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Der Klangmagier Daniil Trifonov sorgte für ein faszinierendes Konzert

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Autor: Hubert Reidy

Freiburg Die dritte Zugabe eines denkwürdigen Klavierabends am Dienstag im Equilibre: Ein Feuerwerk artistischer Klavierkunst, die effektvolle Paraphrasierung der straussschen «Fledermaus-Ouvertüre» durch den Pianisten und Komponisten Daniil Trifonov (komponiert im Februar 2012). Ein Künstler, der scheinbar mit drei oder vier Händen in atemberaubender Geschwindigkeit über die Tanzfläche der Klaviertastatur stürmt, ein ungemein weites Klangspektrum auslotet, mit schwindelerregender Artistik zaubert. Klavierspiel als dämonische Selbstdarstellung eines überlegenen Siegers der hochkarätigen Tschaikowsky- und Rubinsteinwettbewerbe 2011?

In einem Interview mit der «Financial Times» vom Juli 2011 sagte die bedeutende Pianistin Marta Argerich über den 1991 in Nizhniy Novgorod geborenen Pianisten Daniil Trifonov: «Was er mit seinen Händen macht, ist technisch unglaublich… da finden sich eine solche Zärtlichkeit und gleichzeitig ein solch teuflisches Element. Ich habe so etwas noch nie gehört.»

Gesang der Zerbrechlichkeit

Einem engelhaften Jüngling gleich betritt der Pianist die Bühne, setzt sich ans Klavier, wartet. Und seine schmalen, langen Finger setzen «Frühlingsglaube» von Franz Schubert in der Bearbeitung durch Franz Liszt in Gang, ein Gesang der Zerbrechlichkeit, des Abtastens, eine äusserst persönliche Botschaft, als ob der Pianist die Partitur fortlaufend neu entdecken und enthüllen würde.

Breites und dynamisches Ausdrucksspektrum

Auch in der anspruchsvollen Sonate B-Dur D960 von Franz Schubert verzichtet Daniil Trifonov auf den warmen Gesang sonorer Phrasen. Sein Spiel hat wiederum etwas Fragiles, Eigenwilliges, zeugt aber von immenser Klangkultur, mit einem unglaublich breiten, dynamischen Ausdrucksspektrum im Piano-Pianissimo-Bereich (zweiter Satz). «Die Stadt» (Schubert-Liszt) birst vor innerer Spannung, Klänge werden im dichten Pedalspiel ertränkt, verbinden sich zu eigenwilligen Klangkaskaden.

Und in «Images» von Claude Debussy (Livre 1) verzaubert Daniil Trifonov die Zuhörerschaft mit subtilsten Klangschattierungen, mit zarten Pianissimoskalen («Reflets dans l’eau»), mit Klängen, die Abgründe aufreissen («Mouvement»), bewegende Intimität verkünden («Hommage à Rameau») – ein Pianist, der horcht, zum Horchen zwingt, der trotz eines reichen Pedalspiels Innenstrukturen transparent vermittelt.

Bewegendes und emotionales Erlebnis

Schliesslich die zwölf Etüden op. 10 von Frédéric Chopin. Welch ein Reichtum an Anschlags- und Pedalkultur! Jede Etüde wird als selbständige Charakter- und Klangstudie vorgestellt. Es verbinden sich virtuose Äusserlichkeit und Glanz, Eleganz, intime Innerlichkeit, fahler Gesang, gespenstige Abgründigkeit zu einem bewegenden, emotional dichten Erlebnis.

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