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Der letzte Funken Hoffnung ist erloschen

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 Spätestens als die Leuchttafel in der ziemlich vollen Patinoire des Vernets kurz vor 21 Uhr das Führungstor der Bieler im Heimspiel gegen Lausanne anzeigte, erloschen auch noch die letzten zarten Hoffnungsschimmer bei den Drachen blitzartig. So entwickelte dieses Derby in den letzten zehn Minuten für einmal fast schon Freundschaftsspielcharakter.

Auf beiden Seiten liess man die defensive Konsequenz in diesen Schlussminuten vermissen. Dreimal ging Gottéron in Führung, dreimal glichen die Genfer jeweils postwendend wieder aus. Auch wenn Gottéron am Ende–wie bereits am Vorabend–im Penaltyschiessen erneut obenausschwang, war die Enttäuschung im Lager der Saanestädter nach dem Match in Genf verständlicherweise riesig. Als einer der vermeintlich sicheren Playoff-Teilnehmer in die Saison gestartet, muss Freiburg nun ab dem nächsten Samstag um seinen Platz in der NLA kämpfen. Immerhin hat sich Gottéron mit den in dieser Woche erkämpften fünf Zählern einen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber den Konkurrenten in der Relegationsrunde geschaffen. Aber eines ist klar: Was auch immer in den kommenden Wochen noch geschehen wird, die Saison 2014/15 wird ohne Wenn und Aber als grosse Enttäuschung in die lange Geschichte des Traditionsklubs eingehen.

Die Suppe auslöffeln

 Trainer Gerd Zenhäusern und auch verschiedene Leistungsträger wie Captain Julien Sprunger, Routinier Christian Dubé oder auch Thibaut Monnet waren sich in einer ersten Analyse nach dem Spiel einig, die Mannschaft müsse jetzt diese bittere Suppe so schnell wie möglich auslöffeln, die sie sich in der langen Qualifikation eben mit vielen unbefriedigenden Leistungen selber eingebrockt hat. Dass dies trotz den fünf Punkten Vorsprung auf Rang elf–der Elftklassierte wird nach der Relegationsrunde im Playout-Final gegen Rapperswil darum spielen, wer in die Auf-/Abstiegsrunde gegen den NLB-Meister muss–kein Zuckerschlecken wird, darüber ist man sich im Klaren.

Für den lange Jahre erfolgreichen Christian Dubé, in Genf einer der Besten auf dem Eis, ist es in seiner langen Karriere übrigens die erste Teilnahme an einer Abstiegsrunde. «Wir sind alle Profi genug, um zu wissen, wie man mit so einer heiklen Situation umgehen muss. Ich bin aber sicher, dass wir diese schwierige Abstiegsrunde erfolgreich überstehen werden.» Für Trainer Gerd Zenhäusern, dem die Enttäuschung über die verpassten Playoffs ins Gesicht geschrieben stand, beginnt der Abstiegskampf schon morgen Dienstag mit dem Heimspiel gegen Kloten: «Es gilt nun, die Gedanken sofort nach vorne zu richten, auch wenn das Team natürlich im Moment am Boden zerstört ist.» Der Aufwärtstrend in den letzten Partien stimmt auch den wieder genesenen Center Andrei Bykow zuversichtlich: «Wir müssen uns blitzartig an diese neue Situation anpassen und das Beste daraus machen. Aber eines ist klar: Nach der Saison muss bei uns einiges geklärt werden, so kann es nicht weitergehen.» Auch für Trainer Gerd Zenhäusern ist klar, dass man die Bilanz erst nach Saisonende ziehen sollte. Er will mit seinem «Rumpfteam» jetzt möglichst schnell die nötigen Punkte zum Ligaerhalt holen, auch wenn dies harte Arbeit erfordern wird. «Ab jetzt herrscht in jedem Spiel ‹Krieg›, es wird hart umkämpfte Partien ohne Favoriten geben.»

