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Der letzte Flug der Mirage über Payerne

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In den 1960er-Jahren löste sie noch eine nach ihr benannte Affäre aus, die Mirage der Schweizer Luftwaffe. Damals noch zum Teil als Atomwaffenträger gedacht, flog sie zuletzt Passagiere durch die Lüfte. Am Donnerstag geschah dies zum letzten Mal. 

Es war gewissermassen ein historischer Anlass: Mitte letzter Woche absolvierte die Mirage IIIDS mit der zivilen Kennung HB-RDF ihre letzten beiden Flüge ab dem Militärflugplatz Payerne. Das Flugzeug gehört dem Luftfahrtmuseum Clin d’Ailes in Payerne. 1400 Schaulustige wohnten gemäss Polizei dort am Boden den Starts und Landungen bei. Auf dem zweitletzten Flug traf sich die Mirage im Luftraum über der Schweiz noch zu einer Fotosession mit einem Pilatus-Jet PC-24 und zwei F/A-18-Kampfjets der Schweizer Luftwaffe. Dies ermöglichte letzte Aufnahmen des Flugzeugs mit seiner charakteristischen Delta-Silhouette vor dem Hintergrund der Schweizer Alpen.

Thierry Goetschmann sass als Pilot des letzten Mirage-Flugs am Cockpit. Der Neuenburger durfte am Nachmittag erstmals seit vielen Jahren und 300 Passagierflügen wieder einmal ganz allein fliegen. «Das war eine besondere Ehre. Ich durfte für einmal meinen gewünschten Flugablauf fliegen.» Sonst musste er sinnvollerweise immer auf die Bedürfnisse und die Voraussetzungen des Passagiers Rücksicht nehmen. Goetschmann, heute 67 Jahre alt, hat mit der letzten Landung auch das Fliegerkombi an den Haken gehängt. Er werde keinen Steuerknüppel mehr in die Hand nehmen, sagte er: «Deshalb war es für mich ein besonders emotionaler Flug.»

Reichhaltiges Programm

Die Luftwaffe nutzte die Gelegenheit für eine Abfangübung im Rahmen ihrer Aufgabe als Luftpolizei und schloss sich mit den beiden bewaffneten F/A-18 der Formation an. Diese Sequenz bot den Fotografen ein seltenes Sujet für Bilder.

Für den letzten Flug am Nachmittag waren Überflüge sowohl in Buochs, einem ehemaligen Mirage-Stützpunkt, als auch in Emmen geplant. Bei der Rückkehr nach Payerne begleiteten vier F/A-18 Hornets sowie eine modernere Mirage 2000 der französischen Luftwaffe die Schweizer Mirage III. Darauf setzte die HB-RDF ein letztes Mal auf der Piste in Payerne auf. Die Flugplatzfeuerwehr nahm sie mit einem Wassertunnel in Empfang. Das Flugzeug soll nun einen permanenten Platz im Museum Clin d’Ailes erhalten.

Geschichte

Die Mirage-Affäre

Das Parlament bewilligte 1961 einen Kredit von 871 Millionen Franken für die Beschaffung von 100 Mirage III. Teuerungsbereinigt entspräche das heute 3,7 Milliarden Franken. 1964 beantragte der Bundesrat einen Zusatzkredit von 576 Millionen Franken, den das Parlament aber ablehnte. Die Mehrkosten entstanden in erster Linie durch den Einbau eines amerikanischen Feuerleit- und Navigationsradars. Die Anzahl der beschafften Flugzeuge sank auf total 60. Der Mirage-Skandal führte zu diversen Entlassungen und Rücktritten. Mit der Einführung der modernen F/A-18 Hornets 1997 hatten die Mirages für die Luftwaffe ausgedient und wurden etappenweise bis 2003 ausser Dienst gestellt. 

Die Maschine – eine Mirage IIIDS mit der militärischen Kennung J-2012 – war die letzte, die der Luftwaffe übergeben wurde. Nach dem Ende ihrer Dienstzeit übergab die Schweizer Armee die Maschine 2006 dem Militärflugzeugmuseum Clin d’Ailes in Payerne. 2008 hob sie erstmals als zivil registriertes Flugzeug von Payerne ab, als weltweit einzige privat fliegende Mirage III. Seither hat das Museum jährlich mehrere Passagierflüge organisiert und nahm mit der Mirage auch an vereinzelten Airshows teil. Ende März dieses Jahr entzog der Bund die Flugerlaubnis, vor allem, weil es unterdessen an Ersatzteilen mangelte.  

 

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