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Der Kampf gegen Seuchen will gelernt sein

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«Die biologische Bedrohung – Wenn die Epidemie eintritt», so lautete das Thema einer Informationsveranstaltung am frühen Freitagabend in Düdingen. Michel Hefti, Mitglied des Gemeindeführungsorgans (GFO) Düdingen, welches die Veranstaltung organisierte, erlangte ohne grosse Mühe die Aufmerksamkeit der Anwesenden: «Spanien in Angst» oder «zerrissene Schutzanzüge» zählte Hefti die vergangenen Schlagzeilen rund um das in Westafrika ausgebrochene Virus Ebola auf. Mit dieser derzeit grassierenden Epidemie gewann der Anlass des Abends denn auch an Aktualität.

Keine Unbekannte

Es ist nicht verwunderlich, dass Ebola das grosse Thema am Informationsanlass im Podium war. «Seit letztem Jahr sind erste Fälle dieses Virus in Westafrika bekannt», sagte der Arzt Marc Strasser den Anwesenden zur Entstehung der jetzigen Epidemie. Er warf der internationalen Gemeinschaft vor, zu lange gewartet zu haben, um zu intervenieren. So kam es, dass sich vor wenigen Tagen in Spanien erstmals eine Person auf dem europäischen Kontinent mit dem Virus angesteckt habe. «Ebola ist keine Unbekannte», meinte Strasser, der im Labor Spiez als Chefvirologe tätig ist. Neu an der jetzigen Ebola-Epidemie sei aber, dass sie sich das erste Mal in Westafrika und vor allem auch in den Städten ausgebreitet habe.

Diagnose schwierig

Strasser erklärte den Zuhörerinnen und Zuhörern, wie schwierig es sei, eine Ebola-Infektion festzustellen: «Bis zu 21 Tage können von der Infektion bis zum Eintreten erster Symptome vergehen.» Solche Umstände würden die Arbeit der Mediziner nicht gerade erleichtern, sagte auch Professor Sergei Bankoul, Chef der medizinischen ABC-Abwehr der Schweizer Armee. «Meist sieht man als Arzt erst spät, um was es sich bei einem konkreten Fall handelt», führte er aus und verglich das Diagnoseproblem mit einem Eisberg, bei dem nur die Spitze sichtbar ist.

Schweiz gewappnet

Wie gross die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Virus in die Schweiz kommt, sei, wollte ein Besucher denn auch wissen. «Diese Möglichkeit besteht», antwortete Marc Strasser. «Ich schliesse nicht aus, dass es zu einem Ansteckungsfall kommt», sagte er gegenüber den FN. Die Chance für eine Ausbreitung des Virus in der Schweiz schätze er aber als gleich null ein: «Die Schweiz ist vorbereitet.»

Was aber, wenn in Düdingen wirklich einmal eine Epidemie ausbrechen sollte? Dies fragte Gemeinderat Patrick Stampfli zu Beginn der Veranstaltung in die Runde. Robert Riedo, Chef des Gemeindeführungsorgans in Düdingen, nahm sich dieser Frage an. Schliesslich stelle eine biologische Bedrohung für die Region die grösste Gefahr dar – das habe eine Risikoanalyse des GFO auf Gemeindeebene ergeben. «Viren und Käfer kennen keine politischen Grenzen», so Riedo.

Ein Impfzentrum erstellen

Was müsste aber unternommen werden? Riedo nannte verschiedene Massnahmen –etwa die des «Social Distancing»: Die Schliessung der Schulen sowie die Einstellung von Vereinsaktivitäten sind dabei nur zwei Beispiele. «In Düdingen müssten wir, falls ein Impfstoff vorhanden wäre, die Turnhalle zu einem Impfzentrum umfunktionieren.» Riedos Ausführungen machten den Anwesenden klar, dass «alle Lebensbereiche von einer Epidemie betroffen wären».

GFO Düdingen: Lokale Instanz bei Katastrophen

D as kantonale Gesetz über den Bevölkerungsschutz schreibt den Gemeinden vor, entweder allein oder durch interkommunale Zusammenarbeit innerhalb von zwei Jahren ein Gemeindeführungsorgan aufzubauen. Dieses hat die primäre Aufgabe, in Krisen- und Katastrophenfällen die lokale Führung und Koordination zu übernehmen. Dieses Organ zur Unterstützung der Gemeindebehörden kommt etwa bei grösseren Unfällen, Naturkatastrophen oder Epidemien zum Einsatz. Die Mitglieder eines GFO durchlaufen eine Ausbildung, die der Bevölkerungsschutz des Kantons organisiert. ma

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