Sprunger gratuliert Biel

 Bitter ist die Teilnahme an der Relegationsrunde auch für Julien Sprunger, der sich wie die ganze Mannschaft so etwas vor ein paar Monaten noch kaum hätte ausdenken können: «Wenn man die ganze Saison anschaut, haben wir die Playoffs ganz einfach nicht verdient, ich muss und will Biel zum Erreichen der Finalspiele gratulieren. Die Bieler waren viel konstanter als wir und haben sich dieses Ziel hart erarbeitet.» Nur ein paar gute Spiele zwischendurch würden eben nicht reichen, um am Ende um den Titel zu spielen. Das Verpassen der Playoffs trifft den Klub natürlich nicht nur sportlich, sondern vor allem finanziell. Hinter den Kulissen wird von einem Loch von mehreren Hunderttausend Franken gesprochen, was sich auf die Zusammensetzung des ohnehin knappen Kaders für die kommende Saison auswirken wird. In Genf konnte und wollte der HCF-Coach erneut nur mit drei kompletten Blöcken antreten, Thibaut Monnet absolvierte nur ein paar Teileinsätze.

 Fünf vor zwölf

 Dass Freiburg trotzdem am Ende Servette nach vorher vier Saisonniederlagen zum zweiten Mal bezwingen konnte, lag auch daran, dass Coach Chris McSorley angeschlagene Teamstützen wie Kevin Romy und Taylor Pyatt schonte, und Topskorer Matt D’Agostini in der Overtime nur die Torumrandung traf.

 Besonders gespannt dürfen die Gottéron-Fans nun sein, wie ihre Mannschaft in den kommenden Spielen mit dieser neuen Situation umzugehen vermag. Ab sofort kann Gottéron nur noch verlieren und kaum noch etwas gewinnen. Auf den ersten Blick sollte die verbleibende Substanz im Kader eigentlich ausreichen, um den Gang in den gefährlichen Playout-Final gegen ein immer besser in Fahrt kommendes Rapperswil zu vermeiden.

 Doch die letzten Monate haben bei Gottéron gezeigt, dass vieles oder fast alles nach unten oder oben möglich ist. Grund zur Zuversicht ist die Tatsache, dass man sich im Team im Klaren ist, dass die Uhr bei fünf vor zwölf steht. Aber das weiss man in Rapperswil, Ambri und Kloten eben auch.

«Nach der Saison muss bei uns einiges geklärt werden, so kann es nicht weitergehen.»

Andrei Bykow

Gottéron-Stürmer

«Wenn man die ganze Saison anschaut, haben wir die Playoffs ganz einfach nicht verdient.»

Julien Sprunger

Gottéron-Stürmer

Telegramm

Servette – Gottéron 4:5 n.P. (1:1, 0:0, 3:3, 0:0)

 

7087 Zuschauer.–SR Fischer/Kurmann, Borga/Kaderli.

Tore:4. Almond (D’Agostini) 1:0. 20. Vauclair (Granak, Dubé) 1:1. 50. Pouliot (Mauldin) 1:2. 53. (52:31) Wick (Trutmann) 2:2 (Eigentor Schilt). 54. (53:23) Mottet (Fritsche) 2:3 (Eigentor Mayer). 55. (54:44) Tom Pyatt (D’Agostini, Almond) 3:3. 56. (55:06) Dubé 3:4. 60. (59:20) D’Agostini (Loeffel) 4:4 (ohne Goalie).

Penaltyschiessen:Tom Pyatt 1:0, Pouliot -; D’Agostini -, Mauldin 1:1; Loef fel -, Bykow 1:2; Almond -, Vauclair -; Wick -.

Strafen:je 4-mal 2 Minuten.

Genf-Servette:Mayer; Vukovic, Mercier; Antonietti, Bezina; Loeffel, Trut- mann; Iglesias; D’Agostini, Tom Py-

 

att, Almond; Wick, Lombardi, Picard; Rubin, Kast, Jacquemet; Douay, Rivera, Gerber.

Freiburg-Gottéron:Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Abplanalp, Schilt; Kamerzin, Granak; Zangger, Huguenin; Mauldin, Pouliot, Vauclair; Fritsche, Dubé, Hasani; Sprunger, Bykow, Mottet; Monnet.

Bemerkungen:Servette-Genf ohne Romy, Bays, Marti, Taylor Pyatt, Ranger und Rod. Freiburg-Gottéron ohne Plüss, Brügger, Helbling (alle verletzt) und Sprukts (überzähliger Ausländer), Ness und Montandon wurden nicht eingesetzt.–Servette von 58:24 bis 59:20 ohne Goalie.–Schüsse: 34:32.

Die FN-Besten:D’Agostini, Dubé.

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