Im Kanton Thurgau soll Französisch künftig erst ab der Sekundarstufe unterrichtet werden. Seit das Thurgauer Kantonsparlament diesen Entscheid gefällt hat, reissen die Diskussionen um den Fremdsprachenunterricht und den nationalen Zusammenhalt nicht ab. Am Mittwoch hat der Bundesrat klargemacht, dass er den Unterricht einer zweiten Landessprache in der Primarstufe gesetzlich festlegen will, wenn sich die Kantone nicht einig werden. Er sieht die Harmonisierung des Fremdsprachenunterrichts in Gefahr, denn der Thurgau ist nicht der einzige Kanton, der sich nicht an die geltende Strategie hält. Im Thurgau führten pädagogische Gründe zu diesem Entscheid, wie Erziehungsdirektorin Monika Knill ausführt. «Es ging nie darum, die zweite Landessprache zu vernachlässigen.» An den Lernzielen ändere man nichts und sie könne sich auch nicht vorstellen, dass man den nationalen Zusammenhalt gefährde, wenn man die Anzahl Französischlektionen auf drei statt fünf Jahre verteile. bw/BZ
Interview Seite 17