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Der Kanton stellt erstmals ein Dach für eine Solaranlage zur Verfügung

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Das Gebäude des Amts für Informatik und Tele­kommunikation in Givisiez wurde gestern für die Stromversorgung an eine 675 Qua­dratmeter grosse Fotovoltaikanlage auf dem Gebäudedach angeschlossen und eingeweiht.

Es ist dies nicht das erste Staatsgebäude, auf dem Solarzellen montiert sind, aber das erste, das nach einem neuen Geschäftsmodell funktioniert. Die Solaranlage wurde nämlich vom Unternehmen Soleol aus Estavayer-le-Lac montiert, das auch Produktion und Verkauf des Stroms übernimmt. Der Staat stellt das Dach zur Verfügung. Soleol trägt die Investitionen, und der Staat kann Strom zu einem billigeren Tarif beziehen. Der Vertrag mit Soleol läuft über 25  Jahre, dann wird der Staat Besitzer der Anlage (siehe FN vom 30. Juni).

Statt dem marktüblichen Preis von über 20 Rappen pro Kilowattstunde muss der Staat 10 bis 13 Rappen bezahlen, sagte der Chef des Amts für Energie, Serge Boschung, gestern an einer Medienkonferenz.

120 Gebäude im Visier

Das Pilotprojekt umfasst vier weitere Gebäude: der Campus Schwarzsee, die Fachmittelschule Freiburg, das Polizeigebäude in Granges-Paccot und die Hochschule für Wirtschaft in Freiburg. Die Anlage in Schwarzsee wird schon in zwei Wochen in Betrieb genommen, die anderen drei Gebäude bis Februar 2019. Insgesamt werden die fünf Gebäude eine Solarfläche von nahezu 5000 Quadratmetern aufweisen.

Baudirektor Jean-François Steiert (SP) sagte, dass der Kanton ein Inventar jener Staatsgebäude gemacht hat, die für die Installation von Solaranlagen infrage kommen. Wie er erklärte, seien Solaranlagen bei rund 300 der insgesamt 700 staatlichen Gebäude potenziell möglich. 120 dieser Gebäude wolle der Kanton prioritär behandeln. Es sind dies Gebäude, die aufgrund ihrer Grösse, Form, Standort oder Einrichtung dafür geeignet sind.

«Der Staat ist glaubwürdiger, wenn er vormacht, was er der Bevölkerung nahelegt», so Steiert. Für die 120 Gebäude wolle man die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt mit dem Geschäftsmodell von Soleol einfliessen lassen, um zu entscheiden, wie man in Zukunft vorgehen will (siehe Kasten).

Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty (CVP) sagte, dass 2007 im Kanton Freiburg 60  Solaranlagen mit 2000 Quadratmetern in Betrieb waren. 2017 seien es bereits 3500 Anlage mit 750 000 Quadratmetern gewesen. Diese produzieren rund 100 Millionen Kilowattstunden, was dem Verbrauch von 28 000 Haushalten entspricht.

«Auf halbem Weg»

Die Energiestrategie bis 2030 sehe für Freiburg aber 200 Millionen Kilowattstunden vor. «Wir sind also auf halbem Weg», sagte Olivier Curty. Rechne man das Potenzial inklusive Fassaden und neuer Technologien hinzu, so liege die mögliche Produktion bei 2000 Millionen Kilowattstunden. «Das Geld, das dabei eingespart wird, können wir in anderen Bereichen wieder investieren», meinte Curty weiter. Serge Boschung ergänzte: «Es ergibt eine bessere Rendite als auf der Bank.»

Pilotprojekt

Ab 2019 will der Kanton den Markt öffnen

Für die Solaranlagen auf den fünf Gebäuden des Pilotprojekts arbeitet der Kanton Freiburg mit der Firma Soleol aus Estavayer-le-Lac zusammen. Diese hat auch das Geschäftsmodell ausgearbeitet, wonach der Staat die Dächer zur Verfügung stellt, Soleol die Anlagen aufbaut und finanziert, und der Staat den Strom zu einem billigen Tarif bezieht.

«Wir haben das betriebswirtschaftlich beste Modell ausgesucht», sagte Volkswirtschaftsdirektor Olivier ­Curty. Baudirektor Jean-François Steiert erläuterte, der Kanton habe verschiedene Möglichkeiten geprüft, so auch Groupe E oder Gruyère Energie. Wie Steiert betonte, betrifft die Zusammenarbeit mit Soleol vorerst das Pilotprojekt, mit dem man Erfahrungen sammeln wolle. «Danach wollen wir aber den Markt öffnen», sagte er. Dies dürfte für die nächsten Gebäude bereits 2019 der Fall sein.

Steiert betonte, dass man mit Soleol einen Partner mit solider Erfahrung ausgesucht habe, der schnell arbeite und das technische und juristische Rüstzeug mitbringe. Kantonsarchitekt Gian Carlo Chiové bekräftigte aber auch: «Wir haben keinen Exklusivvertrag mit Soleol.»

uh

 

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