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Der Kuhstall wird zum Kraftwerk

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Der Kuhstall wird zum Kraftwerk

Pilotprojekt für Sonnenenergie in Bärfischen

Solarstrom kann fast überall gewonnen werden. Die Familie Aeberhard aus Bärfischen geht mit gutem Beispiel voran. Sie will einen Stall bauen und das Dach mit Solarzellen decken.

Von PATRICK HIRSCHI

Stromerzeugung durch Sonnenenergie ist nichts Neues. Einzigartig am Projekt der Familie Aeberhard in Kleinvivers bei Bärfischen (Barberêche) ist die Grösse. Das Dach auf der Südseite des Laufstalles, den sie demnächst bauen will, misst 900 Quadratmeter – das entspricht der Parzelle eines mittleren Einfamilienhauses. Statt mit Ziegeln oder Eternit wird diese Seite vollständig mit Fotovoltaik-Zellen eingekleidet.

Ein derartiges Vorhaben ist ein Novum im Kanton Freiburg. Und auch schweizweit dürften die Aeberhards die ersten Privaten mit einem Sonnenenergieprojekt dieser Grössenordnung sein, wie Béat Aeberhard vermutet.

Strom für 20 Einfamilienhäuser

Die Bewilligung für den Bau des Stalls sollte in den nächsten Tagen eintreffen. Wenn alles gut geht, produzieren die Zellen ab Frühling 2006 Strom, wie Elsbeth Aeberhard sagt.

Erwartet wird eine jährlichen Leistung von etwa 100 000 Kilowattstunden. Damit können umgerechnet etwa zwanzig Einfamilienhäuser versorgt werden.

Der Strom wird ins Netz der Freiburgischen Elektrizitätswerke (FEW) eingespiesen. Diese haben dem Ehepaar Aeberhard die Abnahme für die nächsten 15 Jahre garantiert. «Bis dann sollte sich die Investition etwa amortisiert haben», schätzt Béat Aeberhard.
Die Kosten des Energieprojekts belaufen sich auf rund 900 000 Franken – Stallbau nicht mit eingerechnet. Etwa ein Drittel dieses Betrages wird vom Kanton subventioniert. Dennoch wird das Vorhaben für das Ehepaar teurer, als wenn sie sich für ein herkömmliches Dach entschieden hätten. Sie hoffen aber, dass die Zellen eine Investition für die Zukunft sind.

Vom Biogas zur Solarenergie

Béat Aeberhard betont, dass der Strom durch Fotovoltaik als besonders umweltfreundlich gilt. Ausserdem benötigt das Projekt in Kleinvivers keinen zusätzlichen Platz auf dem landwirtschaftlichen Boden.

Auf die Idee mit den Zellen sind die Aeberhards eher zufällig gestossen. Sie interessierten sich für die Gewinnung von Biogas durch vergorene Gülle. Eines Tages lag einem Schreiben der Kantonalen Gebäudeversicherung in diesem Zusammenhang ein Infoblatt über Fotovoltaik bei. Das Ehepaar wurde neugierig und trat in Kontakt mit dem kantonalen Energieamt sowie den FEW.

Weil in der Schweiz aber noch niemand Erfahrung mit der Thematik gemacht hat, mussten Béat und Elsbeth Aeberhard viel Zeit investieren, bis sie das Projekt lancieren konnten. «Wir haben während zwei Jahren durchschnittlich zwei Arbeitsstunden pro Tag investiert», sagt die Landwirtin.
Sogar Betriebe in Deutschland und Österreich haben die beiden besucht. In diesen Ländern gibt es schon einige Landwirte, die ihre Dächer für Fotovoltaik nutzen. Der Kontakt entstand unter anderem über das Internet (www.baeuerinnentreff.de).

Andere sollen auch
profitieren können

Nun hoffen die Aeberhards, dass andere Landwirte von ihrer Pionierarbeit profitieren können. Am landwirtschaftlichen Institut in Grangeneuve wird zurzeit ein Dossier zu diesem Thema erstellt. Mit den Verantwortlichen dort ist das Ehepaar in regem Kontakt.
FEW denkt über neues Label nach

Die Freiburgischen Elektrizitätswerke (FEW) haben den Markt für ökologischen Strom schon seit einer Weile entdeckt. Mit dem Projekt in Bärfischen geht das Unternehmen vielleicht noch einen Schritt weiter. «Wir prüfen, ob wir den Strom der Familie Aeberhard unter unserem Label «Jade» verkaufen oder ob wir gleich ein völlig neues Label kreieren», sagt Bernard Chassot, Verkaufsdirektor der FEW.

Zwar sei noch keine vollständige Marktstudie erstellt worden, so Chassot. «Aber wir wissen, dass ein Teil unserer Kundschaft bereit ist, für Strom etwas mehr zu bezahlen.»

Kanton greift tiefer
in die Tasche als üblich

Das Vorhaben der Familie Aeberhard wird vom Kanton mit 300 000 Franken unterstützt. «Fotovoltaik-Projekte unterstützt der Kanton normalerweise mit 27 000 Franken», erklärt Serge Boschung vom kantonalen Energieamt. Weil es sich hier aber um ein Pilotprojekt von aussergewöhnlicher Dimension handle, sei eine Ausnahme gerechtfertigt. hi

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