CF) laut der Schweizerischen Gesellschaft für Cystische Fibrose (CFCH) eine der häufigsten Erbkrankheiten. Die Stoffwechselkrankheit ist von aussen nicht sichtbar. Bei CF-Erkrankten können die Körperzellen kein Wasser und Salz mit der Umgebung austauschen. Deshalb bilden Drüsen und Zellen ­Sekrete, die zähflüssig sind. Davon sind besonders die Lunge und der Verdauungstrakt betroffen. In der Lunge entsteht zäher Schleim, der zu Husten, Bakterienbesiedlung und Entzündungen führt. Der Verdauungstrakt kann verschiedene Nährstoffe nicht richtig aufnehmen. Das führt zu Bauchschmerzen, Durchfall und mangelnder Gewichtszunahme.

Grund für die Erkrankung ist ein Erbgut-Fehler. Rund vier Prozent der Schweizer ­Bevölkerung sind CF-Träger. Wenn zwei CF-Träger miteinander ein Kind haben, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass dieses an CF erkrankt, 25 Prozent. In der Schweiz sind rund 1000  Personen betroffen.

Mit einer konsequenten Therapie kann die Lebensqualität verbessert werden. Die Lebenserwartung von CF-Patienten hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. In England wird das mittlere Überlebensalter für Betroffene, die nach 2000 auf die Welt kamen, auf 50  Jahre geschätzt.

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema